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Frauen und Politik: Wie Einstiegshürden zu überwinden sind …

Frauen und Politik: Wie Einstiegshürden  zu überwinden sind … Frauen und Politik: Wie Einstiegshürden  zu überwinden sind …

Wie motiviert man Frauen für ein politisches Amt? Und was macht eigentlich eine Gemeinderätin? Diese Fragen wurden am Forum «Frauen und Politik » der Gleichstellungskommission Kanton Schwyz im Hotel Allegro in Einsiedeln diskutiert.

Leta Bolli (GLP), Maria Christen (SVP), Petra Gössi (FDP), Carmen Muffler (SP) und Ilona Nydegger (Die Mitte) könnten politisch nicht unterschiedlicher sein. Doch in einem sind sich alle einig: Es braucht mehr Frau-en in der Politik. Aber wie motiviert man Frauen für politische Arbeit? Das hat sich auch die Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz gefragt – und im November 2022 das Forum «Frauen und Politik» ins Leben gerufen. Das Ziel: Mehr Frauen für politische Ämter zu gewinnen. Denn aktuell sind nur 25 Prozent der Stellen in den Gemeindebehörden der Schweiz durch Frauen besetzt.

«Politik! Einfach Anders» Vorgestern Mittwoch fand im Hotel Allegro in Einsiedeln die erste Veranstaltung statt. Unter dem Motto «Politik! Einfach Anders» lud die Gleichstellungskommission Schwyz dazu ein, sich über politisches Engagement zu informieren und aus erster Hand zu erfahren, was es bedeutet, im Gemeinde-, Bezirks- oder Kantonsrat zu sitzen. Rund 40 Frau-en fanden den Weg ins Hotel Allegro in Einsiedeln.

Persönlich ansprechen

Die wissenschaftlichen Fakten zum Thema lieferte Prof. Ruth Nieffer in einem Inputreferat. Sie ist Co-Projektleiterin des Forschungsprojektes «Promo Femina» an der Fachhochschule Graubünden, das untersuchte, weshalb Frauen in der Gemeindepolitik stark untervertreten sind und wie der Eintritt für Frauen in die Gemeindepolitik erleichtert werden könnte. Einige Ergebnisse der Befragung erstaunen: So geben Frauen beispielsweise besonders oft an, dass sie einfach persönlich angefragt werden möchten für ein politisches Engagement. Andere Herausforderungen sind die fehlende Zeit, wenig Wissen und Respekt vor der grossen Verantwortung.

Um diese Herausforderungen anzugehen, hat «Promo Femina» zahlreiche Massnahmen gesammelt, wie der Einstieg für Frauen in die Gemeindepolitik erleichtert werden kann. Diese gehen vom Mentoring-Programm über Infoveranstaltungen bis zur Neustrukturierung des politischen Amtes. Denn klar ist: Frauen wären eine mögliche Lösung für das Rekrutierungsproblem der Gemeinden.

Start als Listenfüllerinnen Nach dem sachlichen Einstieg durften die Teilnehmerinnen in drei Speed-Dating-Runden Politikerinnen aus dem Kanton Schwyz sehr persönlich kennenlernen. Die Amtsträgerinnen erzählten, wie sie in die Politik ka-men – viele Frauen starteten als Listenfüllerinnen – was sie motiviert und wie hoch der Zeitaufwand für ein Amt ist.

Dabei waren die Erfahrungen der Politikerinnen sehr unterschiedlich: Petra Gössi (FDP) beispielsweise fing während dem Wahlkampf Feuer für die Politik: «Ich fand den Wahlkampf so cool, dass ich unbedingt weitermachen wollte. Auch, als ich beim ersten Mal nicht gewählt wurde.» Anders Leta Bolli (GLP): «Für mich war der Wahlkampf sehr anstrengend. Ich war froh, als die Plakate mit meinem Foto wieder aus dem öffentlichen Raum verschwanden.» So unterschiedlich die Erfahrungen, so einig sind sich die Amtsträgerinnen am Ende: Politik macht Spass – und man kann wirklich etwas bewegen. Und das machen hoffentlich in Zukunft noch viele weitere Frauen.

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