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Neue Hoffnung für ein eigenes Altersheim

Neue Hoffnung für ein eigenes Altersheim Neue Hoffnung für ein eigenes Altersheim

Die drei Gemeinden Steinerberg, Sattel und Rothenthurm verfolgen den Plan des gemeinsamen Alterszentrums weiter.

ip. Es waren intensive Wochen für die Gemeindeverantwortlichen von Steinerberg, Sattel und Rothenthurm. Nach dem Entscheid, dass das Alters- und Pflegeheim St. Anna geschlossen wird, galt es zu klären, wie es für die drei Gemeinden diesbezüglich weitergeht. Wird jede für ihre älteren Bewohnerinnen und Bewohner selbst schauen? Oder wird am ursprünglichen Vorhaben festgehalten und gemeinsam ein zentrales Alterszentrum realisiert?

Antworten, welche die Gemeinderäte innerhalb ihres Gremiums erarbeitet haben. Gegenüber dem «Boten der Urschweiz» bekundeten die drei Gemeindepräsidenten nun unisono, dass die gemeinsame Vision weiterverfolgt werde. «Wir wollen nach wie vor gemeinsam ein Alterszentrum für Steinerberg, Rothenthurm und Sattel in einer der drei Gemeinden realisieren», so Pirmin Moser, Gemeindepräsident von Sattel. «Der Schliessungsentscheid hat uns sehr überrascht und führte dazu, dass wir den Kompass nochmals neu stellen müssen. Doch alle drei Gemeinden sind sich einig, dass wir miteinander weitermachen möchten, und versuchen, das Projekt so zu verfolgen, wie es ursprünglich eigentlich angedacht war», freut sich Moser.

Gewisse Vorarbeiten können übernommen werden Auch wenn das Aus des «St. Anna» die drei Gemeinden bezüglich des geplanten Neubaus zurück auf Feld 1 geworfen hat, könne, so der Steinerberger Gemeindepräsident Felix Reichlin, in gewissen Punkten an bereits Erarbeitetes angeknüpft werden. Genaue Analysen und auch Gespräche mit dem Kanton stehen nun auf dem Programm. «Ob der Neubau zustande kommt oder nicht, kann heute nicht mit absoluter Sicherheit gesagt werden. Doch wir werden alles daransetzen», so Reichlin auf Anfrage.

Auch der Rothenthurmer Gemeindepräsident Stefan Beeler betont gegenüber dem «Boten», dass solch ein Neubau nicht von heute auf morgen realisiert werden könne. «Neben den Kosten wird auch die Standortfrage entscheidend sein», so Beeler. «Wichtig ist zudem, dass die Bürgerinnen und Bürger in den Prozess involviert werden. Schliesslich müssen diese ihr Okay für das Vorhaben äussern und das benötigte Geld freigeben. » Wo das Heim entstehen soll, wie der Zeitplan aussieht und wie es betrieben werden soll – dies und mehr gilt es nun zu klären. Fakt ist, dass die drei Gemeinden 72 Betten zur Verfügung stellen müssen. Meilensteine der Geschichte des «St. Anna» Seit 1927 führen die «Anbeterinnen des Blutes Christi» das «St. Anna» in Steinerberg. 2019 der Entscheid: Das Alterszentrum St. Anna soll eine neue Trägerschaft erhalten. Diese soll vom Verein in eine neue, gemeinnützige Aktiengesellschaft St. Anna AG überführt werden, welche von den drei Gemeinden Steinerberg, Sattel und Rothenthurm gegründet wird. Die drei Gemeinden hatten in ihren Budgets bereits entsprechende Beträge vorgesehen, um sich an den Kaufkosten von damals, geschätzt 7,5 Millionen Franken, zu beteiligen.

Anfang März 2022 kam es jedoch zu einem Umdenken. Sr. Johanna Rubin stellte zusammen mit Heimleiter Franz Schuler und Projektleiter Thomas Smolinski den neuen Verein St. Anna vor. Der Verein hatte eine zukunftsorientierte Nachfolgelösung erarbeitet. Diese sah den Bau eines neuen, massgeschneiderten Alterszentrums an einem neuen Ort in Steinerberg, Sattel oder Rothenthurm vor. Das Zentrum sollte eine neue Träger- und Betreiberschaft erhalten.

Bis Ende 2022 sollte mindestens bezüglich Bedürfnissen und Standort mehr Klarheit herrschen. Der Verein St. Anna wurde beauftragt, die Idee zum Bau eines neuen Alterszentrums zu leiten und voranzutreiben. Infoveranstaltungen und je eine Ideenwerkstatt wurden durchgeführt.

Am 18.November 2022 entschieden die Mitglieder des Trägervereins an einer ausserordentlichen Generalversammlung, sich aus der stationären Langzeitpflege zurückzuziehen. Am 30. November erklärte der Vorstand des Trägervereins anlässlich einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz, dass das Alters- und Pflegeheim St. Anna in Steinerberg wegen Personalmangels und steigender Kosten keine Zukunft mehr sehe. Nach 96 Jahren kommt im März das Ende.

Die Leistungsvereinbarung wird durch den Verein nun sieben Jahre früher als geplant einseitig aufgelöst. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen an anderen Orten untergebracht werden. Bei der Planung des Neubaus geht es zurück auf Feld 1.

Foto: Erhard Gick

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