Lehrermangel – Schulen in Not
KOMMENTAR
Lehrpersonen sind gefragt wie noch nie: Die offenen Stellenausschreibungen der Kantone zeigen einen Lehrermangel wie nie zuvor. Schweizweit sind Tausende Stellen noch nicht besetzt. Zur Überbrückung werden Zivildienstleistende und Schulhilfen als Lehrpersonen eingesetzt. Zur Not auch Unausgebildete.
Immer mehr Problemkinder und eine überbordende Bürokratie schaffen zusätzliche Überforderungen. Der integrative Unterricht wird hinterfragt. Wohin die Volksschulen steuern, bleibt ungewiss.
Lehrpersonen sind überfordert, Schülerinnen und Schüler frustriert, Eltern verunsichert. Grosse, heterogene Klassen, überfrachtete Lehrpläne und viel Schreibkram mögen Gründe sein, wieso der Lehrermangel überhand nimmt. Diesem geht die Flucht aus dem Schul-zimmer voraus: Lehrkräfte reduzieren ihr Pensum oder steigen ganz aus dem Beruf aus. Längst sind überforderte Pädagogen am Ende ihrer Kräfte.
Der Personalmangel an Schulen ist beileibe kein neues Phänomen. Höchste Eisenbahn, dass Remedur geschaffen wird: Die Politik ist aufgerufen, wirksame Reformen an die Hand zu nehmen, die auch die Ausbildung an den pädagogischen Hochschulen miteinschliessen – nachdem die bereits durchgeführten Bildungsreformen Schiffbruch erlitten haben.
Seiten 6 und 7
MAGNUS LEIBUNDGUT