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SP geht mit den Grünen, die Mitte mit den Grünliberalen

Nun ist bekannt, mit welchen Listenverbindungen die Schwyzer Parteien um die Gunst der Wählenden buhlen. Die FDP will in den Ständerat, die SP den zweiten SVP-Sitz im Nationalrat.

Jetzt sind die Fronten klar: Im Oktober werden sich fast wieder die gleichen Listenverbindungen zur Wahl stellen wie im Jahr 2019: Die FDP tritt erneut alleine an, die Mitte-Gruppe geht eine Listenverbindung mit den Grünliberalen und der EVP ein – und die SP steigt zusammen mit den Grünen ins Rennen.

Neu ist allerdings, dass sich die SVP mit der neu antretenden Freien Liste von Josef Ender verstärkt, dazu kommt, dass auch zwei Kandidierende auf einer Mass-Voll-Liste antreten.

Die Stärkenverhältnisse unter den Parteien dürften deshalb insgesamt ähnlich wie vor vier Jahren bleiben. Damals erzielte die CVP-Gruppe 23,6 Prozent der Wählerstimmen, die FDP-Gruppe erreichte 23,1 Prozent, während die SVP mit 36,9 Prozent zwei Sitze erzielte und die SP-Gruppe mit total 16,4 Prozent Wähleranteil leer ausging.

Zur Erinnerung: Ohne die tatkräftige Mithilfe der GLP, die 4,6 Prozent Wählerstimmen beitrug, und ohne die Nebenlisten (2,8 Prozent), hätte die Partei, die damals noch CVP hiess, den Sitz nicht gemacht.

SP will drohende SVP-Dominanz verhindern

Im Kanton Schwyz braucht es bekanntlich 20 Prozent für einen Sitz, die CVP erreichte damals alleine nur 14,6 Prozent. Die eigentliche SP-Hauptliste kam auf 10,4 Prozent und legte dank der Nebenlisten und der Grünen mit je 2,6 Prozent weiter zu. Die SVP holte ihren zweiten Sitz als Restmandat.

Das will die SP nun ändern. Sie sei besorgt über die drohende SVP-Dominanz im nationalen Parlament, die jeden Fortschritt verhindern wolle, teilte die Partei mit: «Wer diese Blockade verhindern will, muss im Kanton Schwyz SP und Grüne wählen», lässt sich SP-Präsidentin Karin Schwiter zitieren.

Damit die SP aber von der SVP den zweiten Sitz zurückerobern kann, muss sie mehr als halb so viele Stimmen wie die SVP machen. Das sei realistisch, denn es habe bereits im Jahr 2019 «nur wenig gefehlt», so Schwiter. Sie gibt sich kämpferisch: «Wir haben als Einzige das Potenzial, die Übervertretung der Schwyzer SVP in Bern zu beenden», hält die SP-Präsidentin fest.

28 kandidieren für die FDP

Die FDP setzt weiter auf die schon früher umgesetzte Taktik und tritt ohne Listenverbindung an. Neben der Hauptliste stellen sich 24 Kandidierende auf sechs Nebenlisten zur Verfügung. Die FDP zählt damit am meisten eigene Kandidaten und Kandidatinnen.

Nebenlisten seien ein Statement, um zu zeigen, was man hat, stellt die Partei in einer Medienmitteilung fest: «Um den Sprung in den Ständerat zu schaffen, ist die grösstmögliche Mobilisierung der Wählerinnen und Wähler nötig», erklärt FDP-Wahlkampfleiterin Nathalie Henseler.

Sie teilt denn auch die Einschätzung einer jüngst bekannt gewordenen Studie nicht, dass Nebenlisten nicht den erwünschten Effekt hätten und kaum zu Sitzen verhelfen würden: «Im Kanton Schwyz gibt es genügend Beispiele dafür, dass Nebenlisten entscheidend sein können.» Das trifft auch auf die FDP zu. Im Jahr 2019 hätte die FDP-Stammliste mit 19,5 Prozentpunkten alleine wohl nicht gereicht. Mit den zusätzlichen 3,2 Prozent aus diversen parteieigenen Nebenlisten und mit der Jungen FDP reichte es aber gut.

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