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«Ungestört die wunderschöne Landschaft geniessen»

«Ungestört die wunderschöne  Landschaft geniessen» «Ungestört die wunderschöne  Landschaft geniessen»

Felicia Bettschart ist Mitorganisatorin der Veranstaltung «Weekend am See», welche am kommenden Sonntag um das nördliche Sihlseeufer stattfindet.

LUKAS SCHUMACHER

Fiel der Entscheid, das Weekend am See durchzuführen, leicht? Da das Organisationskomitee im letzten Jahr viele positive Echos erhalten hatte, wollten wir den Anlass dieses Jahr unbedingt wieder durchführen. Corona hat auch uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass wir lange Zeit nicht wussten, ob wir eine Bewilligung erhalten. Um Zeit zu gewinnen, haben wir den Anlass auf Mitte Juli verschoben. Jetzt freuen wir uns sehr, dass er am Sonntag bei hoffentlich schönem Sommerwetter stattfindet. Was ist Ihre Funktion beim Weekend am See? Meine Hauptfunktion ist das Organisieren der Betreuerinnen und Betreuer der Abschrankungen. Glücklicherweise finden wir immer Menschen, die sich für ein solches Projekt begeistern lassen. Weiter habe ich in Zusammenarbeit mit anderen das Informationsmaterial überarbeitet, die Flyer für die Anwohner verschickt und die Gastronomie und das Absperr- und Umleitungsmaterial organisiert.

Wie kamen Sie dazu?

An einer Sitzung der Visionsgruppe rund um die Erhaltung des Willerzeller Viadukts habe ich die Idee einmal vorgestellt. Das Weekend am See war das erste Projekt, das von einer Gruppe Interessierter aus Dorfmarketing, Tourismus Einsiedeln und Privatpersonen gemeinsam umgesetzt worden ist. Was gefällt Ihnen an dieser Veranstaltung besonders? Es ist ein Anlass für alle! Die wunderschöne Landschaft des Sihlsees einmal ungestört von Motorenlärm und schnell fahrenden Fahrzeugen in Ruhe geniessen zu können, empfinde ich als Wohltat.

Was halten Sie davon, die Veranstaltung auszuweiten und auch noch den Willerzeller Viadukt für den motorisierten Verkehr zu sperren?

Eine dauerhafte Verkehrssperrung des Viadukts erachte ich an Arbeitstagen als nicht sinnvoll. Ich könnte mir dies aber sehr gut als Erweiterung des Weekends am See vorstellen. Es könnte in der Förderung des Langsamverkehrs in unserer Region eine neue Ausrichtung entstehen. Wie haben Sie die Akzeptanz

der betroffenen Anwohner erlebt?

Es ist uns wenig zu Ohren gekommen, dass sich Anwohner sonderlich an diesem Anlass stören. Die meisten haben auch Rücksicht genommen und ihre Autofahrten auf die Zeiten rund um den Anlass geplant oder den Umweg in Kauf genommen. Auch die Sonntagsfahrer, die einen Ausflug um den See machen wollten, haben zum grössten Teil sehr verständnisvoll reagiert. Wie bewegen Sie sich am liebsten fort?

Ich wandere gerne in den Bergen, liebe aber auch die Fahrten mit meinem E-Bike dem Sihlsee entlang nach Einsiedeln oder über den Etzel, wenn ich zur Arbeit fahre. Die Corona-Zeit ist eine Zeit der Entschleunigung, genau wie das Weekend am See. Welche positiven Aspekte können Sie der Krise abgewinnen? Für mich ist es eher eine Situation als eine Krise, da ich den Eindruck habe, dass es vielen Menschen gut getan hat, den Alltag etwas langsamer anzugehen. Mir persönlich wurde sehr stark bewusst, was mir im Leben wirklich wichtig ist. Wo flanieren Sie am liebsten?

Neben dem Weg über die Roblosen Richtung Segelplatz liebe ich es, über den Klosterplatz, durch den Abteihof zum Benedikt zu flanieren. Was wünschen Sie der Region Einsiedeln für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass wir vermehrt den Mut haben, das Schöne zu erhalten und für die Bevölkerung ins Zentrum zu stellen, sei es, indem die Hauptstrasse und der Klosterplatz autofrei werden und durch allgemeine Temporeduktionen, die ein Zusammen von Schnell- und Langsamverkehr ermöglichen. Die Fertigstellung des Sihlseerundwegs in Ergänzung einer Fussgängerbrücke über den Sihlsee gäbe der Region eine weitere Aufwertung.

Felicia Bettschart

Jahrgang: 1968 Wohnort: Egg Beruf: Primarlehrerin Hobbys: Stiftschor Yoga Wandern

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