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Erweiterung Schulhaus Willerzell

LESERBRIEFE

«Enteignung ist immer der letzte Schritt», EA 41/22

Was früher vom Bezirk Einsiedeln versäumt wurde, dafür soll nun die Kirchengenossenschaft Willerzell bluten und ihr Land für einen Schulhaus-Erweiterungsbau zur Verfügung stellen.

Das Pfarrhaus Willerzell liegt an idyllischer Lage und einem der schönsten Plätze in Willerzell überhaupt. Es befindet sich baulich in einem sehr guten Zustand. Immer wieder wurde investiert: Neues Dach inklusive Isolation, Küche, Bad, alte Ölheizung durch Wärmepumpe ersetzt und so fort.

Aber schauen wir mal zurück: Bereits im Jahre 2007 reichte die Bevölkerung von Willerzell mit 485 Unterschriften beim Bezirk ein Postulat ein, sich um einen Reserve-Landkauf zu bemühen. Dies wäre damals noch ganz sicher möglich gewesen. 16 Mona-te später meldeten sich die Willerzeller erneut und machten den Bezirk nochmals darauf aufmerksam. Soweit ich orientiert bin, hat Willerzell jedoch nie eine Antwort erhalten und es geschah auch gar nichts. Auch später hätte es noch verschiedenste Möglichkeiten gegeben, diese Landreserve zu sichern.

Ich finde es haarsträubend, dass nach all den verstrichenen Möglichkeiten das Wort Enteignung überhaupt auftaucht. Damit ist der Bezirk Einsiedeln nun in die Enge getrieben und sieht die Landparzelle der Kirchengenossenschaft als einfachste und schnellste Lösung.

Für mich ist ein Erweiterungsbau nur Richtung Norden (Grosshus) sinnvoll. Aber eben, da ist ja noch das sogenannte stark einschränkende Fliessgewässer. Da frage ich mich ja schon: Hat ein Fliessgewässer, das ja nur bei Nassperioden wirklich ein Gewässer ist (sonst ist es ausgetrocknet), mehr Priorität als ein Schulhaus? Müsste diese Problematik nicht auch mit dem Kanton angeschaut und besprochen werden? Gibt es nicht auch Ausnahmebewilligungen?

Auch die Sanjo Management AG sehe ich dabei in der Verantwortung. Sie hat für die Verknappung des Schulraumes stark beigetragen. Da soll nicht nur die Rendite im Vordergrund stehen, sondern es soll auch der Willerzelller Bevölkerung wieder etwas retour gegeben werden.

Paul Schönbächler-Walker Hinterwies (Willerzell)

Nachdem bereits zwei Berichte über die ablehnende Haltung der Willerzeller Kirchgemeinde erschienen sind, möchte ich einige Tatsachen hinzufügen.

Am 21. Juni 2007 überreichten die Willerzeller dem damaligen Landschreiber ein Postulat mit 485 Unterschriften aus Willerzell. Darin wurde verlangt, dass sich der Bezirk vom damaligen Landeigentümer, dem schweizerischen Blindenbund, Landreserven für eine Schulhauserweiterung sichern soll. Und zwar bevor das Land umgezont wird (Bericht im EA).

16 Monate später erschien im EA ein Artikel, in dem die Vertreter des Postulats an den Bezirksrat schrieben: In den vergangenen 16 Monaten(!) haben wir auf unser Postulat und die erwähnte Bitte keine Antwort erhalten. Nun, in der Zwischenzeit haben sich die Besitzverhältnisse geändert und der Bezirksrat hat es nicht geschafft, eben diese Landreserven zu «sichern». Und jetzt, 15 Jahre später, soll plötzlich die Kirchgenossenschaft Willerzell ihr Pfarrhaus zwischen Schulhaus und See «hergeben». Nur weil von Bezirksseite über viele Jahre nichts unternommen wurde.

Für mich ist ein solches Gebaren absolut enttäuschend. Zudem wünschte ich vom EA eine objektivere Berichterstattung. Wurde doch vor Wochen, wie auch am letzten Samstag, aus meiner Sicht sehr einseitig über die ganze Angelegenheit und nur gegen die Kirchgenossenschaft Willerzell geschrieben.

Meiri Kälin Sulzelweg (Willerzell)

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