Alex Kuprecht Ständerat

SVP

Ist für Sie eine Präsenzpflicht zwingend?

Ja, eine Präsenzpflicht ist für mich zwingend. Es hat sich sowohl in der Sondersession vom Mai als auch in der Sommersession immer wieder gezeigt, dass die Behandlung von Geschäften in teilweiser virtueller Form sehr schwierig, kompliziert und manchmal fast unmöglich war. Zudem erscheint mir der physische Austausch unter den Parlamentier und Parlamentarierinnen

sehr wichtig.

Befürchten Sie aufgrund möglicher (gehäufter) Absenzen keine Verfälschung der Abstimmungsergebnisse?

Nein, davon gehe ich nicht aus. Die Vorkehrungen bezüglich Coronavirus wurden sehr umfangreich vorgenommen und auch die Testmöglichkeiten wurden geschaffen. Solange alle Parlamentarier sich an diese Vorschriften halten, wird es keine grossen Massenabstinenzen geben. Sollte es problematisch werden, so entscheiden allenfalls die Parlamente selbst über einen Abbruch. Erachten Sie die vorgenommenen Corona-Massnahmen im Bundeshaus (generell im Umfeld der Session) als genügend? Ja, diese Massnahmen sind sehr umfassend und mit dem BAG und der Kantonsärztin von Bern abgesprochen. Man muss sich einfach an diese Anordnungen halten, abendliche Kontakte so weit wie möglich vermeiden und die Maske ausserhalb des Kabinenarbeitsplatzes tragen. Auch hier wird die Situation durch die Büros und die Verwaltungsdelegation sehr gut beobachtet.

Haben Sie einen Alternativ-Vorschlag?

Nein, gemäss Verfassung und Parlamentsgesetz tagt das Parlament in Bern. Um dies auch im Bundeshaus zu ermöglichen, wurden allen notwendigen und denkbaren Vorkehrungen getroffen.

Und was ich sonst noch sagen wollte …

Etwas weh tut mir diese Situation schon. Als designierter Präsident des Ständerates werde ich nach der Wahl zum Ständeratspräsidenten weder meine Kolleginnen und Kollegen zu einem Apéro einladen können, noch die Bevölkerung des Kantons Schwyz und der Gemeinde Freienbach zur Präsidialfeier im Dezember. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.