Doppelsieg für Nicola Müller in Sedrun am Ski-OL
Während bei den Herren Elite der Einsiedler Nicola Müller zwei Mal den schnellsten Weg fand, suchte der Ybriger Daniel Grätzer noch sein Glück.
proNordic. Bei frühlingshaften Bedingungen zeigten auch Lavio und Corsin Müller in der U20Kategorie in der Surselva ihr Können. Ihre Schwester Flurina war bei den Damen Elite hinter der schwedischen Siegerin und Weltmeisterin Tove Alexanders-son mit ihrem Mittelfeldplatz (5. Rang) nicht ganz zufrieden. Die gut gelaunte Biathletin Lena Häcki freute sich über ihren Einstand (Gesamtachte) in einer anderen Skiwelt. Zwei Sprintrennen an einem Tag und tags darauf ein OL über 4,5 km fan-den im Rahmen des Swiss-Ski-OL-Cups mit weltmeisterlicher Beteiligung statt.
Die über 130 Ski-OL-Läufer erkundeten auf dem Golfplatz in Sedrun ein völlig neues Gelände. Die durchgefrorene, karge Schneeschicht erlaubte es, direkt von Posten zu Posten zu navigieren. Allerdings könnten Mitte Januar 2024 an der WM im österreichischen Ramsau je nach Schneemenge ähnliche Verhältnisse herrschen. Die vielen Bodenwellen und kleinen Bächlein auf dem Golfplatz verlangten einiges an koordinativen Fähigkeiten. Es musste zum Teil auf der direkten, schnellsten Route so-gar über kleine Rinnen gesprungen werden. Auch die steilen Abfahrten verursachten manchen Sturz, entsprechend gross war der Materialschaden. Am Start standen neben dem Schweizer (und italienischen) Elite Kader auch prominente Namen wie Tove Alexandersson (mehrfache OL-, Ski-OL-, Ski-Mountaineering und Berglauf-Medaillengewinnerin), die Ski-OL-Medaillenträgerinnen Daisy Kudre und Frida Sandberg.
Podestplätze für Einsiedler Von den Einsiedler Athleten am erfolgreichsten war erneut Nicola Müller mit drei Siegen: «Ich konnte meine physische Stärke erneut ausspielen und fehlerfreie Läufe abliefern.» Daniel Grätzer wurde vom Pech verfolgt und die Ränge 6 und 9 waren die Folge. Gian-Andri Müller zeigte beim ers-ten Lauf als Dritter eine fehlerfreie Leistung, im zweiten brach ihm unglücklich die Bindung und er musste die letzten drei Posten mit nur einem Ski «wie Trottinettfahren» absolvieren, was ihn natürlich in der Rangliste (7.) nach hin-ten spülte. Seine WM-Selektion dürfte in trockenen Tüchern sein. Flurina Müller, jedes Mal drittbeste Schweizerin, meinte nur: «Eigentlich behagt mir so steiles Gelände beziehungsweise die schwierigen Downhills nicht, ich konnte aber ansonsten drei fehlerfreie Läufe ins Ziel bringen.» Lavio Müller wurde zweitbester Junior, obwohl er sich physisch eher schlecht fühlte: «Vielleicht habe ich letzthin schon ein bisschen zu viel trainiert.» Den Vergleich mit der Elite (Junioren und Elite hatten die gleichen Bahnen) mussten aber weder Lavio (2 x 2.) noch Corsin Müller (2 x 3.) scheuen, wären sie doch auch dort in den Top 6 rangiert gewesen.