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festen – fasten

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ZWISCHENLUEGETEN 3

Ich habe soeben gemerkt, dass zwischen «festen und fasten» nur ein Vokalunterschied besteht. Winziger Unterschied beim Schreiben – massiver jedoch im Umstand. Und ganz ehrlich, liegt mir das Festen eher als das Fasten. Aber hin und wieder brauche ich eine Challenge (sprich: tschellensch). So nennt das nämlich Samira beziehungsweise die heutige Welt. Das Wort Herausforderung ist out. Wie auch ein Beitrag heute «Input» heisst, oder der gute alte Haferbrei nun «overnight oak», «handouts» für Handzettel oder «mindset» für Denkweise. Und das brainstorming. Letzteres kenne auch ich – einen Sturm im Hirn. Ein Grund, zu viel Alkohol. Wie letzthin an der Fasnacht. Der Sühudi-Umzug ist dazu prädestiniert. Da schenken die Sühudi ihre alten Liköre, Schnäpse, gebrannten Wasser und weiss der Gugger was auch immer Hochprozentiges ihrer Hausbar an das Strassenpublikum aus. Und eh man’s versieht, hat man einen Schwips. Alles ist lustig. Aber Tempi passati.

Bereits liegen seit Aschermittwoch 9 Tage Fastenzeit hinter uns. Ich verzichte wieder mal auf Süsses und Alkohol. Nach einigen Jahren des Verzichts auf irgendwelchen Verzicht versuche ich es wieder mal. Ja, dafür habe ich im Januar nicht wie die halbe Welt auf alles Alkoholische verzichtet. Ich finde das eh ätzend, wenn so ein Monat zu was auch immer erklärt wird. Dann erst recht nicht. Aber die Fastenzeit, nun ja, nicht ganz unschuldig für das bewusste Weglassen sind ja meine Hüftpölsterchen. Aber ich bin gelassener geworden. Sollte es nicht klappen mit dem Fasten bis Ostern – dann eben nicht ganz. Schliesslich besteht das Wort Fasten mehrheitlich aus «Fast».

* Martha Emmenegger gefällt der Spruch zum Fasten: Ich verzichte auf alles, was dick macht: Spiegel, Skinny Jeans, Querstreifen, Waage.

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