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Über die Festtage im Einsatz

Über die Festtage im Einsatz Über die Festtage im Einsatz

BRIEF AUS DEM KOSOVO

«Übung macht den Meister!» Dieses Zitat kam mir in den Sinn, als ich vor einigen Wochen am Morgen um 4 Uhr zu meinem ersten Rettungseinsatz gerufen wurde. Nach der Alarmierung fuhr ich mit Blaulicht mit dem Arzt und der Pflegerin an die Unfallstelle: Ein Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten anderer KFOR-Nationen. Dort angekommen, konnten wir eine reibungslose Patientenversorgung garantieren – dank unserer regelmässig absolvierten theoretischen und praktischen Übungen. Die Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei und der Multinational Military Police (MNMP) haben wir in ähnlichen Szenarios geübt und sie funktionierte sehr gut.

Meine Gefühlslage nach diesem Einsatz war etwas durcheinander. Zum einen war ich froh, dass die Patienten Glück im Unglück hatten und niemand schwer verletzt wurde. Zum anderen war ich geschockt vom Bild der Unfallstelle und trotzdem stolz, meinen ersten echten Einsatz hinter mir zu haben. Und dankbar, durch die Ausbildung und die Übungen bestmöglich auf diesen Fall vorbereitet gewesen zu sein.

Etwas weniger turbulent waren die Festtage hier im Einsatzraum. Kurz vor Weihnachten besuchte uns der Chef der Armee, Thomas Süssli, mit einigen Gästen aus Schweizer Politik und Militär. Es gab eine formelle Weihnachtsfeier, an der das ganze Kontingent wieder einmal zusammenkam. Neben Ansprachen und lokalen Spezialitäten gab es die Möglichkeit, sich mit den Kameradinnen und Kameraden aus anderen Standorten zu unterhalten. Der Chef der Armee nahm sich die Zeit, allen persönlich die Hand zu schütteln, sich für unseren Einsatz zu bedanken und jedem ein Geschenk zu überreichen. Zum Schluss gab es sogar noch die Möglichkeit für ein gemeinsames Foto.

An den Weihnachtstagen selbst hatte ich Notfallpikett. Es blieb zum Glück ruhig und ich konnte an Heiligabend ein leckeres Weihnachtsmenü im Swiss House geniessen.Am 25. Dezember haben wir im MedicTeam gemütlich zusammen gekocht und anschliessend den Abend mit einem Weihnachtsfilm ausklingen lassen. Silvester konnte man im Camp im internationalen Rahmen feiern.

Mittlerweile bin ich schon drei Monate im Kosovo, die Hälfte des Einsatzes ist vorbei. Ich freue mich auf weitere interessante Erlebnisse in der verbleibenden

Zeit. Daniela Fässler * Die Unteribergerin Daniela Fässler (*2002) leistet seit Anfang Oktober 2023 einen sechsmonatigen Einsatz mit der SWISS-COY zugunsten der KFOR im Kosovo. Sie wird bis zum Ende ihrer Einsatzzeit in regelmässigen Abständen über ihre Erlebnisse, ihre Erfahrungen und ihre Arbeit berichten.

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