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Die Wohnungssuche wird schwieriger

Nur in jeder dritten Schwyzer Gemeinde stehen im Vergleich zum Vorjahr mehr Wohnungen leer.

PETRA IMSAND

Der Traum vom Eigenheim in der Region Innerschwyz bleibt immer öfters ein Traum. Der Markt ist ausgetrocknet. Doch auch für Mieter wird die Auswahl an verfügbaren Objekten kleiner. Ein Trend, der nicht nur im Kanton Schwyz auszumachen ist.

Am 1. Juni wurden in der Schweiz 71'365 Leerwohnungen gezählt. Dies sind 1,5 Prozent des Gesamtwohnungsbestands – inklusive Einfamilienhäuser.

Immer weniger Wohnungen stehen leer Im Vergleich zum Vorjahr standen 7467 Wohnungen weniger leer, was einer Abnahme von 9,5 Prozent entspricht. Dabei handelt es sich um den ersten Rückgang der Leerwohnungsziffer, des Anteils der Leerwohnungen am gesamten Wohnungsbestand, seit zwölf Jahren.

Auch im Kanton Schwyz wurden am besagten Stichtag weniger leer stehende Wohnungen angeboten als noch im Jahr zuvor. Konkret waren es 802; im Vorjahr waren es noch 1042. Dies entspricht einem Minus von 240 Einheiten.

Im Kantonsvergleich lag die tiefste Leerwohnungsziffer im Kanton Zug (0,34 Prozent). Im Kanton Schwyz blieb die Quote mit 0,99 Prozent knapp unter der Ein-Prozent-Marke.

Am tiefsten ist die Leerwohnungsziffer in Riemenstalden. Dort steht gemäss Daten des Bundesamtes für Statistik keine Wohnung leer. Darauf folgen Lachen (0,2 Prozent) und Schwyz (0,3 Prozent). Am höchsten ist die Leerwohnungsziffer in Reichenburg (5,3 Prozent).

Rückgang bei Eigentumsund Mietwohnungen Nur in jeder dritten Schwyzer Gemeinde ist die Leerwohnungsziffer höher als im Vorjahr. Mit Blick auf die Region Innerschwyz standen einzig in Morschach, Sattel und Steinerberg im Vergleich zum Vorjahr mehr Wohnungen leer.

Wie den aktuell publizierten Daten ausserdem zu entnehmen ist, war der Rückgang sowohl bei den angebotenen Eigentumswohnungen (–69 Prozent) wie auch bei den Mietwohnungen im Kanton markant (–21 Prozent).

Interesse an mehr Wohnraum steigt Seit Beginn der Corona-Krise ist die Nachfrage nach grösseren Wohnungen gestiegen. Während der letzten 18 Monate haben die Menschen tendenziell mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht.

Kommt hinzu, dass Homeoffice seit der Krise populärer geworden ist. Der Trend zu grösseren Wohnungen hat sich jedoch nicht erst seit Beginn der Pandemie verstärkt.

Die beanspruchte Wohnfläche von Schweizerinnen und Schweizern wird bereits seit Jahren immer grösser. So stieg die Pro-Kopf-Fläche von 32 Quadratmetern im Jahr 1980 auf 46 Quadratmeter im Jahr 2019. Im Kanton Schwyz waren es gar fünfzig Quadratmeter pro Bewohnerin beziehungsweise Bewohner.

Umzug in kleinere Wohnung kommt für viele nicht in Frage Für die Umwelt ist der Trend hin zu grösseren Wohnungen keine gute Nachricht. So wird generell mehr Energie zum Heizen beansprucht, und für den Bau werden mehr Ressourcen verschlungen.

Doch was hält Mieterinnen und Mieter davon ab, in kleinere Wohnungen zu ziehen? Gemäss den Erkenntnissen eines Forschungsteams der ETH Lausanne spielen das Umfeld, die Möglichkeit des Rückzugs in die Privatsphäre und Statussymbole eine mehr oder weniger grosse Rolle.

Rund 40 Prozent der 900 Befragten gaben an, dass sie in eine grössere Wohnung gezogen seien, obwohl sich ihre Haushaltsgrösse verringert habe. Nur jeder Vierte zeigte sich bereit, bei einem künftigen Umzug in eine kleinere Wohnung zu ziehen.

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