«Ich freue mich, die Kühe dem Publikum zu zeigen»
Am Samstagnachmittag präsentiert die 16-jährige Lehrtochter Sarina Janser die beiden Brown-Swiss-Kühe Toscana und Zoe an der Schwyzer Eliteschau der Milchrassen und des Kleinviehs in Rothenthurm.
Freuen sich die Kühe bereits darauf, am Samstag mit Ihnen in den Ausgang gehen zu können? Oh ja, sehr (lacht). Die Erfahrung ist es jedenfalls wert. Es ist ja auch nicht ganz alltäglich für eine Kuh, statt in den Stall oder auf die Weide an eine Eliteschau zu gehen. Haben Sie tüchtig geübt mit den Kühen, auf dass sie an der Eliteschau geordnet im Kreis gehen? Üben ist wichtig und braucht sehr viel Geduld und Ruhe. Denn wenn man nervös ist, merkt das die Kuh und wird auch nervös. So habe ich es mit Toscana und Zoe morgens und abends geübt. Was würde es für Sie bedeuten, wenn eine der beiden Kühe den ersten Rang erreicht? Das wäre natürlich megacool (lacht): Ein erster Rang würde mich ausserordentlich freuen und wäre ein schöner Lohn und eine prächtige Auszeichnung für all die geleistete Arbeit. Ich wäre auch zufrieden mit dem letzten Platz, solange die Kuh ruhig bleiben konnte.
Haben Sie bereits Erfahrungen an anderen Viehschauen machen können?
Nein, definitiv nicht: Es ist meine erste Schau. Umso mehr gilt für mich: Ich freue mich, die Kühe dem Publikum zu zeigen. Haben Sie oder die Kühe bereits Lampenfieber? Ich bin schon ein bisschen aufgeregt, ob alles klappen wird, eben weil es ja auch meine ers-te Schau ist, an der ich teilnehme. Für die Kühe ist es eine andere Situation: Die waren schon an Viehausstellungen und gehen deswegen auch viel routinierter mit dem Ganzen um als ich (lacht). War es Ihr Mädchentraum, dereinst Landwirtin zu werden? Ich bin nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe aber bei meinem Gotti erste Erfahrungen mit dem Melken von Kühen sammeln können. Das gefiel mir, draussen in der Natur mit Tieren zusammen sein zu können. Mein erstes Berufsziel war dann aller-dings Verkäuferin in einer Bäckerei. Beim Schnuppern habe ich aber gleich gemerkt: Das ist nichts für mich, weil da ist man ja nie draussen in der Natur. Einige rümpften die Nase, als ich gesagt habe, ich wolle Landwirtin werden. Mein Vater und meine Mutter sagten allerdings: Tipptopp, mach das, wenn das deine Leidenschaft ist! Wie kommt es dazu, dass Landwirtin zum Trendberuf geworden ist? Landwirtin ist ein überaus vielseitiger Beruf – und es gibt innerhalb der Landwirtschaft ein breites Spektrum an Tätigkeiten. Ich selber betrachte diesen Beruf nicht als einen Trendberuf, sondern verbinde mit diesem Beruf vielmehr Leidenschaft. Kann eine Landwirtin den Beruf auch alleine ausüben oder braucht sie wie ein Landwirt einen Ehepartner hierzu? Ich hoffe schon nicht, dass ich alleine des Berufes wegen heiraten muss (lacht). Wenn man mit einem Laufstall arbeitet, kann man diesen Beruf durchaus als Single-Landwirtin ausüben. Mit einem Anbindestall sollte man schon zu zweit sein, um die Arbeit bewältigen zu können. Die Landwirte arbeiten hart und lang. Haben Sie noch Zeit für anderes in Ihrem Leben? Ich arbeite jedes zweite Wochenende und oft auch in den Abend hinein. In einer Landwirt-Lehre arbeitet man sicher mehr als in anderen Lehrgängen. Trotzdem bleibt Zeit für andere Leidenschaften wie das Team-Aerobic oder das Steinstossen. Foto: zvg
Sarina Janser
Jahrgang: 2006 Wohnort: Tuggen Beruf: Angehende Landwirtin Hobbys: Tanzen (Team-Aerobic) Turnverein