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«Alle werden einen besseren Arbeitsplatz haben als heute»

In den nächsten Tagen erfahren die Schwyzer Kantonsangestellten, wie das Innere des neuen Verwaltungsgebäudes im Kaltbach gestaltet werden soll.

Nicht nur mit einem modernen Äusseren betritt die kantonale Verwaltung Neuland, auch das Innere des neuen Schwyzer Verwaltungszentrums soll nach modernsten Grundsätzen gestaltet werden. Die Planungsarbeiten laufen seit Wochen auf Hochtouren. In den nächsten Tagen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantons Schwyz die Möglichkeit haben, per Onlinepräsentation einen Einblick zu bekommen, was vorgesehen ist und wie ihr künftiger Arbeitsplatz aussehen wird. «Mitarbeitende können und wollen zeit- und ortsunabhängiger arbeiten und besser miteinander vernetzt sein», heisst es zur Ausgangslage in einem Newsletter, der in der kantonalen Verwaltung verschickt wurde.

Bei der Büroraumplanung der neuen Verwaltungsbauten würden heute die drei Dimensionen People/ Place/Technologie betrachtet und in ein «Multi-Space-Konzept gegossen, das genau auf die Bedürfnisse unserer Verwaltung abgestimmt ist», heisst es weiter. Dieses soll im künftigen Kaltbach-Zentrum umgesetzt werden, benennt Kantonsarchitekt Christoph Dettling bereits Details.

Alle bekommen einen fixen Arbeitsplatz «Multi-Space ist das genaue Gegenteil von einem Grossraumbüro », entgegnet er umgehend bezüglich allfälliger Sorgen und Ängste, die bei langjährigen Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung aufkommen könnten. Konkret, so Dettling: «Es wird keinen Grossraum geben, jeder wird weiterhin einen fixen Arbeitsplatz bekommen.» Die einzelnen Ämter werden nach wie vor über ihre «Homebase » verfügen. Daneben sollen aber verschiedene «Spaces», also Räume, geschaffen werden, die je nach der zu erledigenden Arbeit aufgesucht werden können. Wer in Ruhe arbeiten will, geht in einen Fokus-Raum, in weiteren Bereichen können Kurzbesprechungen oder Personalgespräche stattfinden.

So sehen die Pläne neben den eigenen Arbeitsplätzen auch temporäre Arbeitsplätze, Team-Arbeitsplätze, Sitzungszimmer oder Platz für informellen Austausch neben dem bereits erwähnten Fokus-Raum vor. Dazu kommen auch Begegnungszonen oder Coffee-Points. «Wir erstellen alle Räume, die notwendig sind», sagt Dettling. Aber auf die Einrichtung von Spielzonen beispielsweise mit einem Töggelikasten, wie das heute etwa bei grossen Computer- und Internetbetrieben vorkomme, werde bewusst verzichtet. Fitnessraum, Kita-Plätze und bis zu Tausend Mahlzeiten Dettling ist überzeugt: «Da entsteht ein neuer Kraftort, jeder und jede wird einen besseren Arbeitsplatz haben als heute.» Dazu beitragen soll denn auch ein kleiner Fitnessraum,der den Verwaltungsangestellten, aber auch der Polizei und den Leuten vom Sicherheitsstützpunkt – sie zügeln ebenfalls ins neue Verwaltungsgebäude im Kaltbach – zur Verfügung steht.

Geplant ist zudem eine Kantine, die über 170 Plätze im Innern sowie über achtzig bis neunzig Sitzplätze im Aussenbereich verfügen soll. Zudem wird Müttern und Vätern ein Kita-Raum für ihren Nachwuchs bereitgestellt.

Zu reden geben wird – vorab im Hauptort – wohl nicht nur die Kantine, sondern auch, dass vom Kaltbach aus in einer zentralen Küche täglich bis zu Tausend Mahlzeiten zubereitet werden sollen, die dann an andere Standorte der kantonalen Verwaltung – auch bis Ausserschwyz – verteilt werden sollen.

Nägel mit Köpfen konnte man bereits bei der Verkehrserschliessung machen. «Die Buslinie wird vom Bahnhof Seewen zum Kaltbach weitergezogen. Zusammen mit dem Bus von Sattel kann das neue Verwaltungsgebäude von beiden Seiten halbstündlich per ÖV erreicht und das Parkplatzangebot entsprechend reduziert werden», so Dettling.

Kesb und Polizei rücken zusammen Das neue Verwaltungsgebäude des Kantons Schwyz wird auf rund 200 Millionen Franken zu stehen kommen. Im neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach sollen dereinst das Volkswirtschaftsdepartement, das Baudepartement, die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) sowie die Amtsbeistandschaft Innerschwyz untergebracht werden.

Darüber hinaus werden dort der Hauptposten der Kantonspolizei Schwyz und eine neue, von den Kantonen Schwyz und Zug gemeinsam betriebene Einsatzleitzentrale angesiedelt. Auch die Feuerwehr Stützpunkt Schwyz sowie der Strassenrettungsdienst werden am neuen Standort untergebracht. Insgesamt werden im Gebäude 450 Arbeitsplätze geschaffen.

Ziel ist, dass im kommenden Frühling der Schwyzer Kantonsrat über das Geschäft beraten kann. Je nach Ausgang steht in der Folge eine fakultative oder obligatorische Volksabstimmung an. Im besten Fall könnte im Jahr 2025 mit dem Bau begonnen werden. Die Fertigstellung wäre dann im Jahr 2028 geplant.

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