Veröffentlicht am

Schwyzer Energie- und Klimapolitik: «Wir müssen Gegensteuer geben»

Schwyzer Energie- und Klimapolitik:  «Wir müssen Gegensteuer geben» Schwyzer Energie- und Klimapolitik:  «Wir müssen Gegensteuer geben»

Die Schwyzer Energiestrategie 2023+ enthält 42 Massnahmen. Das Umweltdepartement präsentierte in Schindellegi seine Vorstellungen zur Energiesicherheit und -versorgung sowie zur Klimapolitik der nächsten Jahrzehnte.

Der Klimawandel zeigt Auswirkungen auf unsere Energieversorgung, und zunehmend muss man sich Sorgen um die Umwelt und die laufende Erderwärmung machen. «Es ist nicht nur der Ukraine-Krieg, der die Energie massiv verteuert hat, das ha-ben wir in den letzten Monaten alle spürbar bemerkt. Auch der Klimawandel beschäftigt uns zusehends, wir müssen zwingend Gegensteuer geben», sagte Regierungsrat und Umweltdirektor Sandro Patierno.

Temperaturen stiegen überdurchschnittlich an Die globale Erwärmung um 2,5 Grad Celsius in den letzten Jahren – von 2013 bis 2022 – betreffe auch den Kanton Schwyz. «Das ist enorm, wir müssen jetzt Gegensteuer geben», so Regierungsrat Sandro Patierno weiter. Die Auswirkungen des Klimawandels seien also auch hierzulande nicht spurlos vorbeigegangen, sagt er. So stiegen beispielsweise die Durchschnittstemperaturen im Kanton Schwyz im globalen Vergleich überdurchschnittlich schnell an, Extremereignisse träten häufiger und intensiver auf, die Schneefallgrenze steige immer höher. So sei zum Beispiel die Landwirtschaft bereits heute mit zunehmender Wasserknappheit konfrontiert. Die Anpassung an den Klimawandel sei also zentral, um Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt vor den negativen Auswirkungen zu schützen. Bevölkerung sensibilisieren

Der Schwyzer Regierungsrat hat hierfür klare Zielsetzungen formuliert. Diese erläuterten in Schindellegi Peter Inhelder, Amtsvorsteher Amt für Umwelt und Energie, sowie die Leiterin der Klimafachstelle, Katrin Leuenberger. Die Leitplanken für die Energieversorgungssicherheit, die Anpassung an den Klimawandel und die Nutzung erneuerbarer Energien seien Kernpunkte der Strategie der nächsten Jahrzehnte. Die Energie- und Klimaplanung 2023+ sei eine sektorübergreifende, kantonale Strategie, um diese Herausforderungen mit lokalen und regionalen Lösungen gemeinsam anzugehen.

«In sechs Workshops wurden rund 400 Massnahmen zur Verbesserung und Optimierung erarbeitet. Diese haben wir schwergewichtig auf Kernthemen herabgebrochen. Sie umfassen 14 Handlungsfelder und 42 geplante, laufende oder neue Massnahmen sowie 5 Empfehlungen, diese gelten bis 2032 und sind primär an die kantonale Verwaltung adressiert», sagt Peter Inhelder. Aber nicht nur, denn auch die Bevölkerung soll miteingebunden werden. «Wir wollen sichtbare Zeichen setzen, diese bis auf die unterste Ebene brechen und verständlich präsentieren.

Die Bevölkerung soll für die Energieeffizienz und die Klimapolitik weiter sensibilisiert werden », so Regierungsrat Sandro Patierno. Als konkrete Massnahme sieht Katrin Leuenberger die Nutzung der Tiefengeothermie, die Optimierung der Sonnenenergienutzung und die weitere Gebäudeoptimierung. «Die kantonalen Bauten weisen hier schon einen guten Stand auf und sind grösstenteils an Wärmeverbunde angeschlossen», sagt sie weiter.

Schwyzer Doppelstrategie Im Bereich Energie und Klimaschutz verfolgt der Kanton Schwyz eine Doppelstrategie. Und so legt der Regierungsrat mit zwei übergeordneten Hauptzielen die Stossrichtung fest. Einerseits sollen der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Reduktion des Endenergieverbrauchs vorangetrieben werden, andererseits sollen die Treibhausgasemissionen des Kantons bis spätestens 2050 auf Netto-Null reduziert werden. Um diese langfristigen Ziele zu erreichen, seien Zwischenschritte notwendig, wie Sandro Patierno ausführt: «Dazu haben wir in diversen Bereichen wie der Energieproduktion, dem Energieverbrauch oder der kantonalen Verwaltung konkrete Zwischenziele festgelegt.» Im Bereich Anpassung an den Klimawandel will der Kanton die Chancen nutzen,welche sich aufgrund des Klimawandels ergeben, die Risiken des Klimawandels minimieren und Bevölkerung, Sachwerte und natürliche Lebensgrundlagen schützen. Zudem soll die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt gesteigert werden. Im Anschluss an die Medienkonferenz fand in Schindellegi eine Besichtigung des Kraftwerks Feusisberg statt.

Share
LATEST NEWS