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Kanton will aus Covid-Krise lernen

Mit den Schwyzer Departementen will die Finanzkontrolle erneut Prüfungen vornehmen.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Corona-Pandemie hat die Schwyzer Verwaltung stark gefordert – auch die Finanzkontrolle, wie deren Leiter Roland Pfyl im jüngsten Tätigkeitsbericht festhält. Der Jahresbericht zeigt denn auch, dass Corona im letzten Jahr ein eigentliches Schwerpunktthema für die Finanzkontrolle wurde.

In einer solchen Krise seien schnelle Entscheide nötig, vie-les könne nicht immer so intensiv überprüft und diskutiert werden, wie das in der Regel der Fall sei, so Pfyl. Entsprechend hat die Finanzkontrolle verschiedene betroffene Bereiche genauer untersucht.

Fazit: Sowohl was die Härtefallmassnahmen wie auch was die Kulturentschädigungen betreffe, habe man einen insgesamt guten Eindruck erhalten, heisst es im Tätigkeitsbericht. Bei den Covid-Härtefallmassnahmen seien die Vorgaben von Bund und Kanton «klar und rechtmässig» umgesetzt worden. Pfyl: «Wir sind auf keine Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Entscheide nicht der Covid-19-Härtefallverordnung und den kantonalen Vorgaben entsprechen.» Im nächsten Jahr soll eine neue Überprüfung anstehen «Auch wenn es ab und zu schnell gehen musste, wir haben einen grundsätzlich guten Eindruck. Auch was die Bundestätigkeit betrifft», so Pfyl. Trotzdem wolle man es nicht einfach dabei bewenden lassen. Pfyl: «Wir wollen dieses Jahr nochmals einen Rückblick auf die Corona-Zeit machen und zusammen mit den Departementen schauen, was für Lehren wir aus dieser Krise für kommende Ereignisse ziehen müssen.» Aus Sicht der Finanzkontrolle sei es nämlich «sehr wich-tig », dass Lehren gezogen würden. Wo er am ehesten Handlungsbedarf sieht und wie solche Lehren aussehen könnten – dazu konnte und wollte Pfyl gestern noch nichts sagen: «Die Prüfung mit den Departementen läuft erst an.» Lücken sieht Pfyl aber im Bereich der Risikosteuerung. Konkret: Im Bereich der IT-Sicherheit, bei Leistungsvereinbarungen mit Dritten oder beim Beschaffungswesen arbeite heute jedes Amt noch oft zu stark für sich allein.

Hier sieht die Finanzkontrolle die Möglichkeit für eine bes-sere Koordination, indem künftig etwa kantonsweit übergreifende Standards bereitgestellt und eingehalten werden. Im IT-Bereich wurde beim Kanton Schwyz deshalb eine neue Stelle geschaffen, die auf den 1. Juli besetzt wurde und nun genau solche Standards ausarbeiten soll. Stärker sparen durch engere Zusammenarbeit In eine ähnliche Richtung geht ein von der Finanzkontrolle angestossenes Projekt bei der Feuerwehr. Bis jetzt haben die Gemeindefeuerwehren ihr Material selber beschafft. «Wir sehen ein klares Potenzial für Effizienzsteigerung und Kostenersparnisse bei den Beschaffungen.» Konkret: Durch den gemeinsamen Einkauf von Material könnten Gemeinden Zeit und Geld sparen, indem das Beschaffungswesen vereinfacht und zentralisiert würde. «Für die Gemeinden ergibt sich kein Autonomieverlust. Im Gegenteil. Sie haben am Schluss mehr Geld zur Verfügung und weniger Aufwand», so Pfyl.

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