Personalmangel in der Pflege – Ausbildungsoffensive geplant
Der Zuwachs bei den Ausbildungsabschlüssen im Pflegebereich seit dem Jahr 2012 ist nicht genug. Berechnungen zufolge steigt der Bedarf an Pflegepersonal noch mehr. Deshalb beteiligt sich der Kanton Schwyz an diversen Projekten.
Zwei im Oktober letzten Jahres fast gleichzeitig eingereichte Interpellationen von Kantonsrätin Elsbeth Anderegg Marty (Altendorf/ Lachen, SP) und Kantonsrat Bruno Beeler (Goldau, Die Mitte) zielen in ähnliche Richtungen. Beide wollen vom Regierungsrat wissen, was der Kanton Schwyz tue, um die im November 2021 auf Bundesebene angenommene Pflegeinitiative umzusetzen. Während Anderegg Marty eher auf die gesetzlichen und finanziellen Auswirkungen abzielt, will Beeler auch wissen, was der Kanton über die Massnahmen des Bundes hinaus tun will. Mehr Abschlüsse in der Pflege
In seiner Antwort führt der Regierungsrat aus, dass der Bundesrat im Januar 2022 entschieden habe, die Pflegeinitiative in zwei Etappen umzusetzen. So ist die Ausbildungsoffensive im Pflegebereich im Bundesgesetz vom Dezember 2022 geregelt. Dieses soll voraussichtlich im Juli 2024 in Kraft treten.
Interessant ist, dass die Zahl der Ausbildungsabschlüsse in den Zentralschweizer Kantonen bereits in den Jahren 2012 bis 2020 deutlich gesteigert werden konnte. Bei den diplomierten Pflegefachpersonen Höhere Fachschule (HF) von 174 auf 297 pro Jahr und bei den Fachpersonen Gesundheit und Assistenzpersonen Gesundheit und Soziales von 406 auf 692, teilt der Regierungsrat mit. Allerdings waren die Ausbildungszahlen im letzten Jahr erstmals wieder rückläufig.
Trotzdem sind Spitäler und andere Gesundheitsinstitutionen mit Personalmangel konfrontiert. Die Umsetzung der Gesundheitsinitiative komme zu spät, man müsste jetzt handeln, sagte Franziska Berger, CEO Spital Lachen, im Interview. Beteiligungen des Kantons
Der Kanton Schwyz beteiligt sich an Kampagnen für Wiederund Quereinsteigende des Berufsbildungsverbands «XUND» und weiteren Engagements und unterstützt die Einführung einer Zentralschweizer Woche der Gesundheitsberufe. Am Berufsbildungszentrum Pfäffikon soll voraussichtlich ab 2024 ein neues Ausbildungsangebot Pflege HF entstehen. Der Schwyzer Regierungsrat weist darauf hin, dass das Bundesgesetz über die Pflege vom Dezember 2022 nach Inkrafttreten im Juli 2024 auf acht Jahre befristet ist. Insbesondere sollen Beiträge an die Ausbildung und zur Sicherung des Ausbildungsangebotes fliessen.
Weiter sollen Gelder für Absolvierende von Fachhochschul(FH) und HF-Ausbildungen sowie an Höhere Fachschulen zur Förderung von mehr Abschlüssen gesprochen werden. Der Bund hat für die acht Jahre total 469 Millionen Franken gesprochen. Es wird erwartet, dass sich die Kantone im gleichen Mass beteiligen. Die Kosten für Schwyz sei-en aktuell schwierig abzuschätzen, heisst es.