Eine Zecke arbeitet sich hoch
KOMMENTAR
Sie haben acht Beine, saugen Blut und übertragen Krankheiten: Zecken. Experten gehen davon aus, dass die Parasiten im Ökosystem eine wichtige Rolle innehaben: Sie helfen, die Population diverser Lebewesen zu regulieren. Für die Menschen sind die Blutsauger indes ganz einfach sehr gefährlich. Und dies nicht nur in den Niederungen des Unterlands: Längst haben die Milben das Oberland erobert und fühlen sich wohl in Lagen bis zu einer Höhe von 2000 Metern – eine Zecke arbeitet sich langsam, aber stetig hoch.
So geraten auch der Bezirk Einsiedeln, das Ybrig und die Mythenregion ins Visier des Gemeinen Holzbocks: Die Klimaveränderung bringt mit sich, dass wärmeliebende Zecken zunehmend auch in grösseren Höhenlagen anzutreffen sind. Hinzu kommen die immer milderen Winter: Noch vor wenigen Jahren schützte zumindest der Winter verlässlich vor Zecken. Tempi passati: Statt in die Winterstarre zu fallen, bleiben unterdessen Zecken in dieser Jahreszeit aktiv. Eine falsche Sicherheit vor Zecken sowie die historisch tiefe Impfbereitschaft seit der Corona- Pandemie macht die Zecke zum gefährlichsten Wildtier der Schweiz. In der Wahrnehmung haben wir im Wald mehr Angst vor dem bösen Wolf als vor den Zecken. Doch diese bedeuten inWirklichkeit eine deutlich grössere Gefahr.