Gleich drei eidgenössische Anlässe in einem Jahr

Die beiden schwingerischen Höhepunkte finden im September 2021 statt

Wegen der Corona-Pandemie wurde das Jubiläumsschwingfest «125 Jahre ESV» auf den 5.September 2021 verschoben. Drei Wochen später findet erstmals an einem Samstag der Kilchberger Schwinget statt.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Delegation der beiden Grossanlässe und des Zentralvorstandes des Eidgenössischen Schwingerverbandes haben die Problematik der Daten für die Anlässe mit eidgenössischem Charakter gelöst. Das Jubiläumsschwingfest in Appenzell war auf den 30. August dieses Jahres und der Kilchberger Schwinget ein Jahr später auf den 5. September festgelegt. Dabei einigten sich die Organisatoren und Verbandsfunktionäre, dass die beiden Saisonhöhepunkte nicht im Frühjahr angesetzt werden. Am Datum des Eidgenössischen Nachwuchsschwingertages vom 29. August in Schwarzenburg wird ebenso wie an den traditionellen Daten der Teilverbands-, Bergkranz- und Kantonal- sowie Gauverbandsfeste festgehalten. Weiter soll zwischen den beiden Festen ein zeitlicher Abstand liegen und nicht innert einer Woche terminiert werden.

So wurden im gegenseitigen Einvernehmen folgende Daten vereinbart: Das Jubiläumsschwingfest «125 Jahre ESV» in Appenzell mit 120 Schwingern wird am Sonntag, 5. September, und der Kilchberger Schwinget mit 60 Schwingern am Samstag, 25. September 2021, in Kilchberg/ZH ausgetragen.

Diese Termine kommen dem Chilbischwinget in Einsiedeln zugute. Nach einem zweijährigen Unterbruch kann der Traditionsanlass wieder am Chilbisonntag, 29. August 2021, auf dem Festplatz vor dem Alten Schulhaus ausgetragen werden. Einsiedler am «Kilchberger»

Der Kilchberger Schwinget ist ein Anlass mit Besonderheiten. Er findet meistens in einem Sechsjahr- Turnus auf nur zwei Sägemehlringen mit den besten 60 Schwingern des Landes statt und hat nach dem «Eidgenössischen» so etwas wie Revanchecharakter. Weiter gelangen keine Kaufkarten, sondern nur stiftungsurkundlich festgelegte Gratisbillette zur Abgabe. Nicht das Geld zählt, sondern die Beziehungen. Bei einem Total von rund 12’000 Karten hat vorerst jedes Mitglied des Schwingklubs Zürich Anrecht auf einen gratis Sitz- und Stehplatz. Der Löwenanteil der Eintrittskarten wird dem Eidgenössischen Schwingerverband zugestellt, der die Zuteilung nach einem festgelegten Verteilerschlüssel an die fünf Teilverbände vornimmt. Für die Verteilung der heissbegehrten Billette sind letztlich die Klubs zuständig. Eine Fahrt nach Kilchberg in der Hoffnung, eine Karte zum Betreten des Wettkampfgeländes zu «kaufen », ist zwecklos. Ein Schwingerfreund, der eine Eintrittskarte zu Geld machen würde, wäre wohl auf Lebzeiten verfemt.

Auf höchstem Niveau

Die höchste Auszeichnung im Schwingsport ist unbestritten der Königstitel, doch der Anlass von höchstem Niveau ist der Kilchberger Schwinget. Die Selektionen sind nämlich viel strenger als bei einem Eidgenössischen. Statt 280 Schwinger dürfen nur die 60 Allerbesten antreten. Ein Triumph oder eine gute Klassierung ist eine unauslöschliche Erinnerung. Umso erfreulicher ist, dass sich Aktive des Schwingklubs Einsiedeln immer wieder dafür qualifizieren konnten und beachtliche Resultate zustande brachten. Martin Grab klassierte sich 2002 hinter den beiden Toggenburger Schwingerkönigen Jörg Abderhalden und Arnold Forrer im dritten Rang. Christian Schuler wurde an der letzten Austragung 2014 Sechster. Dabei verlor er nach vier Siegen um die Schlussgangteilnahme gegen den späteren Sieger und amtierenden Schwingerkönig Matthias Sempach. Weiter schafften Marcel Ochsner und Philipp Schuler die hohen Selektionshürden. Urs Bürgler, aktueller Trainer der Ringerriege Einsiedeln, belegte 1996 unter Ostschweizer Farben hinter Sieger Nikolaus Gasser den Ehrenplatz.

Am Jubiläumsschwingfest «75 Jahre ESV» in Baden klassierte sich Thomas Bisig im elften Rang. Weil das hundertjährige Bestehen des Verbandes mit dem «Eidgenössischen » 1995 in Chur zusammenfiel, gab es kein Extra- Schwingfest.

Der Kilchberger Schwinget findet 2021 erstmals an einem Samstag statt. Foto: zvg