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Absorbiert

Irgendwie wiederholt sich die Geschichte ja. Jahr für Jahr. Genau gesagt im Dezember. Da durchstöbere ich meine Kochbücher auf der Suche nach Guetzli-Rezepten. Ja, ich habe tatsächlich noch Kochbücher. Und insbesondere für Guetzli brauche ich sie auch, denn ich stehe mehr auf Klassiker als auf irgendwelche exotischen Kombinationen mit Zitrone- Ingwer-Füllung oder Chili-Schoggi-Glasur. Dennoch probiere ich nebst Mailänderli, Chräbeli und Co. auch gerne mal etwas Neues aus. Indes – wollte ich alle Guetzli machen, die mich gelüsten … ich würde wohl innert Kürze eine Konfektionsgrösse zulegen. Denn mein lieber Dani knabbert wohl ab und zu mit Genuss an etwas Süssem.Viel lieber aber mag er Käse. Und so stehe ich vor dem Dilemma, entweder ganz viele Sorten zu backen und ganz viele Guetzli davon selber zu es-sen. Oder ich beschränke mich auf ein paar wenige Sorten und brauche im Januar keine neue Garderobe.

So oder so, die Guetzli-Backerei muss wohlüberlegt sein. Der richtige Zeitpunkt ist nur einer der vielen Schlüssel zum effizienten Guetzli-Erfolg. Ein ganzes Wochenende sollte schon zur Verfügung stehen. Dann muss natürlich die Einkaufsliste gewissenhaft und vollständig erstellt worden sein. Nichts Ärgerlicheres, als wenn einem am Sonntagabend eine Zitrone fehlt. Und so bin ich auch dieses Jahr wieder gut vorbereitet in die Backstube gestiegen und habe generalstabsmässig durchgetaktet meine Teige gemacht, gekühlt, ausgestochen, trocknen lassen, gebacken, glasiert. Mein Umfeld wirds freuen.

* Fanny Reutimann (56) ist von der süssen Sorte und am alljährlichen Weihnachts-Guetzli-Back-Wochenende völlig absorbiert. Ihren Partner Dani Kälin sieht sie dann höchstens noch, wenn er sich in der Küche einen Weg zum Kühlschrank bahnt, um ein Stück Käse herauszufischen.

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