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Der Frühlingsputz − sinnvoll oder unnötig?

Der Frühlingsputz ist in meinen Augen eine sinnvolle Tätigkeit. Mit dem Frühling vor der Tür wächst der Drang, sauber zu machen und die Fenster aufzureissen. Der Frühjahrsputz ist ein Geschenk an mich selber und die Familie. Das eigene Zuhause in gutem Zustand zu erleben, kann eine wahre Freude sein: Und das haben wir uns verdient!

Der Frühlingsputz fängt bei mir meistens schon im Winter, nämlich im Februar an. Der Monat Februar, das lateinische Verb «februare» bedeutet «reinigen». Immer im Februar unternehme ich eine Entsorgungs- und Entrümpelungs-Challenge. Das Haus wird von oben bis unten Raum für Raum aufgeräumt, entmistet und geputzt. Diese Challenge dauert eigentlich nur einen Monat, bei mir zieht sie sich gewöhnlich bis in den März hinein, da ich meine Zeit auch noch anders nutze als nur zum Putzen. Derzeit nähere ich mich dem Ende, und das Haus ist bald wieder in allen Räumen auf aktuellem und bestem Stand.

Das Aufräumen befreit mich von Altlasten, es schenkt mir Platz und gibt mir eine gute Übersicht in den Schränken, Schubladen und im gesamten Zuhause.

Der Frühjahrsputz ist für mich auch ein Neuanfang und kann dazu beitragen, frischen Wind in die eigene Lebenssituation zu bringen. Meistens wird auch noch ein bisschen umgestellt. Somit bekomme ich ein Gefühl von etwas Neuem. Insgesamt ist der Frühjahrsputz also nicht nur für die äussere Sauberkeit wich-tig, sondern trägt auch zu einem angenehmen und gesünderen Wohnklima bei.

Ein sauberes Zuhause ist ein glückliches Zuhause.

Die Temperaturen werden wärmer und wer gut lauscht, der kann schon verschiedentlich Hochdruckreiniger hören. Wenn das so weiter geht, dann kommen bald die Rasenmäher zurück aus dem Süden. Ich hingegen wäre einer, der nahtlos vom Winterschlaf in die Frühjahrsmüdigkeit übergehen könnte. Nur macht der Mensch dies halt nicht.

Was ich dann aber total übertrieben finde, ist das schon wahnhafte Putzen einiger. Bei mir sammeln sich zuerst Konfetti. Dann gesellen sich Räppli hinzu und langsam fange ich an darüber nachzudenken, ob ich wohl meinen Staubsauger in Betrieb nehmen sollte. Als Singlemann fehlen mir wohl eindeutig entweder das Stauboder das Putzgen. Bei anderen, vertrauten Männern, wurde dies, so stelle ich fest, sehr gut abtrainiert. In meinen Augen schlichtweg ein unnatürliches Verhalten!

«So schlimm kann der WInterdreck ja nicht sein», denke ich mir immer wieder. Und ich finde es viel erfüllender, wenn Mann nach allenfalls (und Ansicht anderer endlich) getaner Putzarbeit auch ein richtiges Ergebnis sieht. Dazu braucht es aber halt wirklich Dreck. Ich will ja nicht fast frisches Putzwasser wegwerfen. Da fängt bei mir das Sparen an.

In Sachen Kleiderschrank ausmisten verhalten ich mich sowieso total antizyklisch. Meine Kleider gehen irgendwie schneller kaputt, als dass sie mir nicht mehr passen. Meine letzte Räumung fand im November statt, bevor es in die Ferien ging. Merkwürdigerweise bringe ich aus den USA immer mehr Kleider mit nach Hause als beim Hinweg über den grossen Teich.

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