Veröffentlicht am

Wie die politischen Gemeinden schreibt auch die Kirchgemeinde schwarze Zahlen

Wie die politischen Gemeinden schreibt auch die Kirchgemeinde schwarze Zahlen Wie die politischen Gemeinden schreibt auch die Kirchgemeinde schwarze Zahlen

Die Rechnung der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Einsiedeln schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 421’000 Franken ab. Budgetiert war ein Defizit von 179’000 Franken.

AS. Zum einen sind die befürchteten Steuerminderungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht eingetreten und zum anderen führten wesentlich höhere Steuereinnahmen aus den Vorjahren zum positiven Ergebnis. Die Rechnung 2021 wird zusammen mit dem Budget 2023 an der ordentlichen Kirchgemeindeversammlung vom 22. November 2022 behandelt. Eigenkapital bei 4 Millionen

Der Kirchenrat nahm an seiner letzten Sitzung vom 19. April Kenntnis vom Rechnungsabschluss 2021. Die Rechnung schliesst mit einem Aufwand von 2,99 Millionen Franken und einem Ertrag von 3,42 Millionen ab. Dies ergibt einen Ertragsüberschuss von 421’000 Franken gegenüber einem budgetierten Mehraufwand von 179’000 Franken. Die Rechnung 2021 schliesst gegenüber dem Budget somit um insgesamt 600’000 Franken bes-ser ab. Da rund 608’000 Franken mehr Steuern eingingen als budgetiert, kam dieses positive Ergebnis zustande.

Der Ertragsüberschuss soll dem Eigenkapital zugewiesen werden. Somit beträgt das Eigenkapital der Kirchgemeinde Ende des Vorjahres 4,03 Millionen Franken.

Zwei Nachkredite

Für das Jahr 2021 werden zwei Nachkredite benötigt. Infolge Projektverzögerungen für die Planung des Pfarreiheims wird ein Nachkredit in Höhe von 77’500 Franken für alle Aufwände bis zur Abstimmung vom 28. November 2021 notwendig. Diese Aufwände schliessen auch die bereits ausgefertigten und unterzeichneten Verträge und Vertragsabklärungen zwischen den verschiedenen Projektparteien mit ein.

Die ausserordentlichen Kosten von rund 260’000 Franken für die Kirchturmsanierung der Kirche Bennau werden je zur Hälfte von der Kirchgenossenschaft Bennau und der Kirchgemeinde Einsiedeln übernommen. Der Anteil für die Kirchgemeinde Einsiedeln beträgt 130’000 Franken. Nach der Entdeckung eines Wasserschadens im Kirchturm wurde festgestellt, dass das Turmgebälk teilweise inexistent war. Eine sofortige Sanierung verhinderte Schlimmeres. Durch Beiträge der Denkmalpflege und ein Entgegenkommen der an der Sanierung beteiligten Handwerker konnten die Kosten im abgesteckten Rahmen gehalten werden.

Die Kirchgemeindeversammlung mit der Abstimmung der beiden Nachkredite, der Abnahme der Rechnung 2021 und dem Beschluss zum Budget 2023 findet am Dienstag, 22. November 2022, statt.

Seelsorge in der Pfarrei

Anfang dieses Jahres hat Vikar Ugo Rossi mitgeteilt, dass er sich vermehrt der Gassenarbeit in Zürich widmen möchte und daher die Pfarrei Einsiedeln auf Ende Juli verlassen wird. Die Suche nach einem Nachfolger für ihn blieb leider erfolglos. Auch in Einsiedeln zeigt sich, was zuvor schon andere Pfarreien erfahren mussten: Es wird immer schwieriger, Personen zu finden, die hauptamtlich Aufgaben in den Kirchgemeinden übernehmen. Es ist daher nötig, andere Lösungen zu finden, dies ist glücklicherweise auch gelungen. Die Lösung ab August 2022 sieht wie folgt aus.

Pfarrer Basil Höfliger wird mehr Verantwortung in den Vierteln Bennau, Trachslau und Gross übernehmen und ist damit für viele der Aufgaben verantwortlich, für die bisher Vikar Ugo Rossi zuständig war. Um das zu ermöglichen, werden Vikar Pater Aaron Brunner und Vikar Steffen Michel zusätzliche Aufgaben in Einsiedeln übernehmen.

Weiter wird Frau Vera Tonazzi, die bereits in der Pfarrei als Religionspädagogin arbeitet, Pater Basil von administrativen und organisatorischen Aufgaben entlasten. Neu wird Frau Luzia Röllin (Religionspädagogin und ehemalige Sakristanin in Bennau) als pastorale Mitarbeiterin Pater Basil in den Vierteln Bennau, Trachslau und Gross unterstützen. Für diese Aufgaben wird sie in einem 60-Prozent-Pensum angestellt.

Seit April wohnt Pfarrer Leo Ehrler wieder in Einsiedeln und wird als mitarbeitender Priester vor allem gottesdienstliche Aufgaben übernehmen. Er ist in der Pfarrei kein Unbekannter: Er hat früher bereits regelmässig Gottesdienste in Egg, Willerzell und Gross übernommen und so den dortigen Vikar Pater Gerhard Stoll entlastet. In seelsorgerischen Belangen ist für Euthal weiterhin Pater Basil zuständig.

Der Kirchenrat ist überzeugt, mit dem erneuerten Seelsorgeteam die Aufgaben in der Pfarrei bewältigen und die anstehende Neuorientierung der Pfarrei voranbringen zu können. Dafür braucht es aber nicht nur ein motiviertes Seelsorgeteam, sondern viele Menschen, die bereit sind, ihre Talente und Charismen in der Pfarrei einzubringen, damit sie ein Ort bleibt, wo der Glaube lebt, gefeiert und gefestigt wird. Der Dank geht an alle, die dazu bereit sind.

«Eine sofortige Sanierung verhinderte Schlimmeres»: Das Turmgebälk der Kirche Bennau war teilweise inexistent.

Foto: Archiv EA/Lukas Schumacher

Share
LATEST NEWS