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Auf ein gutes Rebjahr folgen bessere Weine

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Durch einen heissen Sommer und trockenen September waren die meisten Schwyzer Trauben Ende September bereits gelesen. Das war bisher noch nie der Fall.

Weinliebhaber aufgepasst: Die Schwyzer Weine von der Weinlese im letzten Jahr sind nun bereit, um degustiert zu werden. Die Winzer dürfen mit der Traubenernte 2023 zufrieden sein. Mit insgesamt 290’001 Kilogramm Trauben wurden 29 Prozent mehr als im 10-jährigen Mittel geerntet. Die Qualität war gut, bei Blauburgunder wurden so-gar durchschnittlich 89,7 Oechslegrad und bei Riesling-Silvaner 76,5 Oechslegrad erreicht.

Die meisten Trauben waren Ende September bereits gelesen und im Keller, was bisher noch nie der Fall war. Dadurch konnte das Traubengut noch trocken und gesund eingebracht werden. «Die neuen Weine können nun bei den Kellereien degustiert, gekauft und bestellt werden», schreibt das Amt für Landwirtschaft. «Da 94 Prozent der Schwyzer Trauben auch im Kanton Schwyz selbst gekeltert wurden, kann mit Fug und Recht gesagt werden: Wo Schwyz draufsteht, ist auch Schwyz drin», so das Amt für Landwirtschaft. Mit insgesamt 36,5 Hektaren bestockter Rebfläche sei das Weingebiet klein aber fein. Dass ein so grosser Anteil der Trauben innerhalb des Kantons gekeltert werde, sei nicht in vielen Regionen der Fall. Die kantonale Verarbeitung funktioniere, weil die Trauben von vier Kellereien im Kanton gepresst, vergoren und veredelt werden. Insgesamt waren nur 6 Prozent der Trauben ausserkantonal verarbeitet worden, welche dann an sieben Kellereien im Raum Zürich(see), Luzern und Graubünden gingen.

Das Rebjahr 2023 startete regnerisch im April. Deshalb liess die Rebblüte mit Blühbeginn Anfang Juni auf ein normales Jahr schliessen. Durch den heissen Sommer war die Ernte dann trotzdem extrem früh. Im August war es zwar wieder eher nass, dafür kam auf die Erntezeit im September wieder trockenes und heisses Wetter, was gut für ein gesundes Erntegut war. Wie bei der Redewendung «Der Prophet gilt nichts im eigenen Land» geht es manchmal auch beim Schwyzer Wein. Gerne trinkt man auswärts teure Tropfen aus aller Welt. Viele haben noch im Kopf, dass der eigene Wein da nicht mithalten kann. Das Amt für Landwirtschaft findet, «der Schwyzer Wein muss sich nicht verstecken». Wichtig bei einem Vergleich sei, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleiche. «Wählt man sich beim Wein aus Spanien oder Frankreich einen speziellen Tropfen nach seinem Geschmack aus, sollte man dies auch beim Schwyzer Wein tun.» Wer noch Weine aus früheren Jahren in Erinnerung hat und seit Längerem keinen hiesigen Wein mehr probiert hat, dürfe sich somit gerne von der heutigen Qualität überraschen lassen.

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