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Regierung ist noch nicht komplett

Problemlose Wiederwahl für die bisherigen Regierungsräte. Neu gewählt wurde Herbert Huwiler (SVP, Freienbach). Sandro Patierno (CVP, Schwyz) verpasste das Absolute Mehr um nur 50 Stimmen. Somit kommt es zu einem zweiten Wahlgang.

IRENE LUSTENBERGER VICTOR KÄLIN

Bereits früh am vorgestrigen Nachmittag war klar: Die Päckli-Taktik von FDP und SVP zahlte sich aus. Die bisherigen Regierungsräte – Gesundheitsdirektorin und Frau Landesstatthalter Petra Steimen-Rickenbacher (FDP, Wollerau), Finanzdirektor und Landammann Kaspar Michel (FDP, Rickenbach), Sicherheitsdirektor André Rüegsegger (SVP, Brunnen) und Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP, Bennau) schafften die Wiederwahl problemlos. Sie lagen von Anfang an in Front. FDP-Taktik ist aufgegangen

Wie schon bei den Wahlen vor vier Jahren hat die FDP die SVP-Kandidierenden auf ihre Liste genommen und umgekehrt. Und erneut waren wohl einige treue FDP-Wähler damit nicht einverstanden und strichen die SVP-Kandidierenden auf der Liste, während die SVP-Wähler die Liste unverändert – also zusammen mit den beiden FDP-Regierungsräten – einreichten.

Der neue Mann, der 49-jährige SVP-Fraktionschef Herbert Huwiler freut sich extrem: «Ich bin gespannt, was alles auf mich zukommt.» Zugleich habe er aber auch Respekt, da er nun seinen Job kündigen müsse und sich sein Leben ändere, so der Bankangestellte. «Besonders schön ist, dass die grösste Schwyzer Gemeinde endlich wieder im Regierungsrat vertreten ist», sagt Huwiler. Welches Departement ihn reizen würde, will der 49-Jährige nicht verraten: «Ich bin parat für jedes. Ich nehme dasjenige, das mir zugeteilt wird.» CVP wollte Sitz verteidigen

Mit deutlich weniger Support der Wähler landete CVP-Bildungsdirektor Michael Stähli (Lachen) mit 15’956 Stimmen auf dem sechsten Platz. Das Absolute Mehr von 12’691 Stimmen schaffte Stähli aber problemlos. Nach dem Rücktritt von Neo-Ständerat Othmar Reichmuth ging es für die CVP darum, dessen Sitz in der Schwyzer Exekutive zu verteidigen. Am Schluss war klar: Die Verteidigung beider Sitze gelang den Christdemokraten (noch) nicht. Patierno erhielt 12’641 Stimmen und verpasste die Hürde nur um 50 Stimmen. Somit kommt es am 17. Mai zu einem zweiten Wahlgang – sofern dieser aufgrund der Coronakrise auch stattfindet.

SP und Grünliberale zufrieden

Einen Achtungserfolg verbuchen konnte die SP. Michael Fuchs (Küssnacht) erhielt 10’627 Stimmen, Elsbeth Anderegg Marty (Lachen/Altendorf) 8720. Und der Grünliberale Michael Spirig (Buttikon) holte 8630 Stimmen. «Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis », so Spirig. Es freue ihn, dass er mit der SP habe mitziehen können. Gestern Montag gab er allerdings seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur bekannt; stattdessen unterstützt die GLP offiziell den Kandidaten der CVP. Damit erhöhen sich die Chancen von Sandro Patierno klar.

«Unser Ziel war ein zweiter Wahlgang », sagt Elsbeth Anderegg Marty. Wen die SP in den zweiten Wahlgang schickt, wird die Partei in den kommenden Tagen entscheiden.

Erfreut zeigte sich auch SVP-Kantonalpräsident Roland Lutz (der gleichentags erstmals in den Kantonsrat gewählt wurde): «Die Spitzenplätze unserer Kandidaten werten wir als Quittung für die geleistete Arbeit und als Wertschätzung für das stete Engagement.» Tiefere Wahlbeteiligung

Die Befürchtungen, dass wegen des Coronavirus weniger Personen abstimmen gingen, bewahrheiteten sich nur zum Teil. Die Wahlbeteiligung lag bei 33,6 Prozent, 2016 waren es 37,1 Prozent. Das ist weniger der Pandemie geschuldet, als einem doch lauen Wahlkampf.

Die Einzelresultate Petra Steimen FDP 26’254 Kaspar Michel FDP 26’148 André Rüegsegger SVP 22’918 Andreas Barraud SVP 22’767 Herbert Huwiler SVP 20’641 Michael Stähli CVP 15’956

Nicht gewählt: Sandro Patierno CVP 12’641 Michael Fuchs SP 10’627 Elsbeth Anderegg SP 8720 Michael Spirig GLP 8630

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