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Marcel Dettling Nationalrat

Marcel Dettling  Nationalrat Marcel Dettling  Nationalrat

SVP

Ist für Sie eine Präsenzpflicht zwingend?

Ja. Für den Parlamentsbetrieb ist es zwingend, dass man sich physisch begegnet. Man regelt sehr viele Sachen mit anderen Parlamentariern und Parlamentarierinnen zwischen den Sitzungen. Dies alles war bereits in der Sommersession sehr schwierig, als wir in den Bea Hallen tagten (sehr grosse Distanzen). Das war auch mitunter ein Grund, warum wir wieder zwingend ins Bundeshaus zurückgingen. Befürchten Sie aufgrund möglicher (gehäufter) Absenzen keine Verfälschung der Abstimmungsergebnisse?

Wir müssen nicht bereits im Vorfeld mit allem Möglichen, hätte, würde, könnte planen. Sonst werden wir nicht mehr fertig. Falls es sehr viele Absenzen gibt, kann das Büro der Räte von Woche zu Woche entscheiden. Wir packen die Probleme dann an, wenn sie anfallen. Es gibt auch heute immer wieder Absenzen aufgrund von Krankheiten, Unfall oder aber auch wegen Geburten. Niemandem käme es in den Sinn, deshalb den ganzen Ratsbetrieb über den Haufen

zu werfen.

Erachten Sie die vorgenommenen Corona-Massnahmen im Bundeshaus (generell im Umfeld der Session) als genügend? Ja. Es wurden für 100’000 Franken Umbauten getätigt, um Corona- konform tagen zu können. Die ausserordentliche Session Ende Oktober konnte erfolgreich durchgeführt werden. Mir ist keine Häufung von Erkrankungen von Parlamentarieren in der Folge der Session bekannt.

Haben Sie eine Alternative?

Es braucht keine. Abstände einhalten. Regelmässig Hände waschen. Einfach selber wieder Verantwortung übernehmen. Und nicht alles dem Staat abschieben.

Und was ich sonst noch sagen wollte …

Die Forderung, von zu Hause abstimmen zu können, kommt bekanntlich von linker Seite. Sie möchten den grossen Lohn kassieren und vom Sofa aus abstimmen können. Das kann ich nicht unterstützen. Ausserdem ist es schwer kontrollierbar, dass derjenige, der von zu Hause aus abstimmt, auch wirklich die Person ist, die abstimmen darf. Die Anfälligkeit für Betrug ist riesig. Dies kann im Ratsaal in Bern ausgeschlossen werden.

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