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Schwyzer Fotoschaffende an der PhotoSchweiz

Schwyzer Fotoschaffende an der PhotoSchweiz Schwyzer Fotoschaffende an der PhotoSchweiz

Die grösste Werkschau für Schweizer Fotografie öffnet im Januar ihre Tore in Zürich-Oerlikon. Unter den ausgewählten Fotografen präsentieren elf Schwyzerinnen und Schwyzer ihre spannenden Werke, darunter fünf aus Ausserschwyz.

Die PhotoSchweiz ist mit über 20’000 Besuchenden die grösste Werkschau für Fotografie der Schweiz. Auch dieses Jahr sind über 250 Fotografinnen und Fotografen mit ihren aktuellen Arbeiten dabei. Zeitgeist-Themen wie Technologie, Künstliche Intelligenz und Diversität stehen heuer im Fokus.

Fischer in Nicaragua

Aldo Diethelm aus Siebnen ist geboren und aufgewachsen in der Schweiz. Der 52-Jährige ist Informatiker und Globetrotter. «Als Fotograf lege ich meinen Fokus auf Menschen, Tiere und Landschaften. Gute Fotografie stellt für mich ein anspruchsvolles Handwerk dar, der Weg der Entwicklung ist nie abgeschlossen », schreibt er zu sich selber.

Die an der PhotoSchweiz ausgestellten Bilder von Diethelm entstanden über einen Zeitraum von zehn Tagen in einem einfachen Fischerdorf in Nicaragua. Die Fischer fahren vor Einbruch der Nacht auf das Meer hinaus und kehren bei Tagesanbruch zurück. An Land beginnt dann das bun-te Treiben, die Dorfgemeinschaft empfängt die Fischer, der Fang wird aufgeteilt, Boote und Netze werden gereinigt und für den Abend wieder instand gesetzt.

Das Gute liegt so nah Edgar Kälin verbrachte seine Jugendjahre in Einsiedeln. Er fotografierte schon als Zehnjähriger mit einer einfachen Agfa-Instamatik-Kamera, die er an einem Wettbewerb gewonnen hatte.

Mehr als 40 Jahre lang unterrichtete der Familienvater als Lehrer in Schindellegi, wo er auch heute noch wohnt. Nun hat der 68-Jährige viel Zeit, sich seinen Leidenschaften zu widmen – dem Handwerk und der Fotografie. Seine Bilder sind meistens Momentaufnahmen, die er in der nächsten Umgebung oder auf Wanderungen und Bergtouren einfängt.

Er schreibt: «Wie oft findet man in nächster Nähe wunderschöne Objekte, die uns nur die Natur schenken kann! So entdeckte ich an einem bitterkalten Wintertag das vereiste Bachbett der Biber bei Rothenthurm», der gesamte Bachverlauf war schneefrei, befand sich jedoch im Wald. So erreichte nur spärliches Licht der Abendsonne die Vereisungen. «Dadurch konnte ich die Langzeitaufnahmen ohne Filtereinsatz machen.» Entlarvung des Spektrums Die Belgierin Caroline Nijs wohnt unterdessen in Siebnen und befasste sich ursprünglich mit Pferdefotografie. Mit ihrer Lifestyleund Kunstfotografie will sie die Schönheit im Alltäglichen zeigen und den Betrachter dazu anregen, seine eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Die 46-Jährige ist an der PhotoSchweiz mit sechs sehr persönlichen Fotos unter dem Titel «Unmasking the Spectrum» vertreten. Diese Kollektion erzählt von Nijs’ Leben mit Autismus, der erst spät in ihrem Leben diagnostiziert wurde. «Jede Aufnahme ist ein Fenster in meine Welt, die dem Betrachter einen Blick in die Realität dessen, was unter der Oberfläche liegt, eröffnet.» Zwei Schwestern Andrea Knechtle (*1972) konzipiert und gestaltet seit über zwanzig Jahren analoge und digitale Kommunikationsmittel. Gemeinsam mit ihrer Schwester Nadia führt sie das Atelier Quersicht für visuelle Gestaltung in Bäch. Fotografie ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.

Immer wieder ist Andrea Knechtle durch Europa unterwegs. Verlassene Orte sind ihre Leidenschaft. Getrieben von Neugier und Staunen über die Spuren vergangener Leben hält sie ihre Eindrücke fest. Ihre subjektiv gestaltete Dokumentation des Zerfalls alles Irdischen spiegelt das leise Grauen im Anbetracht des Endes von Etwas, wie auch die zauberhafte Verklärung des Verschwindens im Laufe der Zeit.

Die 46-jährige Nadia Knechtle ist ein visueller Mensch. Einerseits konzipiert und realisiert sie als typografische Gestalterin digitale und analoge Kommunikationsmittel. Andererseits liebt sie es, als Fotografin die Welt in Bildern festzuhalten. Mit ihrer Kamera ist sie gerne draussen unterwegs, auf der Suche nach fotogenen Motiven und besonderem Licht – in der Natur oder im urbanen Raum. Nadia Knechtle lebt ebenfalls in Bäch und fotografiert beobachtend und mit offenem Blick Städte in der Schweiz. Jeweils zwei Aufnahmen werden zu Bildpaaren kombiniert, die durch formale oder thematische Gemeinsamkeiten eine spannende Wechselwirkung erzeugen. Durch den Verzicht auf Farbe wird der fotografische Ausdruck abstrahiert und starke Kontraste zwischen Licht und Schatten treten in den Vordergrund. Die ausgestellten Bilder zeigen authentische Momente des Alltags in Rapperswil, Neuenburg, Lausanne, Einsiedeln, Zürich und Biel.

Die 18. Ausgabe der PhotoSchweiz findet vom 12. bis 16. Januar in der Industrie-Halle 550 in Zürich-Oerlikon statt.

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