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«Das ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein»

«Das ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein» «Das ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein»

Die Einsiedler Brauerei Rosengarten ist kreativ in Zeiten der Seuche. Da aufgrund des Corona-Beizenöffnungsverbots der Umsatz im Keller ist, wird nun ein ganz spezielles Gebräu hergestellt.

WOLFGANG HOLZ

«Die Brauerei Rosengarten braut momentan für die Brenner Wiget Adelboden in Steinen und Kümin Weine in Freienbach sehr starkes Bier – damit bei der Gärung viel Alkohol entsteht und daraus die Brenner hochprozentigen Alkohol herstellen können», berichtet Brauerei-Miteigentümer Alois Gmür über die neueste «Notstrategie» der Einsiedler Brauerei. Mit diesem Alkohol werde dann Desinfektionsmittel hergestellt. «Alkohol ist momentan Mangelware und von Herstellern von Desinfektionsmitteln sehr gesucht», sagt Gmür.

Konkret sollen rund 25’000 Liter des 14 Prozent alkoholhaltigen Biers hergestellt werden. 20’000 Liter des starken Gebräus gehen dann an die Brennerei in Freienbach, 5000 Liter nach Steinen, berichtet Gmür. Dieses Bier, das wie «Likör schmeckt», werde von den Brennereien in Tanks abgeholt.

Dass die Einsiedler Brauerei diese Produktions- und Verkaufsstrategie ins Auge gefasst hat, steht in direktem Zusammenhang mit der Corona-Krise. Denn zum einen gibt es, wie gesagt, bekanntermassen zu wenig Desinfektionsmittel, weil der Alkohol knapp ist. Zum anderen ist der Bierumsatz der Rosengarten- Brauerei, die normalerweise 18’000 Liter Bier pro Tag braut, völlig im Keller.

«Da die Beizen geschlossen haben, haben wir derzeit 90 Prozent weniger Umsatz», so Gmür. Da komme die Alkoholproduktion für die Brauerei, die inzwischen auch Kurzarbeit angemeldet hat, sehr gelegen. «Dieser Auftrag ist allerdings auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein», räumt Gmür ein. Man versuche durch Auslieferdienste und Take-away-Bier im Geschäft zu bleiben.

Nicht für Durstige, sondern zum späteren «Desinfizieren»: In diesen zwei Bottichen gären momentan 20’000 Liter Starkbier. Foto: zvg

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