«Gleich zwei Siege Anfang Saison einzufahren ist cool»
In der kurzen Weihnachtspause erhielt unsere Zeitung die Gelegenheit, mit der zweifachen Weltcupsiegerin Wendy Holdern ein Interview zu führen.
RENÉ HENSLER
Wie fährt es sich jetzt, mit dem Wissen, dass es mit dem Siegen klappt?
Für mich ist das ein sehr schönes Gefühl. Bei mir läuft es jetzt und gleich zwei Siege Anfang Saison einzufahren ist cool. Die Medien suchen Begründungen und liefern Erklärungen, warum Sie gerade jetzt gewinnen. Wie lautet Ihre Erklärung? Wir haben Ruhe im Team. Auch haben wir Fahrerinnen uns mit den Betreuern und Trainern eingespielt. In meiner Vorbereitungszeit bin ich von Verletzungen verschont geblieben. Mit den Siegen ist auch mein Selbstvertrauen gestiegen und ich kann ruhiger in die Rennen starten. Das Wissen, dass ich gewinnen kann, bringt mir auch die nötige Ruhe vor den Rennen. Haben Sie auch ein Mentaltraining absolviert?
Bei mentalen Sachen lerne ich immer dazu und bleibe am Ball.
Wie reagierten Ihre Konkurrentinnen?
Sie freuten sich mit mir über meine Siege. Schön war es auch, den ersten Sieg mit der Schwedin Swenn Larsson zu feiern. Ich erhielt auch viele positive Rückmeldungen von anderen Fahrerinnen und Betreuern. Was hat sich für Sie mit den zwei Weltcupsiegen verändert? Die Fragen nach dem ersten Sieg haben aufgehört. Meine Zufriedenheit ist gross, dies erreicht zu haben. Aber im Grundsatz bin ich schon immer noch die Gleiche. Fühlen Sie keinen Extradruck, nun erstmals nicht als Jägerin sondern als Gejagte in ein Rennen zu starten?
Zurzeit führe ich mit Mikaela Shiffrin die Weltcupliste an. Damit fühle ich mich nicht allzu stark unter Druck gesetzt. Am Samstag haben Sie in St. Moritz ein Abfahrtsrennen bestritten. Welche Absicht steckt dahinter? Im Ausblick auf die Weltmeisterschaft in Frankreich ging es mir darum, Speedkilometer zu machen.
Welche Gratulation hat Sie am meisten gefreut? Am meisten Freude hatte ich an den Gratulationen meiner Familie. Sehr geschätzt habe ich auch die Glückwünsche von Betreuern und Freunden. Welchen Titel möchten Sie am Ende der Saison in den Zeitungen lesen?
Da möchte ich nur von einem positiven Verlauf meiner Saison 2022/2023 lesen.
Unbändige Freude beim zweiten Weltcupsieg in Sestriere.
Familie und Freunde erlebten den ersten Sieg live in Levi.
Servicemann Silvio Hafele und Wendy Holdener in Levi.
Das Schweizer Team mit Tina Weirather in St. Moritz. Fotos: zvg