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Oben Wanderer, unten Schafe

Oben Wanderer, unten Schafe Oben Wanderer, unten Schafe

Gelungener Zivilschutz-Einsatz für Karl-Faber-Weg in Oberiberg

In dieser Woche haben 17 Zivilschutzdienstleistende den rund 300 Meter langen Wanderweg von der Bogenmatt bis zur Michelmatt mit Mannesund Maschinenkraft instand gestellt und strukturell verbessert.

KONRAD SCHULER

Laut Alois Reichmuth, Projektleiter und Präsident der Ferienund Sportregion Ybrig (FSRY) legte die erfolgte Kurtaxenerhöhung in der Gemeinde Oberiberg per 1. Januar 2019 die Voraussetzung, dieses Projekt in Angriff nehmen zu können. «Als Gemeinde haben wir die Pflicht, zu zeigen, was wir mit diesem Geld machen. So geht es insbesondere darum, den Sommertourismus zu fördern. Begonnen haben wir mit dem Bau und der Eröffnung des Kabi-Bike-Parks in diesem Frühling und Sommer. Nun erfolgte in dieser Woche die Instandstellung und die infrastrukturelle Verbesserung des Karl-Faber- Wegs. Weitere Wanderweginstandstellungen werden folgen», führte Alois Reichmuth aus.

So sei geplant, schon im September wieder mit dem Zivilschutz zusammen den Sagentobelweg in Angriff zu nehmen. Dort sollen eine Treppe und Zäune erneuert sowie eine neue Brücke erstellt werden. Verlängerter Arm der Gemeinde

Das ganze Projekt am Karl-Faber- Weg, nach dem gleichnamigen Ehrenbürger der Gemeinde Oberiberg benannt, lief über die Ferien- und Sportregion Ybrig. Diese sei so quasi der verlängerte Arm der Gemeinde in touristischen Belangen. «Es macht Freude, mit diesem Kurtaxengeld nun sinnvolle Projekte anzugehen und umzusetzen», so der motivierte Präsident der Ferienund Sportregion Ybrig weiter.

Eine wichtige Stütze für die Wanderwegarbeiten sei Erich Marty als Ortsleiter der Wanderwege. Der selbständige Unternehmer arbeite auf der Grundlage von Vereinbarungen mit der Ferien- und Sportregion Ybrig, so deren Präsident.

Wegen Pandemie verschoben

Im Herbst 2019 wurde das Projekt erstellt. «Vorerst präsentierte ich die vorgesehenen Arbeiten dem Vorstand der FSRY. Dieser stellte sich hinter das Projekt. Dann erfolgte der Antrag an den Gemeinderat, der die Projektausführung im September 2019 bewilligte», führte Alois Reichmuth zum Vorgehen aus. Der Einsatz des Zivilschutzes sei im Mai vorgesehen gewesen. Wegen der Corona-Pandemie seien nun aber die Arbeiten auf den August verschoben worden. Brückendurchgang für Schafe

Am Montag fand die Begehung stand. Von Dienstag bis Freitag absolvierten 17 Zivilschutzdienstleistende der Zivilschutzkompanie Ausserschwyz den sogenannten Projekt-Wiederholungskurs. Die Pioniere des Zivilschutzes standen vor Ort unter der Leitung von Marco Linggi aus Rothenthurm, der als Wiederholungskurs- Gruppenführer im Grad eines Offiziers den Einsatz koordinierte. Als Gruppenführer amtete Oliver Zehnder aus Willerzell. Die Soldaten verkörperten diverse unterschiedliche Berufe. Heizungsmonteur, Elektroinstallateur, Polymechaniker, Kundenmaurer, Strassenbauer, Sanitärinstallateur und viele Berufe mehr waren vertreten.

Es galt, den rund 300 Meter langen Wanderweg von der Bogenmatt zur Michelmatt instand zu stellen und strukturell zu verbessern. So wurde ausgemäht, getrimmert und Aushubmaterial weggeräumt. Der Weg musste mehr als einen Meter breit nivelliert werden, sodass in einem zweiten Schritt der «schlämmige Kies aus Netstal» eingebaut werden konnte, wie das Material von Alois Reichmuth benannt wurde. «Wenn dieses Material nass eigebaut und verdichtet wird, wird es hart wie Beton.» Es galt auch, Zäune zu erneuern und Eisenträger einzubauen.

Eine spezielle Herausforderung bestand darin, an einer Wegstelle eine Brücke so zu bauen, dass sie für die Wanderer obendurch reibungslos begehbar ist und für die weidenden Schafe untendurch auf dem Weg zum Stall benützt werden kann. «Hier galt es, eine neue gute Bande zu schnüren mit der Landwirtschaft, was in unserer Gegend ebenfalls von hoher Bedeutung ist», betonte Alois Reichmuth. Der Landwirt wird als Gegenleistung auf beiden Seiten des Wanderweges künftig einen Zaun erstellen.

Leute arbeiteten motiviert

Die Zivilschutzdienstleistenden besammelten sich morgens jeweils im Zeughaus in Galgenen und traten dort abends auch wieder ab. Das Mittagessen durften die Zivilschutzdienstleistenden im Restaurant Hirschen in Oberiberg einnehmen.

Ein Augenschein am gestrigen Donnerstag zeigte auf, dass die Arbeiten motiviert vorangeführt wurden. Marco Linggi zog eine sehr positive Zwischenbilanz: «Ich bin sehr zufrieden. Wir kamen mit den Arbeiten bisher gut voran. Die Leute arbeiten sehr motiviert. Ich habe schon Wiederholungskurse mit Leuten geführt, die dazumal deutlich weniger motiviert waren. Die Verpflegung im Restaurant Hirschen ist top. Alles wird in sehr guter Qualität aufgetischt und alle bekommen auch genug zu essen. Mit dem feinen Essen steigt auch die Motivation», so der Einsatzleiter vor Ort.

Der 25-jährige Erich Kälin, Sanitärplaner aus Unteriberg, hat schon einen Einsatz anlässlich des innerschweizerischen Schwingfests in Einsiedeln und einen Einsatz an einem Turnfest hinter sich. «Es handelt sich hier am Karl-Faber-Weg um eine schöne Arbeit, alles läuft tipp-topp ab. Wir haben ein gutes Team und das Essen ist sehr fein. Es ist zwar ein bisschen warm, aber deutlich besser, als wenn es regnen würde», bilanzierte er.

Darijo Lukic, Polymechaniker aus Schindellegi, war schon dabei an Wegarbeiten im Wägital und rund um die Kantonsschule in Pfäffikon. «Dieser Dienst bedeutet für mich Abwechslung zum Berufsalltag. Es gefällt mir super hier. Das Essen ist hervorragend. Ihr habt im Ybrig ausgezeichnete Restaurants zum Essen », lobte er das kulinarische Angebot der Region.

Projektleiter Alois Reichmuth (links) motivierte die Zivilschutz-Angehörigen bei ihrer nicht alltäglichen Arbeit in Gottes freier Natur (von links): Darijo Lukic, Polymechaniker, Schindellegi, Sandro Kägi, Elektroinstallateur, Lachen, und David Amacker, Heizungsmonteur, Siebnen.

Bei ihnen liefen die Fäden zusammen (von links): Erich Marty, Ortsleiter Wanderwege Oberiberg, Alois Reichmuth, Projektleiter Oberiberg, und Marco Linggi aus Rothenthurm, Wiederholungskurs-Gruppenführer im Grad eines Offiziers.

Die Brücke mit Durchgang für die Menschen oben und die Schafe unten nahm am Donnerstag wunderbare Gestalt an. Fotos: Konrad Schuler

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