4000 Quadratmeter Industrieland
Unteriberg: Die Baubewilligung für die Endausgestaltung des Kieswerks Baumeli liegt vor
Nach der Einstellung des Kiesabbaus im Steinbruch Baumeli zwischen dem Dorf Unteriberg und dem Weiler Waag im Jahre 2019 soll dank baulichen Massnahmen zusätzliches Industrieland gewonnen werden.
KONRAD SCHULER
Dem neuesten Amtsblatt ist zu entnehmen, dass die kantonalen Bewilligungen für die Endausgestaltung des Steinbruchs Baumeli erteilt worden sind. Das Baugesuch für die Endgestaltung war schon am 5. November 2021 im Amtsblatt ausgeschrieben worden.
Aus Sicherheitsgründen
Der Steinbruch Baumeli liegt an der Waagtalstrasse in Unteriberg am Fusse der «Guggerenflue ». Hier wurden in den letzten sieben Jahrzehnten Hangschutt sowie Felsgesteine der Druesberg- Formation abgebaut. Bei den abgebauten Gesteinen der Druesberg-Formation handelt es sich um eine Wechsellagerung von Kalken und Mergelschiefern, den sogenannten Druesbergschichten. Über den Druesbergschichten folgt eine hohe Felswand, welche aus Schrattenkalk aufgebaut ist und, neben dem Steinbruch, selber eine natürliche Quelle von Sturzprozessen darstellt.
Wegen eines grösseren Felsabbruches am 17. Juni 2019 wurde der Betrieb aus Sicherheitsgründen vorerst unterbrochen und in der Folge wurde einvernehmlich entschieden, den Abbau endgültig einzustellen. Am 30. April 2021 stimmte die Genossengemeinde einem Projekt zur Endausgestaltung zu und bewilligte dafür einen Kredit im Umfange von 850’000 Franken. Schutzdamm im Vordergrund
Im Zuge der Endausgestaltung des 2019 stillgelegten Steinbruchareals sind Anpassungen an einem Schutzdamm vorgesehen. Für deren Dimensionierung wurden bereits im Frühjahr 2020 Sturzmodellierungen durchgeführt. Im Zuge der Planung der Umgestaltung erfolgten ergänzende Sturzmodellierungen, welche Lage und Geometrie des projektierten Schutzdammes berücksichtigten.
Das Bauprojekt sieht vor, einen Schutzdamm in einem zirka 155 Meter breiten Bereich talwärts zu verschieben und zudem zu erhöhen. Damit das aufgeschüttete Material im bestehenden Untergrund greift, sieht das Projekt eine Abtreppung des Untergrunds vor. Das Schüttmaterial wird schichtweise eingebracht und verdichtet. Zur Herstellung der erforderlichen Dammneigungen werden aus Stabilitätsgründen Geotextilien eingebracht. Der bergseitige Dammfuss wird mit einem zweireihigen Blocksatz gesichert. Insgesamt erfordert die Endausgestaltung einen Abtrag von rund 13’000 Kubikmetern und Dammaufschüttungen von rund 12’000 Kubikmetern. Damit soll die Materialbilanz ungefähr ausgeglichen sein.
Mit Datum vom 30. August 2021 liegt eine Dokumentation mit dem Titel «Gefahrenbeurteilung Sturzprozesse nach Massnahmen » der Firma Jäckli Geologie aus Goldau vor. Diese Dokumentation war Bestandteil der Baugesuchsunterlagen. Seit der Zustimmung zum Kredit für die Endausgestaltung wurde das Baugesuch erarbeitet und eingereicht. Nach dieser Einreichung des Baugesuchs mussten laut Genossenverwalter Walter Marty noch zusätzliche Gutachten zur Steinschlaggefährdung und Standsicherheit nachgereicht werden.
Nachzonung angestrebt Aktuell wird durch das Ingenieurbüro Edgar Kälin AG die Bauausschreibung vorbereitet. Diese sollte Ende Februar an die Unternehmer verschickt werden können, damit diese der Genossame ein Angebot unterbreiten können. Der Start der Arbeiten ist auf zirka Mitte Mai dieses Jahres terminiert. Die Arbeiten sollen bis im Herbst abgeschlossen sein, sodass noch in diesem Jahr die Abnahme durch die kantonale Fachstelle erfolgen kann. Nach Abschluss der Endausgestaltung muss geprüft werden, ob der effektiv realisierte Schutzdamm hinsichtlich Geometrie, Ausbildung und Lage dem der vorliegenden Gefahrenbeurteilung zugrundeliegenden Bauprojekt entspricht. Auf der Grundlage des effektiv ausgeführten Dammes sind Intensitätskarten und eine definitive Gefahrenkarte für Sturzprozesse auszuarbeiten und der zuständigen Fachstelle einzureichen mit einem Antrag, die Gefahrenkarte anzupassen.
Nach einer Anpassung der Gefahrenkarte kann zusätzlich zirka 4000 Quadratmeter Land durch die Gemeinde Unteriberg in die Industriezone umgezont werden. Mit anderen Worten, Ziel des Projektes ist es, rund 4000 Quadratmeter Land für die industrielle Nutzung zu gewinnen.
Der bestehende Schutzdamm soll talwärts verschoben und erhöht werden. Fotos: Konrad Schuler
Mit der Verwirklichung der Endausgestaltung sollen rund 4000 Quadratmeter Industrieland gewonnen werden.