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Kloster als Stätte des Friedens

Kloster als Stätte des Friedens Kloster als Stätte des Friedens

Mitgliederversammlung der «Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln»

Nach einem spannenden Vortrag über die Münzsammlung des Stiftes, den Ausführungen des Präsidenten Heino von Prondzynski und Abt Urban Federer wurden an der Versammlung Ende Juni drei neue Vorstandsmitglieder gewählt.

bgz. Die Einladung zur 34. Mitgliederversammlung der «Freunde des Klosters Einsiedeln» schmückte passend ein Bild des neuen Reliquienschreins in der Stiftskirche. Die Vereinigung hat-te die Kosten für dieses Kunstwerk übernommen. Präsident Heino von Prondzynski begrüsste eine stattliche Anzahl von Mitgliedern im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln und verwies auf den nachfolgenden Vortrag von Pater Gregor Jäggi und Professor Adrian Siegel über «Münzprägungen und das Münzkabinett des Klosters Einsiedeln». Am Schluss würden durch das Kloster geprägte Münzen gezeigt. Und schalkhaft meinte er, dass sich der ganze Saal dazu verpflichten müsse, keine Münze mitzunehmen.

Geprägte Zeiten

Pater Gregor gestand zu Beginn seiner Einführung, dass er bei der Übernahme als Kustos des Münzkabinetts mit etwa 20’000 Einheiten praktisch nichts über diese Thematik gewusst habe. Die Münzkabinette sind eine Erfindung des höfischen Barocks. Dank des Vorhandenseins dieses Einsiedler Schatzes bleibt diese ferne barocke Welt in Einsiedeln lebendig. Wie spannend dieser Sammelbereich sein kann, wusste dann Professor Adrian Siegel dem Auditorium zu vermitteln. So vernahm man, dass das Kloster Sankt Gallen, das sogenannte «Ewige Pfennige » prägen liess, stets über viel Geld verfügte. Das «Geschäftsmodell » dazu ging so: Man nahm beim Kloster Einsiedeln Darlehen auf und zahlte diese nie zurück. Anhand der gezeigten Fotos konnte man sich ein Bild von erstaunlichen Varianten bei den Münzen machen, die auch eine Fehlprägung beinhalten, auf denen die Einsiedler Raben nach rechts statt nach links fliegen. Vielleicht hatte der Graveur schon etwas intus, als er diesen Fauxpas beging, wurde vermutet … Wenn in diesem Zusammenhang auch noch viele Fragen of-fen sind, so steht doch fest, dass das Kloster Einsiedeln in der Barockzeit Medaillen und auch Münzen prägen liess. Und dies erst noch in Schwyz, was bei den nicht immer harmonischen Beziehungen zwischen dem Stift Einsiedeln und dem Kantonshauptort erstaunen mag. Viellicht findet sich ja ein mittelgrosser Raum im Kloster, um diese Schätze einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Vermögen verdreifacht

Präsident Heino von Prondzynski sprach in seinem Jahresbericht vom teilweise fertiggestellten Klosterplatz mit dem behindertengerechten Zugang. Im Bild gezeigt wurden die drei Reliquiare, deren Anschaffung auch durch die Freunde finanziert wurde. Präsentiert wurden Fotos des neuen Skriptoriums im Kloster. Die Freunde hatten einen beachtlichen Beitrag zur Realisierung dieses Raums geleistet. Zum letzten Mal präsentierte Kassier Josef Felder die Jahresrechnung mit sehr erfreulichen Zahlen, denn das Vermögen der Vereinigung hat sich in den letzten drei Jahren verdreifacht.

Abt Urban bezeichnete in seiner Ansprache das Kloster als eine Stätte des Friedens. Er dankte den Freunden für die stete treue Unterstützung von vielen klösterlichen Projekten. Die Stiftsschule hat mit Sebastian Lamm einen neuen Rektor erhalten. Erfreut zeigte sich Abt Urban über den Entscheid des Schwyzer Kantonsparlaments über die Unterstützung der Mittelschulen. Der positive Entscheid bringe nun Planungssicherheit mit sich. Die gute Nachricht im Advent aus dem Kantonshauptort bezeichnete der Klostervorsteher als «Weihnachten vor Weihnachten». Einen speziellen Dank sprach er gegenüber dem Präsidenten und dessen Gattin aus.

Neue Vorstandsmitglieder

Nach der Wiederwahl von Vizepräsident Urs Leuthard, Ruth Züblin, Bruder Gerold Zenoni sowie des Präsidenten Heino von Prondzynski, stellten sich Anja Bates, Erich Meier und Pater Philipp Steiner als neue Vorstandsmitglieder vor. Anja Bates ist sehr verbunden mit Einsiedeln, der aus Einsiedeln stammende Erich Meier freut sich, für die Freunde tätig sein zu dürfen und Pater Philipp möchte die jüngere Mönchsgeneration vertreten und freut sich ebenfalls die Zukunft der Vereinigung mitgestalten zu können. Ihre einstimmige Wahl wurde mit Applaus bedacht. Der Apéro nach der Vesper im Hofspeisesaal bot Raum für angeregte Gespräche, offenbarte etwa beim Schreibenden die Kleinheit der Welt indem Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen auf gleiche Bekannte stiessen und sogar der Austausch von Visitenkarten wurde vorgenommen.

www.freunde-kloster-einsiedeln.ch

Neu im Vorstand der Vereinigung der «Freunde des Klosters Einsiedeln» haben Pater Philipp Steiner (von links), Anja Bates und Erich Meier Einsitz genommen.

Foto: Bruder Gerold Zenoni OSB

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