Zögerer werden belohnt
KOMMENTAR
Seit dem Anfang des Jahres 2019 wird auf der 300-Meter- Anlage in Gross nicht mehr scharf geschossen. Längst steht den Schützen zu Trainingszwecken eine Lichtstrahlanlage zur Verfügung. Mit dem Kugelfang in Gross ist derweil eine letzte Altlast im Bereich Schiessanlagen verblieben, die durch den Bezirk Einsiedeln saniert werden muss.
Nun bringt die Motion «Salzmann» Bewegung in den Zeitplan des Sanierungsprojekts: Weil der Bund dank dieses Vorstosses einen höheren Betrag an die Gesamtkosten bezahlt, lohnt es sich für die Gemeinden, mit der Sanierung zuzuwarten – solange bis die Gesetzesänderung definitiv in Kraft gesetzt wird.
Immerhin 200’000 Franken kann der Bezirk Einsiedeln dank der Gesetzesänderung einsparen. Wer will es ihm denn auch übel nehmen, die Sanierung um ein Jahr zu verschieben? Aus ökologischer Sicht bedeutet eine Verschiebung des Sanierungsprojekts wohl keinen Weltuntergang.
Unschön an der Geschichte ist nicht, dass Zögerer bald mehr Abgeltungen bei Kugelfangsanierungen bekommen, sondern dass fristgetreue Gemeinden bestraft werden, indem man sie finanziell benachteiligt. Es liegt an der Politik, hier Remedur zu schaffen, und diesen Kommunen im Sinne der Gerechtigkeit ausgleichende Beträge zu überweisen.
MAGNUS LEIBUNDGUT