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Die Kinderbetreuung macht den Gemeinden viel Arbeit

Die Kinderbetreuung macht den Gemeinden viel Arbeit Die Kinderbetreuung macht den Gemeinden viel Arbeit

Im Kanton Schwyz tritt im Juni ein neues Gesetz zur Kinderbetreuung in Kraft – die Gemeinden und Bezirke sind unterschiedlich gefordert.

Die familienergänzende Betreuung und die Erziehung von Kindern werden immer zentraler und umfassen ein breites Spektrum an Betreuungsmöglichkeiten: Tagesfamilien, Pflegefamilien, Krippen, Horte, Mittagstische und Tagesschulen. Aber auch Nachbarn und Verwandte leisten hier Unterstützung. Und solche Unterstützung ist im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel, der sich künftig kaum abschwächen und eher verschärfen dürfte, für den Wirtschaftsstandort Schwyz wichtig.

Im Kanton Schwyz tritt per 1. Juni ein neues Gesetz zur Kinderbetreuung (KiBeG) in Kraft, um erwerbstätige Eltern zu entlasten. Jetzt sind die Gemeinden gefordert und erarbeiten verschiedene Angebote.

Kurzer Zeithorizont und tiefe Normkosten

In Gemeinden wie Schwyz oder Ingenbohl besteht seit Längerem ein Angebot, in anderen – vor allem kleineren – Gemeinden teilweise noch nicht. Wie eine Umfrage zeigt, tun sich mit der Umsetzung der Vorgaben gewisse kleinere Gemeinden schwer.

Der Zeithorizont für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgabe sei sehr kurz und der Umfang der gesetzlichen Vorgabe für kleine Gemeinden nicht verhältnismässig, heisst es. Die zurzeit festgelegten Normkosten seien wahrscheinlich zu tief angesetzt.

Es sind Informationsveranstaltungen des Kantons vorgesehen, an denen konkrete Inputs zur Software KiBon und zur nötigen Schnittstellenbewältigung sowie zu weiteren Werkzeugen, um Subventionsberechtigungen zu berechnen, abgegeben werden. Das zur Berechnung der Elternbeiträge notwendige Tool des Kantons Schwyz wird ab dem Mai bereitgestellt.

In Einsiedeln gibt es noch freie Plätze In Alpthal hat eine Analyse ergeben, dass der Bedarf vorhanden ist, insbesondere für einen betreuten Mittagstisch. Noch ist aber keine Lösung gefunden worden. Der Zeithorizont sei für die Umsetzung der Vorgabe sehr kurz, heisst es, der Umfang der gesetzlichen Vorgaben für eine kleine Gemeinde «nicht verhältnismässig ». Der Verein für Jugend- und Familienberatung betreibt in Einsiedeln ein Chinderhus, einen Chinderhort und einen Mittagstisch. In Einsiedeln hat es in allen Bereichen noch freie Plätze. Die Mittagstischangebote in den Vierteln müssen noch koordiniert oder gegebenenfalls ausgebaut werden. Der Mittagstisch Willerzell/Euthal wird durch den Einwohnerverein Willerzell (EVW) organisiert. Zurzeit werden alle Angebote durch den Bezirk unterstützt, sei es finanziell oder durch die kostenlose Nutzung von Räumlichkeiten. Wie weit nebst Subjektfinanzierung auch eine direkte Zahlung an die Anbieter erfolgen soll, ist noch nicht entschieden. Zudem gibt es in Bennau die privat geführte Kita Schwyzerbrugg.

In Oberiberg ist die Nachfrage gering In Oberiberg ist die Nachfrage in Sachen Kinderbetreuung sehr gering. Die Gemeinde hat bereits seit längerer Zeit ein Konzept für den Mittagstisch, das bei Bedarf aktiviert werden kann. Beim Kitaangebot arbeitet Oberiberg mit Unteriberg zusammen.

Das Interesse für familienergänzende Betreuung ist in Rothenthurm da. Der Gemeinderat ist in Verhandlung, eine gemeindeeigene Liegenschaft für die Kinderbetreuung nutzen zu können. Wo diese realisiert werden soll, kann aufgrund der laufenden Verhandlungen erst demnächst kommuniziert werden. Der Terminplan des Kantons Schwyz ist für die Rothenthurmer zu ehrgeizig: Es soll darum von einer Fristerstreckung Gebrauch gemacht werden.

In Unteriberg gibt es bereits eine Kita: Mit dem Bau der Alterswohnungen wurde im Jahr 2017 durch die Genossame eine Kita eingerichtet. Diese wird seither durch die Gemeinde unterstützt. Die Kita wird zusammen mit Oberiberg geführt.

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