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Wollerau will Steuerfuss für natürliche Personen senken

Die Gemeinde Wollerau erwartet höhere Steuererträge im laufenden Jahr – Steuerfuss kann um fünf auf sechzig Prozent gesenkt werden

Das Budget 2023 der Gemeinde Wollerau rechnet mit einem Gewinn von 800’000 Franken.

Mitg. Der Gemeinderat Wollerau rechnet im Rahmen des Voranschlags 2023 mit einem Aufwand von 43,1 Millionen Franken und einem Ertrag von 43,9 Millionen Franken, was zu einem Ertragsüberschuss von 0,8 Millionen Franken führt – und dies bei einem reduzierten Steuerfuss von sechzig Prozent einer Einheit bei den natürlichen Personen. Der Steuerfuss für die juristischen Personen bleibt unverändert. Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 14,7 Millionen Franken. Die Hochrechnung der Gemeinde Wollerau geht heuer nach heutigem Wissensstand davon aus, dass die Steuererträge trotz der vergangenen Coronakrise und den damit verbundenen Lieferengpässen bei den natürlichen wie auch bei den juristischen Personen voraussichtlich bis Ende Jahr um rund 4,7 Millionen Franken höher ausfallen werden als budgetiert.

Auf der Aufwandseite werden der Sach- und der Personalaufwand innerhalb der budgetierten Beträge liegen. Die geplanten Investitionen von 7,8 Millionen Franken werden voraussichtlich umgesetzt werden.

Finanzausgleich sinkt

Wir leben derzeit in einer Phase allerhöchster Ungleichgewichte: Lieferengpässe, Ukrainekrieg, eine drohende Energiemangellage, eine davongaloppierende Inflation mit steigenden Zinsen und eine absehbare Rezession halten die Welt auf Trab.

In den Voranschlag 2023 sind die möglichen Folgen die-ser Unsicherheiten eingeflossen, obwohl die konkreten Auswirkungen auf die Ertrags- und Aufwandsituation schwierig vorhersehbar sind. Die Erfolgsrechnung weist bei einem Totalaufwand von 43,1 Millionen Franken (2022: 44,5 Millionen) und einem Ertrag von 43,9 Millionen Franken (2022: 46,2 Millionen) einen Ertragsüberschuss von 0,8 Millionen Franken (Vorjahr: 1,7 Millionen) aus.

Gewichtige Veränderungen im Voranschlag 2023: Der innerkantonale Finanzausgleich sinkt gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Millionen Franken auf 12,9 Millionen. In den Finanzplanjahren 2024 bis 2026 wird mit jährlichen Finanzausgleichszahlungen von 15,5 Millionen Franken gerechnet.

Die Steuererträge 2023 wurden um 3,1 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr budgetiert. Darin eingeschlossen ist eine vorsichtige Budgetierung wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Steuerfusssenkung von fünf Prozentpunkten bei den natürlichen Personen. Der Sach- und der Personalaufwand liegen im kommenden Jahr nur rund 0,2 Millionen Franken höher als im Voranschlag 2022.

Geplante Investitionen

Für den Gemeinderat Wollerau ist der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit eine wichtige Zielgrösse. Dieser wird nächstes Jahr mit 3,3 Millionen Franken positiv ausfallen. Die operative Tätigkeit kann aus den betrieblichen Erträgen finanziert werden. Die Nettoinvestitionen für das nächste Jahr belaufen sich auf 14,7 Millionen Franken (Vorjahr: 7,8 Millionen). Wesentlich zu Buche schlagen die weiteren Arbeiten an den Gemeindestrassen mit 3,1 Millionen Franken inklusive Renovationen Werkhof Fürti und Parkhaus Dorf, die nächste Tranche Projekt Ersatzbau MZH Riedmatt mit 7,5 Millionen Franken, verschiedene Bushaltestellen mit 0,7 Millionen Franken, diverse Kanalisationsprojekte mit einer Million sowie eine Million für den Hochwasserschutz Krebsbach und 200’000 Franken für die Sanierung Grenzbach.

Tieferer Steuerfuss für die natürlichen Personen

Wegen der anstehenden Investitionstätigkeit in den nächsten Jahren von 78,5 Millionen Franken (Dorf und Bildungszentrum, Mehrzweckhalle Riedmatt, Investitionsbeitrag an Neubau Alterszentrum Turm Matt, diverse Strassen und Kanalisationsprojekte sowie Hochwasserschutz Krebsbach) wird das Fremdkapital nach heutigem Kenntnisstand bis Ende 2026 auf 45,3 Millionen Franken anwachsen. Die Selbstfinanzierung (Cashflow Gesamthaushalt) weist für das nächste Jahr einen positiven Saldo von 3,3 Millionen Franken aus.

Der Finanzplan zeigt für die Jahre 2024 bis 2026 jeweils einen positiven Cashflow zwischen 4,1 und 4,6 Millionen Franken. Mit dem budgetierten Ertragsüberschuss 2023 von 0,8 Millionen steigt das Eigenkapital per Ende des kommenden Jahres auf 72,2 Millionen Franken. In den Finanzplanjahren 2024 bis 2026 wird das Eigenkapital auf 73,8 Millionen anwachsen.

Auch wenn aus heutiger Sicht die Konsequenzen auf den Finanzhaushalt aufgrund der eingangs erwähnten Herausforderungen schwer abschätzbar sind und sich eine Steuereinnahmenplanung als schwierig erweist, kann der Steuerfuss aufgrund des ausgewiesenen Eigenkapitals, aber auch aufgrund der vorhandenen liquiden Mittel, für natürliche Personen um fünf Prozent auf sechzig Prozent einer Einheit gesenkt werden. Der Steuerfuss für die juristischen Personen bleibt unverändert.

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