Veröffentlicht am

Willerzell: Kein Bauland für Schulhaus-Erweiterung

Willerzell: Kein Bauland für Schulhaus-Erweiterung Willerzell: Kein Bauland für Schulhaus-Erweiterung

An der gut besuchten GV des Einwohnervereins Willerzell wurde bekannt, dass das Schulhaus vorderhand nicht erweitert wird.

Die Stuhlreihen in der Turnhalle Willerzell waren bis auf den letzten Platz besetzt, als Präsident Stefan Dettling die 14. Generalversammlung eröffnete. 49 der insgesamt 296 Mitglieder wurden auf der Präsenzliste gezählt. Die ersten Traktanden gin-gen rasch und reibungslos über die Bühne: In seinem Bericht resümierte der Präsident die insgesamt 13 Termine des Vereins während des vergangenen Vereinsjahres. Die Rechnung 2023 sowie das Budget 2024 wurden genehmingt.

Bei den Wahlen wurden Dettling als Präsident und Roland Kälin als erster Rechnungsprüfer einstimmig wiedergewählt. Evelyn Latmann-Hoch tritt als Aktuarin zurück und wurde für ihr jahrelanges Engagement mit einem Präsent und viel Applaus geehrt. Ihr Posten bleibt vorderhand vakant. Neu wurde Rosemarie Bucher als Beisitzerin einstimmig gewählt. Der Jahresbeitrag bleibt wie bisher bei 20 Franken.

Zwei Anträge abgelehnt

Danach kamen zwei Anträge von Mitgliedern zur Sprache, die beide zurückgewiesen worden sind. Zum einen wollte man die Schulwegsicherung an der Satteleggstrasse mit einem Trottoir verbessern, was der Bezirk ablehnte.

Zum anderen sollte die Verkehrssicherheit auf dem Viadukt mit einer klareren Beschilderung verbessert werden, wogegen das Schwyzer Tiefbauamt rechtliche Einwände hatte.

Architektur-Projekt für Umbau des Schulhauses

Schliesslich kam das wichtigste Projekt zur Sprache: Die Schulhauserweiterung. Hierzu muss-te der Präsident leider konstatieren, dass der Bezirk die Verhandlungen um Bauland für eine Erweiterung sowohl mit der Kirchengenossenschaft, wie auch mit der Seegut AG abgebrochen hat, weil die Schätzungen und Forderungen zu weit auseinandergehen. Im Herbst sollen laut Dettling die ersten Ergebnisse eines Architektur-Projekts zum Umbau des bestehenden Schulgebäudes vorliegen. Ein Abriss sei nicht vorgesehen, weil ein Neubau zu viele Restriktionen bezüglich Grenzabstände zu Gewässern und Bauten mit sich bringen würde.

Neue Mehrzweckhalle benötigt Wie Dettling danach gegenüber dem Einsiedler Anzeiger sagte, dauern die Verhandlungen um Bauland für eine Erweiterung schon viele Jahre, ohne dass der Bezirk irgendeine Lösung erzielt. Er hoffe, dass nach der Wahl der neuen Bezirksrätinnen und -räte nicht alles wieder bei Null beginne, meint Dettling.

Bezüglich Ausbau des bestehenden Baus hat er wenig Hoffnung, dass damit die wesentlichen Probleme gelöst werden können. So brauche die Schule in erster Linie eine grössere Mehrzweckhalle, da die bestehende innerhalb des Schulgebäudes nicht mehr zeitgemäss sei. Ausserdem müsste der Kindergarten ausgelagert werden, der sich momentan ebenfalls im Obergeschoss der Schule befinde. Das sei ohne zusätzliche Baufläche kaum zu realisieren, so Dettling.

Da einem Umbau möglicherweise die bestehende Turnhalle zum Opfer fallen könnte, fragt sich Dettling, was aus dem Theaterverein und dem Mittagstisch werden soll, die diesen Raum intensiv nutzen. Mit Stolz wies er darauf hin, dass Willerzell als einziges Viertel über einen Mittagstisch verfüge, der nicht zuletzt auch für die Neuzuzüge der vergangenen Jahre verantwortlich sei. Stundentakt für ÖV angestrebt

Optimistischer war die Stimmung, als man auf den Busverkehr zu sprechen kam. So können Schulbusse künftig auch für den ÖV benutzt werden. Ausserdem verspricht man sich mit dem neuen Buskonzept, das ab Mai in Kraft tritt, weitere Verbesserungen in Richtung Stundentakt.

Das diesjährige Sommerfest mit Bar, DJ und Spielangebot wird am 31. August stattfinden und wiederum gemeinsam mit dem Sportverein organisiert.

Die neue Website des Vereins steht und funktioniert, wie Aktuarin Evelyn Lattmann-Hoch erfreut meldete. Sie dankte den vielen Mitwirkenden. Da der bisherige Verfasser des Infoblatts, Reto Kälin, umgezogen ist, werden Veranstaltungen künftig nur noch online bei der Einsiedeln-Agenda-Webseite veröffentlicht. Jene, die nicht online sind, können sich künftig im Dorfladen informieren, wo jeweils ein Ausdruck aufgehängt wird.

Des Weiteren hat der Einwohnerverein einen Anteilschein über 500 Franken der Genossenschaft Sportzentrum Allmeind gekauft. Vielleicht werde man in Zukunft froh darum sein, meinte der Präsident. Ausserdem ist man neu Mitglied des Vereins Jugendförderung Einsiedeln mit einem Jahresbeitrag von 100 Franken.

Vorzeigeprojekt Mittagstisch

Dass der Mittagstisch ein Vorzeigeprojekt des Vereins ist, wurde beim Bericht der Kommission klar. Sandra Spieser informierte darüber, dass 2023 durchschnittlich sieben Kinder pro Mittag teilnahmen und maximal 40 Kinder an vier Wochentagen mit Unterricht am Nachmittag betreut werden. Das Konzept mit einer Unterteilung der Turnhalle in eine Ruhe- und Aktivitätszone funktioniert gut, das gute Essen vom Restaurant Schlüssel und die Betreuung werden geschätzt. Die Finanzierung des Projekts, das mit kostendeckenden Gebühren und Bundesgeldern unterhalten wird, ist bis 2025 gesichert. Weitere freiwillige Helferinnen und Helfer sind willkommen.

Schliesslich kam noch die Kommission Pro Viadukt unter der Leitung von Walo Schönbächler zu Wort. Mit der Erhaltung des Viadukts und seiner Eröffnung nach der Sanierung im letzten Jahr konnte die Kommission ihre Mission als erfüllt bezeichnen. Walo Schönbächler erinnerte daran, dass man lange nicht sicher gewesen sei, ob der Viadukt überhaupt erhalten würde und wie gross die Erleichterung darüber gewesen sei, als die SBB die künftige Verantwortung übernommen habe. Anhand von Bildern erläuterte er den Verlauf der Sanierung und der Einweihungsfeier im letzten Sommer. Er wünsche sich, dass alle, die den Viadukt benützten, daran dächten, dass seine Existenz nicht selbstverständlich sei. Schliesslich gab er unter stehendem Applaus die Auflösung der Kommission bekannt.

Share
LATEST NEWS