Verein KiTa Ybrig will Standortattraktivität erhöhen
Für die sich im Aufbau befindende Kindertagesstätte Ybrig im neuen Gebäude der Alterswohnungen in Unteriberg haben die beiden Ybriger Gemeinderäte eine finanzielle Unterstützung als Starthilfe abgelehnt.
KONRAD SCHULER
Die ersten Bemühungen für eine Kindertagesstätte (KiTa) im Ybrig liegen zwei Jahre zurück. Der Einsiedler Verein für Jugend- und Familienberatung wurde Ende Sommer 2019 von Anna Marty, damals Präsidentin der Betriebskommission des Alters- und Pflegeheims Ybrig (APH Ybrig), angegangen zwecks Prüfung der Eröffnung einer KiTa in den damals geplanten und heute erstellten Alterswohnungen neben dem APH Ybrig. Aus einer vorher bestehenden Arbeitsgruppe wurde im Juli 2021 der Verein KiTa Ybrig gegründet. Im Vorstand nahmen Anne Nietlispach aus Einsiedeln als Präsidentin, Melanie Landolt aus Gross, Jasmin Holdener aus Oberiberg und Barbara Ochsner aus Unteriberg Einsitz.
«Mit dem Projekt KiTa Ybrig wollen wir als Verein ein Grundangebot an familienergänzender Betreuung in der Region Ybrig aufbauen. Ziel ist es, im Erweiterungsbau des APH Ybrig ab Januar 2022 eine Halb- oder Ganztagesbetreuung für Kinder ab drei Monaten bis Schuleintritt anzubieten. In den vorgesehenen Räumlichkeiten sind zwölf Betreuungsplätze möglich.» Im Leitbild der Gemeinde Unteriberg sei ein qualitatives Wachstum festgehalten, wobei junge Familien und finanzstarke Zuzüger als Zielpublikum genannt würden.
Keine Finanzen von Gemeinden
Anne Nietlispach führt an, dass aktuell Eltern von vier bis fünf Kindern konkret ihr Interesse angemeldet haben. Zwei bis drei weitere Eltern können sich vorstellen, ihre Kinder ebenfalls in die KiTa Ybrig zu schicken.
Der Gemeinderat von Oberiberg habe dem Verein mitgeteilt, dass aktuell in Oberiberg kein Bedarf bestehe. Ab Sommer 2022 werde als Pilotprojekt ein Mittagstisch organisiert. Eine finanzielle Unterstützung werde zudem von einer finanziellen Unterstützung durch die Standortgemeinde Unteriberg abhängig gemacht.
An den Gemeinderat Unteriberg wurde ein Gesuch um eine finanzielle Unterstützung im Betrage von 32’000 Franken für die ersten 18 Monate gestellt. Der Antwort auf der Website der Gemeinde Unteriberg ist Folgendes zu entnehmen: «Trotz teilweiser Kompensation durch Bundesgelder hat der Gemeinderat entschieden, dass die KiTa nicht finanziell unterstützt werden soll. Es erfolgt deshalb keine Einstellung eines dafür verwendbaren Betrages ins Budget 2022. Grund für die Ablehnung des Gesuchs ist die fehlende Bedarfsabklärung sowie die Annahme, dass es in der Regel zumutbar ist, dass die Eltern vollumfänglich selber für die Betreuungskosten aufkommen können.» Eröffnung von Finanzen abhängig Anne Nietlispach rechnet vor, dass für das Mobiliar und die Einrichtung 20’000 Franken nötig sind. Mit der Betriebskommission des APH Ybrig müsse ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von mindestens zwölf Monaten abgeschlossen werden. Die dafür benötigten finanziellen Mittel betragen rund 22’000 Franken.
Der Betrieb werde gestartet, wenn diese rund 42’000 Franken zugesichert seien, so Anne Nietlispach. Aktuell laufe ein Crowdfunding bis am 24. Oktober. Danach werde man weitersehen.
Das Konzept stehe, bei der KESB seien alle nötigen Unterlagen für eine Betriebsbewilligung eingereicht, bezüglich der Beschaffung von Spielsachen und Einrichtungsgegenständen sei der Vorstand gut unterwegs.
Dem Vorstand gehören (von links) Jasmin Holdener, Melanie Landolt, Anne Nietlispach (Präsidentin) und Barbara Ochsner an.
Fotos: zvg
Aktuell werden diverse Spielsachen und Einrichtungsgegenstände für den Betrieb organisiert und gesammelt.