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Parlament sagt Ja und Amen

Parlament sagt Ja und Amen Parlament sagt Ja und Amen

Am Freitag ging die zweite Session des Kantonskirchenrats in diesem Jahr im Hotel Allegro in Einsiedeln über die Bühne

Dem Coronavirus zum Trotz fand die zweite Session 2021 des Kantonskirchenrates wieder in den gewohnten Räumen im Schweizerischen Jugendund Bildungszentrum in Einsiedeln statt. Das Kirchenparlament genehmigte den Voranschlag und den Finanzausgleich 2022.

MAGNUS LEIBUNDGUT

An der Herbstsession sind Finanzgeschäfte im Fokus gestanden. Der Kantonskirchenrat genehmigte einstimmig den Voranschlag 2022: Dieser rechnet bei einem Aufwand von 2,2 Millionen Franken mit einem Gewinn von 17’000 Franken (dies bei einem Pro-Kopf-Beitrag der Kirchgemeinden von 24 Franken).

Die Parlamentarier sagten gleichsam Ja zum Finanzausgleich 2022: Über diesen werden im kommenden Jahr 1,33 Millionen Franken transferiert. Aufgrund der hohen Steuerkraft stemmen die drei Höfner Kirchgemeinden Freienbach (395’000 Franken), Wollerau (326’500 Franken) und Schindellegi (174’000 Franken) den grössten Teil des Aufwands. Grünes Licht für die neue Kirchgemeinde Arth-Goldau Den Rest steuern Lachen, Feusisberg, Merlischachen (45’000 Franken), Altendorf und Küssnacht (20’000 Franken) bei. Zudem genehmigten die Räte einen Nachtragskredit für das laufende Jahr von 16’000 Franken für die katechetische Arbeitsstelle.

Überdies gab das Kirchenparlament grünes Licht zur Fusion der Kirchgemeinden Arth und Goldau (bei einer Enthaltung). Auch ein Finanzierungsbeschluss für die RKZ-Plenarversammlung vom 24./25. März 2023 in Einsiedeln ging schlank und rank über die Bühne (bei fünf Enthaltungen).

Wenig zu reden gab ein Postulat betreffend vermehrten Mitfinanzierungen durch die Kantonalkirche. Der Postulant Albert Beeler, Präsident des Kirchenrats Steinen und Mitglied des Kirchenparlaments, gab sich mit der Antwort des kantonalen Kirchenvorstands zufrieden: Dieser hatte dem Rat beantragt, das Postulat für nicht erheblich zu erklären.

Schwyzer Kantonalkirche gerät in eine negative Spirale

Der Kirchenpräsident Lorenz Bösch thematisierte das Schwinden der Mitgliederzahlen in der katholischen Schwyzer Kirche und das rasante Steigen der Austrittszahlen. Zudem sei beim Thema Priestermangel keine Trendwende erkennbar. «Die Schwyzer Kirche ist in Gefahr, in eine negative Spirale zu geraten, die sich zunehmend beschleunigt », sagte Bösch.

Um dieser Gefahr etwas entgegenzusetzen, werde der Kirchenvorstand Massnahmen ausarbeiten. Diese werde man mit den Dekanaten und den Kirchgemeinden beraten. Anschliessend werde man das Paket dem Parlament vorlegen.

Bösch sprach auch davon, dass der Druck zur Abschaffung der Kirchensteuer für juristische Personen immer grösser werde. In Nachbarkantonen seien entsprechende Vorstösse zwar bisher abgelehnt worden, aber nur weil man dort transparent kommuniziert habe. «Es geht darum, zu zeigen, wozu die Kirchensteuern eingesetzt werden», führte der Präsident aus: Schwyz wolle darum ebenfalls in die Plattform «Kirchensteuern sei Dank» einsteigen.

Eine neue Finanzierung für die Beratungsstellen Bösch thematisierte des Weiteren ein Gesuch über eine neue Finanzierung der Diakonie in den beiden Beratungsstellen in Pfäffikon und Arth-Goldau: Der Kirchenvorstand wird diesen Antrag weiterverfolgen und dem Kantonskirchenrat im Mai als Vorlage unterbreiten, der dem fakultativen Referendum unterstellt wird.

Johannes Schwimmer, Präsident des Kantonskirchenrats, gab den Rücktritt von Alexandra Brunner aus Freienbach aus dem Rat und den Todesfall des Parlamentariers Konrad Schelbert aus Schwyz bekannt.

Die Frühlingsession 2022 findet am 20. Mai, die Herbstsession am 21. Oktober statt. Eine allfällige dritte Session würde am 9. Dezember 2022 über die Bühne gehen.

Einstimmig genehmigen die Kantonskirchenräte den Voranschlag 2022 der Schwyzer Kantonalkirche. Foto: Magnus Leibundgut

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