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«Wollte mit dem Fahrrad von hier nach Griechenland»

«Wollte mit dem Fahrrad von hier nach Griechenland» «Wollte mit dem Fahrrad von hier nach Griechenland»

Der Stiftsschullehrer Klaus Zanker absolvierte in seinen Herbstferien einen Triathlon der Extraklasse. Er lief, radelte und schwamm für einen guten Zweck.

LUKAS SCHUMACHER

Sie haben die Herbstferien mit einer Spendenaktion verbracht. Worum handelte es sich dabei? Ganz kurzfristig habe ich mich entschlossen, einen gut zweiwöchigen Triathlon zu absolvieren und mit diesem Menschen zu motivieren, für ein Hilfsprojekt für Geflüchtete auf den griechischen Inseln zu spenden. Wie kamen Sie dazu, gerade für dieses Projekt Geld zu sammeln?

Seit einiger Zeit mache ich mit meiner Frau zusammen hobbymässig einen kleinen Podcast, in dem wir über verschiedene Themen Gespräche führen. Im September hatten wir mit Sonia Nandzik gesprochen. Sie ist Gründerin einer Hilfsorganisation (refocusmedialabs.org), die sich im weitesten Sinne um junge Menschen in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln kümmert. Mich hat das Gespräch recht bewegt. Wie entstand die Idee, die Strecke nach Moria mit einem Triathlon zurückzulegen? Da ich ja ein wenig Erfahrung mit solchen Spendenfahrten habe, dachte ich mir, ich könnte dies auch nochmals mit einer Fahrt nach Griechenland wiederholen. Leider ist dies aber wegen der Pandemie nicht möglich. Interessanterweise entspricht eine Umrundung der Schweiz ziemlich genau der Strecke von Einsiedeln nach Moria (Luftlinie), also dachte ich mir, ich könnte versuchen, in meinen Herbstferien die Schweiz per Velo zu umrunden. Leider hat da das Wetter Anfang Oktober einfach nicht mitgespielt – die Pässe waren ja zum Teil schneebedeckt, und mit dem Rennvelo war mir das zu schwierig umzusetzen. Also ein neuer Versuch: Die 1696 km so aufteilen, dass sie den Proportionen eines Ironman Triathlons entsprechen (27 km Schwimmen, 1352 km Velofahren, 317 km Laufen) und diese zu absolvieren. Dies ist nicht Ihre erste besondere Spendensammelaktion … Letztes Jahr habe ich mit meinem Bruder bereits eine Fahrt von Einsiedeln mit dem Velo in die Republik Moldau unternommen und Spenden für ein Kinderheim in der Hauptstadt Chisinau gesammelt.

Wie verlief Ihr Spenden-Triathlon während der Herbstferien? In der ersten Woche konnte ich die Schwimmstrecke in Hallenbädern – zum Teil in Unteriberg – fast komplett zurücklegen, sowie die Laufstrecke. Als Abschluss dieser Woche habe ich beim Trail Run Einsiedeln teilgenommen. In der zweiten Woche habe ich dann die Velostrecke fast ganz absolviert – ich musste auch in der ersten Schulwoche noch ein paar Kilometer fahren – und zwar mit Fahrten von Einsiedeln aus, einmal auch im Tessin und einmal mit einer Übernachtung am Bodensee.

Wie haben Sie auf Ihre Aktion aufmerksam gemacht? Eigentlich wollte ich mit dieser Spendenaktion vor allem meine Bekannten und Freunde, aber auch ein wenig meine Schüler auf die katastrophalen Zustände in den Flüchtlingslagern auf Lesbos aufmerksam machen und das Problem etwas ins Bewusstsein rücken. Wenn ich dadurch Menschen auch dazu bewegen konnte, die Organisation refocus Media Labs oder eine andere Hilfsorganisation auf welche Weise auch immer zu unterstützen, ist das natürlich noch ein zusätzlicher Erfolg.

Ist es in dieser Krisenzeit schwieriger, Geld für ein Projekt im Ausland zu sammeln? Definitiv. Viele Menschen müssen natürlich in dieser doch für viele harten Zeit auch für sich selbst schauen, was ich vollkommen verstehe. Allerdings habe ich es diesmal auch nicht so gross angekündigt, sondern nur meinen Freunden und Verwandten erzählt, sowie auf Instagram gepostet. Wie viel Geld haben Sie gesammelt?

Ehrlich gesagt: Ich weiss es nicht, da allfällige Spenden direkt an die Organisation gegangen sind. Foto: zvg

Klaus Zanker

Jahrgang: 1981 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Biologieund Physiklehrer

Hobbys: Velofahren, Laufen Lesen

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