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«Alle in der Ausstellungsgruppe sind mit Leib und Seele dabei»

«Alle in der Ausstellungsgruppe sind mit Leib und Seele dabei» «Alle in der Ausstellungsgruppe sind mit Leib und Seele dabei»

Claudia Schönbächler ist Mitglied der Genossame Dorf-Binzen und hat in der Ausstellungsgruppe des Chärnehus an der Ausstellung «Wald. Wasser. Wohnen. Einsiedler Genossamen» mitgewirkt.

Ist es etwas Besonderes für Sie, Genossamen-Mitglied zu sein?

Früher wusste ich nicht, was es bedeutet, Genossamen-Mitglied zu sein. Erst als ich mich mit die-ser Ausstellung auseinandergesetzt habe, besuchte ich einmal eine Genossamengemeindeversammlung und fand es sehr spannend. Dank der Ausstellung wurde mir bewusst, was die Genossamen alles leisten – vor allem auch für jene, die nicht Genossamen- Mitglieder sind.

Wie fühlen Sie sich heute als Frau in der Genossame – geduldet oder gleichberechtigt? Als die Frauen nicht Mitglieder sein konnten, hat es mich nicht sehr interessiert. Aber heute sind die Frauen gleichberechtigt. Wahrscheinlich sind Männer in bestimmten Berufen noch stärker vertreten, und darum präsenter in den Genossamenräten. Wie viel Freizeit widmen Sie der Ausstellungsgruppe im Chärnehus?

Wir haben die Ausstellung zwei Jahre lang vorbereitet, aber ich habe die Stunden nicht gezählt, in denen ich für die Ausstellungsgruppe gearbeitet habe. Es waren unzählige Abende dafür nötig, aber es war interessant und hat mir Spass gemacht. Es herrscht ein sehr guter Geist in der Gruppe, alle helfen einander und sind mit Leib und Seele dabei. Ist es schwierig, junge Leute zur Freiwilligenarbeit zu motivieren?

Ich denke, es ist heute schwieriger als früher, weil man sich nicht unbedingt fest an eine Aufgabe binden will. Zu uns ins Chärnehus kommen die Jungen über ihre Interessen und sind mit Begeisterung dabei. Es ist schön, dass in der Ausstellungsgruppe alle Generationen vertreten sind. Die Jüngeren sind eher technik-affin, die Älteren wissen sehr viel über Einsiedeln. Vor allem unsere Leiterin Susanna Bingisser weiss unheimlich viel und setzt sich sehr für die Ausstellungsgruppe ein. Ist das Chärnehus ein wichtiger Treffpunkt für Sie? Ja, das Chärnehus tut sehr viel für die Kultur in Einsiedeln. Mir gefällt, dass es in Einsiedeln so viele Anlässe in allen Bereichen gibt und die Leute grossen Anteil am Dorfleben nehmen. Auch an der Vernissage vom Samstag war es toll, weil es ein ganz anderes Publikum war als sonst. «Wald. Wasser. Wohnen» heisst der Ausstellungstitel – welcher Teil steht Ihnen am nächsten? Der Wald steht mir nahe, weil ich gerne darin spazieren gehe. Beim Wasser ist interessant, dass die Genossamen in diesem Bereich sehr viel für den Bezirk leisten. Und auch der Wohnungsbau der Genossamen ist sehr wichtig für Einsiedeln – aber auch für die Genossamen selbst, weil sie sich dadurch finanzieren können.

Sind Sie den Genossamen dank der Ausstellung näher gekommen?

Ja, eindeutig. ich habe früher unterschätzt, wie viel die Genossamen für die Erhaltung der Natur leisten. Ich finde, sie haben sehr gute Visionen. Die Genossamen haben sich der Zeit angepasst und arbeiten eng mit dem Bezirk zusammen, sodass alle profitieren. Warum sollte man Ihrer Meinung nach als Aussenstehender die Ausstellung besuchen? Um zu sehen, was die Genossamen alles leisten – auch für jene, die nicht Mitglieder sind, und für viele gemeinnützige Organisationen und die Wirtschaft in Einsiedeln Foto: Eugen von Arb

Claudia Schönbächler

Jahrgang: 1961 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Primarlehrerin Hobbys: Bewegen in der Natur Lesen und Kino

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