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«Wir wollen zeigen, dass die Fasnacht irgendwie stattfindet»

«Wir wollen zeigen, dass die  Fasnacht irgendwie stattfindet» «Wir wollen zeigen, dass die  Fasnacht irgendwie stattfindet»

Zwar findet die Fasnacht offiziell nicht statt. Der «Abäck» ist dennoch erschienen. Obermäuder Andreas Kümin erklärt die Überlegungen.

VICTOR KÄLIN

War es eine Frage, auf die Fasnachtszeitung zu verzichten?

Es war nur kurz ein Thema. Ein Verzicht kam für uns nicht wirklich in Frage. Wir wollen mit dem «Abäck» zeigen, dass die Fasnacht dennoch irgendwie stattfindet und die Leute auch an etwas anderes denken können als nur an Corona. Die Zeitung ist virologisch neutral. Niemand steckt sich damit an – höchstens mit dem Fasnachts-Virus. Wenn es wenig Veranstaltungen und Begegnungen gibt, gibts wahrscheinlich auch wenig «Missgeschicke». War das bei eurer Suche nach «lustigen Geschichten» spürbar? Gegenüber früheren Jahren war es verstärkt spürbar. Man merkt, dass der Austausch weniger stattgefunden hat. Umso grösser mein Dank an das Produktionsteam, das unter erschwerten Bedingungen eine gute Arbeit abgeliefert hat. Dann sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden … Ja, sehr. Trotz Corona ist der «Abäck» eine lustige Plattform geblieben. Selbst wenn man, wie ich, darin persönlich vorkommt. Mit den Strophen einiger Schnitzelbank-Gruppen habt ihr aus der Not eine Tugend gemacht …

Wir Mäuder bedauern, dass auch die Sänger und Sängerinnen ihre Strophen in den Restaurants nicht vortragen können. Wir offerierten ihnen deshalb einen Platz im «Abäck», was herzlich verdankt wurde. Die «Humirosis », «Antje» und die «Tolggen» machten Gebrauch davon. Sie haben die Inhalte, wir das Medium. Eine Win-Win-Situation. Herzlichen Dank dafür. Ist die Auflage angepasst worden? Jetzt, wo doch weniger Leute erreichbar sind …

Nein, sie liegt unverändert bei 2000 Exemplaren. Im Schnitt können wir von unserer Auflage etwa drei Viertel verkaufen. Und falls es in diesem Jahr nicht klappen sollte, ists noch immer gutes Papier für Larven … Mit 60 Batzen ist auch der Preis unverändert. Damit können wir gewöhnlich unsere Kosten decken und einen kleinen Gewinn erwirtschaften. Dieser fliesst in die Mäuderkasse und kommt dem Nachwuchs zugute.

Sind Sie zuversichtlich, dass der Abäck trotz fehlender Fasnachts- Anlässe gekauft wird? Ja, ich glaube schon. Ich hoffe, dass sich viele Einsiedler und Einsiedlerinnen auch andere Gedanken gönnen als nur jene an Corona – da kommt der «Abäck» doch wie gerufen. Eine Frage an Sie als Obermäuder: Was macht eine Fasnachtsgesellschaft wie die Goldmäuder, wenn die Fasnacht offiziell nicht stattfindet? Das Vereinsleben steht tatsächlich praktisch still. Ausnahmen sind die Fasnachtszeitung, das Buebetrichle oder auch unsere Mäuderküche, welche an den nächsten beiden Samstagen vor der Migros steht.

Gibt’s da für die vielen Mäuder überhaupt etwas zu tun?

Nur reduziert. Ein Beispiel ist unsere Mäuderbahn, welche wir von Grund auf erneuern. Aber grundsätzlich läuft schon nichts. Schauen Sie: Heute ist der letzte Samstag im Januar. Im Normalfall würde ich heute kein Interview geben, sondern nach dem Mäuderball langsam auf dem Heimweg sein und ebenso langsam die Augen schliessen … Trotz trauriger Fasnachtszeit: Was freut Sie, wenn Sie an die Fasnacht 2021 denken? Auf das «Iitrichle» in Fünfergruppen, um allen zu verkünden, dass Fasnacht ist.

Der «Abäck», die offizielle Fasnachtszeitung der Goldmäuder, wird ab morgen Mittwoch verkauft.

Siehe Inserat.

Foto: Victor Kälin

Andreas Kümin

Jahrgang: 1984 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Abteilungsleiter Maurerei Kloster Einsiedeln

Hobbys: Fasnacht und Feuerwehr

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