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Anton Geiger übergibt sein Amt als Obmann an Emil Kälin

Anton Geiger übergibt sein Amt  als Obmann an Emil Kälin Anton Geiger übergibt sein Amt  als Obmann an Emil Kälin

Am vergangenen Samstag führte die Eidgenössische Turnveteranen-Vereinigung Gruppe Zentralschweiz ihre jährliche Landsgemeinde in Schindellegi durch. Ein Stelldichein von Erfahrung, Interesse und Turnerblut.

ALBERT RENÉ KOLB

Sie reisten aus drei Regionen zum Maihofsaal in Schindellegi – für die 79. Landsgemeinde der Eidgenössischen Turnveteranen- Vereinigung, Gruppe Zentralschweiz der Kantone Uri, Schwyz und Zug. 70 stimmberechtigte Veteranen und einige Gäste harrten da der Dinge schon lange vor Beginn um 10 Uhr am Morgen. 16 Traktanden standen zur Behandlung an, wobei die Bläsergruppe vom Musikverein Schindellegi-Feusisberg sowie das junge Trio «Echo vom Rappenmöösli» aus Einsiedeln mit ihrer Musik die Turner mehr an einem Konzert als bei trockenen Verbandsgeschäften wähnen liess. Mit einer Trauerminute und symbolisch gestifteten Rosen wurden sieben im vergangenen Jahr verstorbenen Veteranen gedacht. Die Vereinigung weist gemäss dem aktuellen Stand die stattliche Zahl von 180 Mitgliedern auf.

Reden und Wahlen

Der Schwyzer Ständerat Alex Kuprecht, ein Turner durch und durch vom STV Pfäffikon-Freienbach, erinnerte in seiner vielbeachteten Ansprache an die Werte früherer Zeiten. So zweifelte der Höfner, dass die heutigen Jüngeren dann einmal als spätere Ältere die gleiche Freundschaft und Kameradschaft haben werden, wie sie die Turnveteranen pflegen. Feusisbergs Gemeindepräsident Martin Wipfli orientierte die Anwesenden über einige erfolgte und geplante Investitionen im Millionenbereich der öffentlichen Hand seiner Kommune. Präsidentin Natalie Ott vom Anlass organisierenden Turnverein liess mit ihren Voten die reine Männervereinigung ins Innere des zwischen dem Etzel und dem Rossberg beheimateten 100-jährigen ETV Schindellegi blicken.

Alter und neuer Obmann

Über Zahlen redete auch Säckelmeister Emil Kälin (Gross), allerdings nicht in Millionenbeträgen, sondern im überschaubaren vierstelligen Bereich. Erwähnt wurden da Worte wie «Jahresbeiträge » oder «Spenden» auf der Einnahmenseite. Alle Berichte fanden das einstimmige Mehr der Versammelten. Ernst wurde es für Kälin etwas später – genau eine Frage lang dauerte der Wahlkampf als neuer Obmann. «Wollt ihr Emil Kälin zum neuen Obmann wählen?» So oder ähnlich befragte der zurücktretende langjährige Obmann Anton Geiger (Einsiedeln) die Veteranen. Die in die Höhe gestreckten Arme benötigten keine Stimmenzähler. Einstimmig. Danach nahm der Souverän erneut Stellung zu einem Anliegen mit dem Ergebnis, dass der abtretende Obmann Geiger für seine Verdienste zum Ehrenveteran ernannt wurde. Es folgte eine imposante «Standing Ovation» für Geiger, ein Blumenstrauss und ein Dankeschön. «Ich bedaure, dass ich aufgrund der aktuellen Bestimmungen die Ehrendamen nicht küssen kann», liess der Zurücktretende den Saal wissen. Beat Schnüriger (Rothenthurm) wurde in die Obmannschaft gewählt.

Im Krieg gegründet Eindrücklich, wie 20 über 80-jährige Turnveteranen sich in einer Reihe aufstellten und von den Ehrendamen Cindy Späni und Patrizia Schnyder ein Glas Wein kredenzt erhielten. Der 92-jährige Franz Schmid (Baar) wurde als Tagungsältester geehrt. Anlässlich der während des II. Weltkrieges 1941 gegründeten Eidgenössischen Turnveteranen-Vereinigung war Schmid zwölf Jahre alt. OK-Präsident Fritz Grab senior, dessen Sohn Fritz Grab junior (beide Schindellegi) just an dieser Landsgemeinde als Neumitglied aufgenommen wurde, dankte abschliessend allen für das Erscheinen und den Helferinnen und Helfern des ETV Schindellegi für die Arbeit. «Alles ist gut gelaufen. Trotz dem Coronavirus. Fast alle angemeldeten Veteranen sind gekommen. Die Vorführungen der ETV Jugend und das Essen waren gut», lautete Grabs Fazit. 2021 reisen die Turnveteranen für die 80. Landsgemeinde nach Menzingen/ZG.

Der abtretende Obmann Anton Geiger (Einsiedeln, links) erhält von Landsgemeinde-OK-Präsident Fritz Grab (Schindellegi) einen Blumenstrauss für die Ernennung zum Ehrenveteranen. Foto: Albert René Kolb

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