Veröffentlicht am

Der Kanton soll Musikschulen stärker unter die Arme greifen

Der Kanton soll Musikschulen stärker unter die Arme greifen Der Kanton soll Musikschulen stärker unter die Arme greifen

Das Musikschulgesetz nimmt eine weitere Hürde. Gefordert wird aber, dass der Kanton Schwyz an die Löhne der Musiklehrpersonen mehr bezahlt als vorgeschlagen.

Die musikalische Bildung soll im Kanton Schwyz verbessert und in allen Gemeinden zu gleichen Konditionen angeboten werden können. Und sie soll so ausgestaltet sein, dass sie in finanzieller Hinsicht für alle Familien tragbar ist. Das sind die Hauptziele der Musikschulinitiative, die Ende Juni 2021 im Schwyzer Regierungsgebäude abgegeben wurde. Zu reden geben die Kosten

Nun, rund eineinhalb Jahre später, ist die Vernehmlassung abgeschlossen und damit ein weiterer wichtiger Schritt genom-men. Die Vernehmlassung zeigt: Ausser bei der SVP wird das Vorhaben, so wie es von der Schwyzer Regierung ausgearbeitet wurde, gutgeheissen.

Die Sozialdemokratische Partei unterstützt denn auch die Stossrichtung des Gesetzesentwurfs. Das Ziel der Initiative werde erreicht, halten auch die Grünliberalen fest: Der Jugend könne in Zukunft ein «optimaler und qualitativ guter Musikunterricht» angeboten werden. Dieser sei «für alle erschwinglich und damit zugänglich», schreibt die GLP. Zu reden gibt aber vor allem noch, wie stark sich der Kanton Schwyz an den Kosten beteiligen soll. Alle Parteien schlagen vor, dass an die Lehrerschaft mehr bezahlt wird als von der Schwyzer Regierung vorgeschlagen. Konkret verlangen etwa auch FDP und Mitte, dass der Kanton Schwyz fünfzig Prozent der Kosten übernehmen und sich damit gleich stark engagieren soll, wie es das neue Finanzausgleichsgesetz bei den «normalen» Lehrpersonen vorsieht. Hier übernimmt der Staat künftig bekanntlich die Hälfte der Lehrerbesoldung.

Umstritten ist, wie stark die Eltern finanziell einbezogen werden sollen. Die SP will, dass diese maximal dreissig Prozent der Kosten zu tragen haben, die FDP taxiert Ansätze von dreissig bis fünfzig Prozent als «fair». Die Mitte geht tiefer. «Alle Elternbeiträge sollen maximal 25 Prozent der Schulleitungsund Lehrerbesoldung der anerkannten Musikschulen zu decken haben.» Zu reden geben die Kosten

Gar nicht überzeugt vom vorliegenden Musikschulgesetz ist dagegen die SVP. Sie könne diesem «inhaltlich wenig Positives abgewinnen», hält die Partei in ihrer Vernehmlassung fest. Die SVP schreibt gar von einem «Musiklehrergesetz», lehnt dieses in dieser Form ab und kritisiert grundsätzlich: Ein Musikschulgesetz «mit gewerkschaftlichem Ansatz aus einer linken Initiative » könne «kaum sinnvoll auf den Kanton Schwyz angepasst werden».

Die SVP kritisiert mit der mit dem Gesetz verbundenen «Akademisierung der Musikschule», es müssten auch Lehrpersonen ohne pädagogisches Diplom angestellt werden können, und das Kulturgut Stegreif-Musik müsse auch als notenfreier Unterricht erhalten werden.

Share
LATEST NEWS