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Schliessungsprozess des St. Anna ist unumkehrbar

Schliessungsprozess des St. Anna ist unumkehrbar Schliessungsprozess des St. Anna ist unumkehrbar

Mit der Schliessung des Alters- und Pflegeheims zieht sich der Verein St. Anna auch aus dem gemeinsamen Projekt zur Realisierung eines neuen Alterszentrums, das auf 2030 vorgesehen war, zurück. Die Zukunft des Neubauprojektes bleibt ungewiss.

PETRA IMSAND

Die bevorstehende Schliessung des Altersheims St. Anna in Steinerberg lässt die Emotionen der Bevölkerung in den drei betroffenen Gemeinden hochkochen. Die einseitige Kündigung sei eine «Frechheit». So gehe man nicht mit Vertragspartnern, dem Personal und vor allem nicht mit den Betagten um, hiess es kürzlich beispielsweise an der Gemeindeversammlung in Sattel.

Die Schliessung des Altersheims in Steinerberg lässt die Emotionen hochkochen.

Und auch das Telefon des Steinerberger Präsidenten Felix Reichlin klingelt seit dem Entscheid öfters: «Die Betroffenheit ist gross. Vor allem die ältere Bevölkerung macht sich Sorgen, wie es für sie weitergehen soll.» Fragen, die Felix Reichlin nicht gänzlich beantworten kann.

Etwas mehr als zwei Wochen sind seit dem Schliessungsentscheid des Trägervereins vergangen. Nun melden sich die Gemeinden Steinerberg, Sattel und Rothenthurm gemeinsam offiziell zu Wort.

Schadenersatzpflicht im Fokus

Ob sich aus der einseitigen Auflösung der Leistungsvereinbarung für den Verein St. Anna eine Schadenersatzpflicht ergibt, werde sich noch weisen, heisst es im Schreiben: «Wir haben in den letzten Jahren gut zusammengearbeitet. Ich denke nicht, dass schliesslich ein juristisches Vorgehen nötig sein wird. Fakt ist jedoch, dass aus der Situation bereits Mehrausgaben entstanden sind. Einiges muss noch geklärt werden. » Klar hingegen sei auch, dass ein Einstieg der Gemeinden in den Betrieb jetzt keinen Sinn mehr mache. «Der Schliessungsprozess ist unumkehrbar», sagt Felix Reichlin: «Auch wir Gemeinden können keine Fachkräfte herbeizaubern.» Einige der Bewohnerinnen und Bewohner haben bereits eine Anschlusslösung. Für die anderen muss noch ein Platz gefunden werden. Keine einfache Aufgabe, denn auch in anderen Heimen in der Region ist der Fachkräftemangel naturgemäss spürbar. Zukunft des Neubauprojektes ist ungewiss Mit der Schliessung des Altersund Pflegeheims zieht sich der Verein St. Anna auch aus dem gemeinsamen Projekt zur Realisierung eines neuen Alterszentrums, das auf das Jahr 2030 vorgesehen war, zurück.

«Vor allem die ältere Bevölkerung macht sich Sorgen, wie es für sie weitergehen soll.»

Felix Reichlin, Gemeindepräsident von Steinerberg «Essenziell ist nun, dass wir auch weiterhin in der Lage sind, die erforderlichen Langzeitpflegeplätze zur Verfügung zu stellen. In den nächsten vierzehn Tagen laufen in den Gemeinden Abklärungen, ob es allenfalls genügend Plätze gibt, wo sich die Gemeinden einzeln einkaufen können, oder ob das Neubauprojekt gemeinsam weitergezogen wird.»

Wegen Personalmangels wird das Alters- und Pflegeheim St. Anna geschlossen. Foto: Alexandra Donner

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