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«Im Motorsport hat man sowieso immer starken Gegenwind»

«Im Motorsport hat man sowieso  immer starken Gegenwind» «Im Motorsport hat man sowieso  immer starken Gegenwind»

Wenn das Wetter mitspielt, findet am kommenden Samstag in Trachslau ein Motocross-Rennen statt. Peter «Blüämel» Kälin stellt sich der Herausforderung, in Corona-Zeiten einen Anlass dieser Grösse durchzuführen.

LUKAS SCHUMACHER

Jeder grössere Sportanlass wurde dieses Jahr abgesagt. Weshalb haben Sie sich entschieden, das Motocross Trachslau durchzuführen – sofern es das Wetter überhaupt zulässt? Der Hauptgrund ist, weil momentan nichts los ist. Ich finde, dass man einem solchen Theater keinen so grossen Spielraum geben darf. Die Auflagen sind sicherlich schwierig zu erfüllen. Es ist aber trotzdem möglich, einen solchen Anlass durchzuführen. Dazu kommt, dass man im Motorrennsport sowieso immer starken Gegenwind hat, wenn man einen Anlass organisieren möchte. Jetzt ist der Gegenwind einfach etwas stärker als sonst. Es ist streng, aber machbar – ausserdem mache ich das sehr gerne. Aufgrund der Corona-Massnahmen kann ich den Anlass aber nur bei schönem Wetter im Freien durchführen. So konnten wir auch erst gestern Montagabend entscheiden (nach Redaktionsschluss). Was halten Sie davon, dass wegen Corona viele Veranstaltungen abgesagt wurden? Meine persönliche Meinung ist, dass es total unnötig ist. Auch wenn man das nicht immer in der Öffentlichkeit sagen darf. Ich habe die Thematik um Corona auch mit meiner Grossmutter besprochen. Das Leben endet irgendwann, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Menschen vergessen haben, dass nicht jeder 100 Jahre alt werden kann. Nach einem halben Jahr kenne ich immer noch niemanden, der an Corona erkrankt ist.

Wie sieht Ihr Schutzkonzept aus?

Es ist ein sehr umfangreiches Schutzkonzept, welches eine maximale Anzahl von 900 Personen berücksichtigt. Fahrer und Zuschauer werden in drei Farben à maximal 300 Personen eingeteilt. Jede Farbe hat einen eigenen Bereich im Fahrerlager, einen eigenen Zuschauerund Festbereich. Wer also zum Beispiel die Farbe Gelb hat, darf nicht zur Farbe Blau hinübergehen und dort bleiben. Wer seinen Bereich verlässt, muss eine Schutzmaske tragen. Diese sollte man wenn möglich selber mitnehmen. Damit die Farbbereiche besser unter sich bleiben, haben wir sogar für jede Gruppe eine eigene Bar für Getränke. Nur das Essen holen sich alle am selben Ort – natürlich mit Schutzmaske. Von jedem Besucher werden ausserdem die Kontaktdaten aufgenommen.

Haben Sie durch diese Massnahmen mehr Aufwand als sonst? Ja, ich muss zwar kein Zelt aufstellen, dafür müssen das ganze Gelände und die einzelnen Bereiche abgesperrt werden. Das Schutzkonzept gab jedoch am meisten Zusatzarbeit. Am Anlass selbst benötigen wir etwa 20 Helfer mehr als sonst.

Ist eine allfällige Durchführung für Sie ein Risiko? Das ist schwierig abzuschätzen, da man nicht weiss, wie gut sich die Leute an die ganzen Vorgaben halten. Ich gehe jedoch davon aus, dass alles klappt, da momentan alle die Coronaregeln gut befolgen. Das grösste Risiko ist in jenen Bereichen, in denen die Leute der einzelnen Gruppen vermischt sind. Da stehen wir in der Verantwortung, dass alle Masken tragen und die Abstände einhalten. Erwarten Sie finanzielle Einbussen?

Auf jeden Fall. Das ganze Absperrmaterial ist leider nicht kostenlos. Trotzdem möchte ich keinen Eintrittspreis verlangen. Der Eintritt soll kein Hindernis sein für Leute, die vielleicht noch nie an einem Motocross waren und einfach mal reinschauen möchten. Wie sieht das Programm nach dem Rennen aus? Es wird mit der Band Bad Sin aus dem Muotathal ein Open Air geben.

Der Entscheid zur Durchführung steht heute Dienstag fest. Mehr Infos auf: https://bit.ly/3ghyFEE Peter Blüämel Kälin

Jahrgang: 1989 Wohnort: Willerzell Beruf: Chauffeur Hobbys: Motocross Supermoto Motorsport allgemein

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