«Skispringen verleiht ein Gefühl von Freiheit»
Bereits zum 28. Mal organisiert Swiss-Ski in diesem Jahr die Helvetia Nordic Trophy. Am 15. und 16. Oktober findet einer der Wettkämpfe in Einsiedeln statt. Rita Ruoss ist OK-Präsidentin und gewährt einen Einblick.
CAROLINE KÄLIN
Viele Leute denken bei den nordischen Disziplinen vermutlich an den Winter. Fehlt für einen solchen Anlass nicht der Schnee? Nicht unbedingt. Gerade das Skispringen funktioniert während des ganzen Jahres. Die Schanzen Einsiedeln sind sommertauglich und damit sehr gut für unseren Wettkampf geeignet. Bei der nordischen Kombination wird der Langlauf einfach durch einen Crosslauf ersetzt. Was ist die Helvetia Nordic Trophy überhaupt?
Es ist die grösste Wettkampfserie für den Schweizer Nachwuchs in den nordischen Disziplinen. Insgesamt sind es zehn Wettkämpfe, von denen alle an einem anderen Ort ausgetragen werden. In Einsiedeln läuft die Organisation über den Skiclub Einsiedeln unter Einhaltung der Vorgaben von Swiss-Ski. Wie werden die beiden Wettkampftage ablaufen? Am Samstag beginnt der Tag mit einem freien Training. Nach dem Mittag startet der Wettkampf mit dem Skispringen. Es folgt der Crosslauf. Am Sonntag steht noch einmal Skispringen auf dem Plan, bevor die Rangverkündigung stattfindet. Diese ist bereits kurz nach dem Mittag, da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilweise einen langen Heimweg ha-ben. Sie kommen aus der ganzen Schweiz.
Was erhoffen Sie sich vom Wettkampf am nächsten Wochenende?
Einerseits natürlich, dass sich niemand verletzt. Wobei man sagen muss, dass Skispringen nicht sehr gefährlich ist, auch wenn es anders wirken mag. Andererseits wäre es schön, wenn einige interessierte Zuschauer den Weg zu uns fänden. Was ist die Bedeutung der Helvetia Nordic Trophy für die Nachwuchssportler? Es ist eine gute Möglichkeit, sich mit gleichaltrigen Athleten zu messen und Wettkampferfahrung zu sammeln.
Was braucht es, um in den nordischen Disziplinen Erfolg zu ha-ben?
Mit Freude am Sport und dem gewissen Ehrgeiz ist schon viel erreicht. Balance, Stabilität und Beweglichkeit sind auch wichtig. Eine Prise Talent ist sicher auch nicht schlecht. Worin besteht in Ihren Augen der Reiz an den nordischen Disziplinen?
Ich denke, der meiste Spass bereitet das Springen. Es muss sich wohl wie fliegen anfühlen. Man sagt, Skispringen verleiht ein Gefühl von Freiheit. Die meis-ten Kinder und Jugendlichen sind sehr angefressen. Sind Sie denn selbst schon einmal eine Schanze hinuntergebraust?
Nein, tatsächlich noch nie. Früher bin ich sehr gerne Ski alpin gefahren, doch dafür sind meine Knie inzwischen zu lädiert. Mein Sohn war jedoch, bis er mit seiner Lehre angefangen hat, Skispringer. Dadurch bin ich auch in mein jetziges Amt als OK-Präsidentin der HNT hineingerutscht.
Mit Ihrem Einsatz ermöglichen Sie jungen Leuten eine tolle Erfahrung. Was macht Ihr Leben sonst noch aus? Ich schneide noch Haare (lacht). Ich bin mit Leib und Seele Coiffeuse und mein Mann ist Landwirt. Wir sind also immer auf Trab. Die entspannteste Tätigkeit in meiner Freizeit ist darum das Lesen. Das mache ich sehr gerne, um zur Ruhe zu kommen. Foto: Caroline Kälin
Rita Ruoss
Jahrgang: 1975 Wohnort: Schübelbach Beruf: Coiffeuse Hobbys: Lesen