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«Menschen, die mit Kunst zu tun haben, sind gesünder»

«Menschen, die mit Kunst zu tun haben, sind gesünder» «Menschen, die mit Kunst zu tun haben, sind gesünder»

Einmal mehr zieht im Ärztezentrum Medico Plus Kunst ein. Morgen Samstag, 18. Januar, findet die öffentliche Vernissage statt.

VICTOR KÄLIN

Simon Stäuble

Angesichts der bereits vierten Vernissage liegt die Frage auf der Hand: Trägt Kunst zur Patientenheilung bei? Ja. Auch die Weltgesundheitsorganisation bestätigt, dass Kunst einen direkten Einfluss hat auf die psychische und physische Verfassung. Menschen, die mit Kunst in Berührung kommen, haben weniger Stresshormone, ein besseres Immunsystem und ein robusteres Herz- und Kreislaufsystem. Auf gut Deutsch: Leute, die mit Kunst zu tun haben, sind gesünder. Seit fünf Jahren, seit den Anfängen, setzt MedicoPlus auf Kunst in seinen Räumen. Wie sind die Reaktionen der Patienten? Es gibt tatsächlich verschiedentliche Reaktionen. Und sie sind meist positiv. Es kommt auch häufig vor, dass Kunstwerke aus der Ausstellung heraus gekauft werden.

Die direkte Betrachtung ist das eine, die allgemeine Stimmung das andere. Diese nimmt man zwar nicht bewusst wahr, sie wirkt aber unbemerkt. Das stellt man spätestens dann fest, wenn die Wände wieder leer sind. Das empfindet man als steril. Warum nimmt MedicoPlus die Mühe auf sich, regelmässig Ausstellungen zu organisieren? MedicoPlus art ist ein Projekt, das sich wiederholt. Wir wollen Kunstschaffende unterstützen und ihnen eine Plattform bieten. Und wir profitieren von der positiven Energie, welche Kunst gibt. Es ist eine Win-win-Situation. Die Vernissage ist öffentlich. Ist das ein bewusster Entscheid? Ja. Wir können damit einem grösseren Publikum zeigen, dass wir Gesundheit auch auf einer anderen Ebene unterstützen. Ich bin überzeugt, dass Kunst Einfluss auf die Genesung hat. Morgen wird eine Gruppenausstellung mit Werken von vier Künstlerinnen und einem Künstler eröffnet. Wie sind Sie auf diese Personen gekommen? Wir haben das Glück, Zeno Schneider als Kurator von MedicoPlus art zu haben. Als Arzt und Kunstschaffender, der hier auch schon ausgestellt hat, ist er die ideale Person. Es braucht Wissen und Sensibilität, denn alles kann man in einer Praxis nicht ausstellen. Gewisse Bilder können für Patienten auch abschreckend wirken. Das wollen wir nicht. Im Gegenteil: Die Kunst soll Energie verleihen. Zeno Schneider ist zudem in der Kunstszene sehr gut vernetzt. Er sucht für unsere Ausstellungen die Künstler aus. Er hat dazu freie Hand. Kennen Sie persönlich jemanden aus diesem Quintett? Oder zumindest einzelne Werke? Nein, ich kenne niemanden persönlich. Aber was ich bisher an Bildern und Skulpturen gesehen habe, gefällt mit sehr gut. Gibts eine Rede zur Eröffnung der Ausstellung? Ich werde die Vernissage eröffnen und Zeno Schneiders Arbeit verdanken. Zeno Schneider selbst legt seine konzeptionellen Gedanken dar und geht auf die einzelnen Künstler ein. Diese sind übrigens persönlich anwesend.

Sie selbst kennt man als Arzt, aber auch als Kantonsrat und Sportfreund. Wie halten Sie es persönlich mit der Kunst? Bis 2011 habe ich Cello gespielt – auch im Orchester. Seither bin ich nur noch passiver Kunstfreund. Sehr gerne besuche ich Ausstellungen, Theater, Opern und Konzerte. Zum Malen hatte ich weder Talent noch den Mut; dennoch lasse ich die Werke sehr gerne auf mich wirken.

Samstag, 18. Januar, 18 Uhr. Vernissage mit Apéro, MedicoPlus Ärztezentrum, Spitalstrasse 26, Einsiedeln Foto: Victor Kälin

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