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Grösste Batterie der Schweiz steht bald in Ingenbohl

Grösste Batterie der Schweiz  steht bald in Ingenbohl Grösste Batterie der Schweiz  steht bald in Ingenbohl

Die Megabatterie wird künftig kurzfristige Schwankungen im Netz ausgleichen und zur Vermeidung von Blackouts beitragen.

see. Das Wettrennen um die grössten Batterien hat längst begonnen. Nun macht auch der Kanton Schwyz mit einer Megabatterie von sich reden: «Grösste Megabatterie der Schweiz entsteht in Ingenbohl», heisst es in einer Mitteilung. Die Megabatterie sei mit 20 Megawatt Leistung und 18 Megawattstunden Kapazität die grösste und stärkste Batterie der Schweiz.

Im Jahr 2014 wurde in Schwerin, Deutschland, der damals grösste Batteriespeicher Europas mit einer Leistung von fünf Megawatt ans Netz genommen. Vor rund einem Jahr nahmen die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) in Volketswil ein Batteriespeichersystem mit einer Maximalleistung von 18 Megawatt in Betrieb. Weltrekord hält derzeit eine Batterie aus dem Hause Tesla: In Australien hat das Unternehmen ein Lithium-Ionen-Speicherkraftwerk mit 100 MW und 129 MWh gebaut. Inzwischen sind in Australien und den USA noch grössere Speicher in Planung. Batterie geht heuer ans Netz

Im Kanton Schwyz baut die Firma MW Storage AG die zurzeit grösste Megabatterie der Schweiz in Ingenbohl. Im zweiten Halbjahr 2020 soll der Energiespeicher in Betrieb gehen. Die Megabatterie wird kurzfristige Schwankungen im Netz ausgleichen und zur Vermeidung von Blackouts beitragen.

Auf dem Bauplatz Ingenbohl entstehen derzeit unter der Leitung der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) die Fundamente sowie Kabelkanäle für sechs grosse Batteriecontainer. Mit der Kapazität der Batterie könnte ein Elektroauto rund 140’000 Kilometer weit fahren.

Batterie ist Lithium-Ionen-Akku Lithium-Ionen-Akkus wurden zunächst als Energiequelle für Kameras, Handys und Laptops gebraucht. Inzwischen werden sie in E-Autos verbaut. Die Batterien haben sich in den vergangenen Jahren zur Technologie für Stromspeicherkraftwerke entwickelt. Sie dämpfen Schwankungen, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energien vermehrt entstehen. Mit den Akkus kann Solar- und Windkraft immer Strom erzeugen, auch wenn dieser gerade nicht benötigt wird.

Ende 2019 wurde ein Baugesuch und ein entsprechendes Baugerüst (Bild oben) erstellt. Das eidgenössische Starkstrominspektorat hat den Bau bewilligt. Zurzeit werden die Fundamente und Kabelkanäle gebaut (Bild unten).

Fotos: Andreas Seeholzer / zvg

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