Veröffentlicht am

Gemeinde Rothenthurm prüft Steuerfuss-Frage im Sommer

Ein grosses Plus in der Rechnung, 3,6 Millionen Franken Eigenkapital und hohe ausserordentliche Abschreibungen: Die Gemeinde Rothenthurm steht finanziell gesund da.

VICTOR KÄLIN

Auch die Jahresrechnung 2019 der Gemeinde Rothenthurm schliesst mit einem erfreulichen Überschuss von mehr als einer halben Million Franken. Der Überschuss würde gar jenseits der Millionengrenze liegen, wenn nicht auch der Gemeinderat von Rothenthurm ausserordentliche Abschreibungen in der Höhe von 585’500 Franken beschlossen hätte. Grund für das wider Erwarten gute Resultat sind insbesondere die deutlich höheren Steuererträge der natürlichen Personen, die generell tieferen Personalkosten sowie diverse Investitionen, welche verschoben werden mussten.

Um 800’000 Franken besser

In der Laufenden Rechnung wird ein Gewinn von 520’000 Franken ausgewiesen. Da ein Verlust von 284’000 Franken budgetiert war, ergibt das eine Verbesserung gegenüber dem Voranschlag von 803’000 Franken. Der Gesamtaufwand beträgt 10 Millionen Franken (Voranschlag: 10,4 Millionen), die Gesamteinnahmen belaufen sich auf 10,5 Millionen (Voranschlag: 10,1 Millionen). Der Ertrag entspricht exakt dem Wert von 2018; der Aufwand 2019 liegt jedoch um 350’000 Franken unter dem Vorjahr.

Dank der im Jahresgewinn berücksichtigten ausserordentlichen Abschreibungen von 585’000 Franken reduziert sich der ordentliche Abschreibungsaufwand in den Folgejahren und entlastet zukünftig die Laufende Rechnung der Gemeinde Rothenthurm. Gemäss Säckelmeister Alexander Huber erachten der Gemeinderat und die Rechnungsprüfungskommission diese zusätzlichen Abschreibungen als sinnvoll, vor allem im Hinblick auf die anstehenden grossen Investitionen (unter anderem Restbetrag für die Schulraumerweiterung und Weiteres). Deutlich weniger investiert

Die Investitionsrechnung schliesst mit einer Nettoinvestition von 1,8 Millionen Franken, was lediglich der Hälfte der budgetierten 3,6 Millionen entspricht. Die Nettoinvestition resultiert aus Ausgaben in der Höhe von 2,4 Millionen und Einnahmen von 0,6 Millionen Franken. Der grösste Teil der Investitionen, nämlich 2,2 Millionen, wurde für die Schulraumerweiterung benötigt.

Dank der Gewinnzuweisung des Rechnungsjahres 2019 erhöht sich das Eigenkapital der Gemeinde Rothenthurm auf 3,6 Millionen Franken. Wieweit die solide finanzielle Basis Auswirkungen auf den Steuerfuss hat, soll gemäss Alexander Huber im Sommer dieses Jahres «vertieft geprüft werden».

Gemeindepräsident Stefan Beeler jedenfalls erinnert daran, dass die Gemeinde Rothenthurm «auch in Zukunft vor grossen Herausforderungen steht». Neben dem Schulhausneubau werden neue Erschliessungsanlagen ins Gebiet Sonnenberg und Stolzboden realisiert werden. Auch die Sanierung von verschiedenen Strassen wird das Gemeindebudget stark belasten, namentlich die Landstrasse (nördlicher Teil) und die Rossbodenstrasse müssen dringend saniert werden. Auch bei der ARA seien in den nächsten Jahren grössere Unterhalts- und Sanierungsmassnahmen geplant.

Die für den 24. April 2020 angesetzte Rothenthurmer Gemeindeversammlung muss Corona-bedingt verschoben werden. Das neue Datum der Gemeindeversammlung wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit bekannt geben.

Share
LATEST NEWS