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Etwas grosszügiger

LESERBRIEFE

Das Welttheater Einsiedeln kann weiter planen für den Sommer 2024. Dann soll eine Tribüne auf dem Klosterplatz errichtet werden. Im April 2020 musste alles gestoppt werden. Es musste noch ein zweites Mal alles verschoben werden auf das Jahr 2024. Die Welttheatergesellschaft hat nun Härtefallgelder im Betrag von 800’000 Franken vom Bund bekommen. Dies, damit man die Planung mit eigenen Geldmitteln weiterführen kann. Ob der Kanton Schwyz auch Gelder gesprochen hat, ist mir nicht bekannt.

Noch im Monat Dezember dieses Jahres sollen die Kantonssteuern gesenkt werden, da das Eigenkapital des Kantons gemäss der Finanzplanung weiter ansteigt. Auch der Kanton Zug hat bereits vor einem Jahr die Steuern senken können, da die Finanzsituation ausgezeichnet ist. Irgendwie befinden sich die Kantone Schwyz, Zug und auch Basel-Stadt in einer anderen Welt. Denn wegen der Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie musste sich der Bund massiv verschulden. Da sind die Beträge für die Entschädigungen wegen den Betriebschliessungen, dann der Kauf der Impfstoffe und Medikamente oder auch Schutzmaterial. Die Kurzarbeits-Kasse musste auch aufgestockt werden. All diese Millionenbeträge sollen dann alle Steuerzahler in der ganzen Schweiz abzahlen helfen. Zum Beispiel auch mit der Mehrwertsteuer.

Nach meiner Meinung sind die Steuersenkungen im Kanton Schwyz, aus kantonaler Sicht zwar möglich, stehen aber quer zu allgemeinen Finanzlagen aller anderen Kantone und eben auch der Eidgenossenschaft. Besser wäre es, wenn der Kantonsrat eine geringere Steuersenkung beschliessen würde. Die Finanzmärkte sind aus meiner Sicht doch sehr einseitig aufgestellt.

Der Kanton Schwyz hat auch zu wenig gesetzliche Grundlagen, um etwas grosszügiger gezielt andere Institutionen zu unterstützen – in der Schweiz zum Beispiel Berghilfe oder halt doch auch im Ausland die Flüchtlingslager in den Nachbarländern von Syrien. Franz Fuchs, Rietstrasse (Einsiedeln)

Zum Leserbrief von Dr. Antoine Chaix: «Neue Mutante, altes Lied», EA 95/21

Das Plädoyer von Dr. Antoine Chaix zum Thema Corona-Massnahmen bringt einige nachvollziehbare Argumente. Zu seiner Verteidigung der 43 Prozent SZ-Impfverweigerer dürften aber vor allem jene Kreise applaudieren, die ihm als Kantonsrat nicht allzu nahe stehen.

Was auffällt: Er erwähnt die neueren Strophen des angesprochenen «alten Spritzen-Liedes » nicht. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Schwyz nach Appenzell Innerrhoden die tiefste Impfrate, und parallel dazu, auch die höchste Ansteckungsrate hat. Zufall? Kein Wort auch zu den Intensivstationen, deren Leiter unüberhörbar mahnen, wie ernst die Lage, und dass der weit überwiegende Teil der Covid- Patientinnen und Patienten ungeimpft sei. Operationen müssen verschoben werden: Ob die Trychler diese Triage übernehmen möchten, gewohnt, schwere Lasten zu tragen? Oder fühlen sich die «Freunde der Verfassung » in der kompetenten Verfassung zu entscheiden, wer das letzte IPS-Bett bekommt?

Ich hatte im Oktober noch Glück, obwohl die Lage schon unsicher war, und durfte nach der Herz-OP zwei Tage auf die IPS. Zum Vergleich: Corona-Patienten bleiben dort 20 Tage und mehr (von den Kosten schweigen wir hier). Es steht in den Sternen, ob ich jetzt, vor Weihnachten noch operiert würde. Oder läge dies vielleicht auch in der Entscheidung eines Drittels der CH-Bevölkerung für diesen (kl)einen «gewissen Schritt»?

Quizfrage zum Schluss: Wie soll ein Pflegeteam reagieren, wenn die (ungeimpften) Angehörigen (ohne medizinische Bildung) nicht glauben wollen, dass ihr (ungeimpftes) Familienmitglied (ohne Vorerkrankung) an Corona verstarb? Muss man das Lied der Toleranz auch bei sturer Ignoranz singen? Kann diese Haltung – ein grenzenloses Verständnis – wirklich «Gräben» zudecken?

Zudem: Einige Nachbarländer singen das «alte Lied» noch in einer ganz anderen Tonart: Schon gehört? Armando Pirovino, Muttriweg (Wangen)

Corona beschäftigt uns bereits zwei Jahre. Unter anderen durch die miserablen Impfquote (auch hierzulande) ist das Ende der Pandemie noch lange nicht in Sicht. Es werden viele Covid-Tests durchgeführt. Man kann es aber auch übertreiben. In Februar und März 2021 bekam ich meine ersten beiden Covid-Impfungen, in November die Booster-Impfung. Von einem Auslandaufenthalt kehrte ich am 16. November 2021 retour.

Später kam, zuerst in Süd-Afrika, nachher weltweit die Omikron- Variante im Spiel. Am 2. Dezember, 16 Tage nach meiner Rückkehr in der Schweiz, bekam ich von der Task-Force Omikron ein SMS, wo ich aufgefordert wurde, einen PCR-Test machen zu lassen – und dies innerhalb 48 Stunden.

Im Testcenter liess ich mich 19 Tage nach meiner Rückkehr testen. Medizinisch und wirtschaftlich gesehen nicht sinnvoll. Eine Inkubationszeit wäre schon längst vorüber. Meine Bedenken wurden von der Taskforce negiert, es wurde mit Sanktionen gedroht. Ich war in dieser Zeit von Basel bis Indemini in die äussersten Ecken der Schweiz, habe gearbeitet und viele Menschen getroffen. Eine Rückverfolgung bei einem eventuellen positiven Test wäre ebenso unmöglich gewesen.

Sollten die Verantwortlichen sich nicht besser um die wirklichen Probleme wie zum Beispiel die Impfverweigerer, welche die Pandemie in die Länge ziehen und immense Kosten verursachen, kümmern?

Spaltung der Gesellschaft: Die Abstimmung über das Covid- Gesetz hat gezeigt, dass die meisten Stimmbeteiligten vernünftig sind und denken. Viele Impfverweigerer und andere renitente Gegner redeten immer von Spaltung der Gesellschaft. Das Kantonsspital Aarau hat die letzten drei Monate auf ihrer Intensiv- Care 67 Covid-Betroffenen Patienten versorgt, wovon 64 nicht geimpft waren. Rechnet man dies für die Schweiz hoch, sind das Kosten, die sehr, sehr hoch sind. Die zusätzlichen Folgen und Konsequenzen sind bekannt. Und wer redet hier von einer Spaltung der Gesellschaft? Robert Ribbers Riegelweidstrasse (Willerzell)

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