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Parteien äussern Zweifel an Neubauten für die Verwaltung

Parteien äussern Zweifel an  Neubauten für die Verwaltung Parteien äussern Zweifel an  Neubauten für die Verwaltung

Ein mögliches neues Verwaltungszentrum im Kaltbach sorgt für Diskussionen.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Schwyzer Regierung hat erste Grundsatzbeschlüsse gefällt. Im Kaltbach oberhalb von Schwyz soll ein neues Verwaltungszentrum für mehr als 300 Mitarbeiter entstehen, in Biberbrugg ausserdem der bestehende Sicherheitsstützpunktzu einem Polizeiund Verwaltungszentrum für rund 320 Mitarbeitende erweitert werden. Für das ehemalige AHV-Gebäude an der Schwyzer Bahnhofstrasse besteht gemäss Regierungsrat André Rüegsegger erst eine Vision: Dort könnte, so erste Ideenskizzen, ein Business-Hub entstehen, dank dem im Zentrum von Schwyz «steuerzahlende» Arbeitsplätze entstünden.

Grundlagen für diese Vorentscheide sind die Immobilienstrategie und die dazu vorgenommenen Grundkonzepte aus den Jahren 2017 und 2018. Weitere eigentliche Studien sind gemäss Norbert Mettler vom Baudepartement nicht mehr nötig. Hingegen seien nun im weiteren politischen Entscheidfindungsprozess «selbstverständlich fortwährend die weiteren konkret erforderlichen Arbeitsgrundlagen zu erarbeiten». Noch haben die Parteien also keine konkreten Grundlagen zu beraten. Trotzdem rüsten sie sich bereits für kommende Debatten. Erste Diskussionen bei Spitzenvertretern der Fraktionen zeigen: Noch ist nichts in Stein gemeisselt. Der neue Standort Kaltbach wird bereits stark hinterfragt «Ich weiss nicht, ob es Sinn macht, für so viel Geld die Verwaltung an den Gemeinderand zu stellen», bringt CVP-Präsident Bruno Beeler seine Zweifel auf den Punkt. Wie alle anderen kann er sich aber noch nicht auf eine definitive Parteimeinung abstützen. Persönlich habe er jedoch seine «grössten Zweifel, ob da nicht insgesamt ein Aufwand betrieben wird, der gar nicht notwendig ist». Gespalten zeigt sich auch die FDP-Fraktion, die immerhin schon eine erste gemeinsame Informationsrunde absolviert hat. «Für die einen stellt sich die Frage, ob die Verwaltungsarbeitsplätze nicht ins Zentrum gehören, wo auch die Einkaufs- und Essensmöglichkeiten sind. Andere sehen die Vorteile, dass durch einen Business-Hub tatsächlich Steuern für den Hauptort generiert werden könnten», zeigt FDP-Fraktionschef Ivo Husi das Dilemma auf. Beides, die Vision des Gewerbezentrums im alten AHV-Gebäude wie auch den Neubau im Kaltbach, beurteilt SP-Präsident Andreas Marty als «eher heikel» respektive mit vielen Nachteilen beladen.

Am ehesten hinter den Regierungsplänen steht die SVP «Eigentum ist immer eine gute Lösung», erklärt SVP-Präsident Roman Bürgi. Der Standort Kaltbach ist für ihn denn auch kein Problem. Grundsätzliche Zweifel hegt dagegen die Grünliberale Partei, wie Fraktionschef Rudolf Bopp betont. «Uns geht es auch um die längerfristige Optik. » Es stelle sich nämlich die Frage, «ob es in Zukunft aufgrund der Digitalisierung überhaupt noch ein zentrales Verwaltungsgebäude braucht oder ob es nicht auch andere Modelle gäbe».

Schöne Aussichten auf c/ie Rigi und den Lauerzersee wären garantiert: Die Schwyzer Regierung möchte auf ihrem Land im Kaltbach ein neues Verwaltungszentrum bauen.

Foto: Jürg Auf der Maur

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