Die grosse Leidenschaft des Fischens mit anderen teilen
Ernst Tobler aus Einsiedeln ist Fischer von Kopf bis Fuss. Er gibt Kurse und betreibt in Einsiedeln einen Anglerladen. Er hat sogar seine eigene Fischerrute entwickelt, mit der viele Jungfischer ihre ersten Erfahrungen machen.
LUKAS SCHUMACHER
Wenns ums Thema Fischen geht, dann ist Ernst Tobler kaum noch zu stoppen. Mit viel Freude und Enthusiasmus teilt er sein ausserordentlich breites Wissen über den Umgang mit Rute, Ködern, Tieren und vielem mehr.
Ernst Tobler betreibt seit zwei Jahren an der Wänibachstrasse in Einsiedeln ein Kurslokal mit Anglershop. Dabei stand der Verkauf von Fischereiartikeln für den Jungfischerobmann nie im Vordergrund: Wichtig war für ihn immer, dass vorallem die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Erwachsenen eine besonders gute Fischerausbildung erhalten. Es war dann der Input der Kursteilnehmer, ob er auch Fischereiprodukte im Kurslokal anbieten könne. «Ich will die Grundausrüstung anbieten und nicht, dass der Fischerwahnsinn ausbricht», sagt Tobler über das Sortiment in seiner Anglerschule. «Anfänger brauchen keine Ausrüstung für 1000 Franken. Für jemanden, der gerade begonnen hat, ist es eigentlich egal, welche Ausrüstung er hat. Erstmal sollte man sowieso die Gestze kennenlernen», ergänzt er.
Etwas Eigenes auf die Beine stellen
Ernst Tobler wollte schon früh etwas für die Ausbildung der Fischer machen. «Früher war es so, was man in der Hand hat, zeigt man sich. Man konnte nicht einfach einen anderen Fischer fragen, womit er fischt. Den Luxus von YouTube und Google gab es auch nicht. Für mich war daher schon früh klar, dass ich etwas für die Ausbildung der Fischer machen möchte. So kam ich in den Kantonalverband und wurde zum 1. Jungfischerobmann im Kanton Schwyz.» Ernst Tobler war es auch, der die erste Jungfischermeisterschaft mit etwa 190 Kindern aus drei Ländern in Altendorf durchführte. Das war vor etwa fünf Jahren.
«So habe ich über mehrere Jahre viele Kinder und Jugendliche ausgebildet. Mein Sohn brachte mich dann vor zwei Jahren auf die Idee, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Und so entstand die Anglerschule.» Not macht erfinderisch Die Anglerschule hatte mit der Pandemie keinen einfachen Start. Doch Ernst Tobler warf die Flinte nicht ins Korn – oder besser gesagt die Rute nicht ins Wasser – und stellte sich der Herausforderung der Onlinekurse. Zu Beginn war er kein grosser Fan davon, Kurse ohne die physische Anwesenheit der Schüler zu geben. Wie sollen die Teilnehmer einen spannenden Kurs per Videochat erleben? Zusammen mit einem Freund, der beim Deutschen Fernsehen arbeitet, hat er Animationsfilme produziert, die auf unterhaltsame Weise die vielen Regeln beim Fischen erklären – für Jung und Alt. Diese Filme sind absolut einmalig und nur in der Anglerschule von Ernst Tobler zu sehen.
So legte sich der ambitionierte Fischer mächtig ins Zeug und bildete während der zwei Coronajahren nicht weniger als 1400 Schüler aus.
Auch heute bietet Ernst Tobler diese Onlinekurse an: «Ich bin jetzt noch der Einzige, der das macht. Der Vorteil ist, dass ich die Gesetzeslage und zum Beispiel Organkunde in den drei Stunden viel effizienter unterrichten kann. An Ideen fehlt es Ernst Tobler nicht. Zu seinen Kursen gehören auch Wettbewerbe, bei denen die Teilnehmer etwas gewinnen können. Die Ausbildung der Kinder liegt ihm besonders am Herzen Kinder und Jugendliche, die das Fischen erlernen möchten, sind in der Anglerschule in Einsiedeln an der richtigen Adresse. Um die Jugendlichen noch besser zu erreichen, macht Ernst Tobler Schule in der Schule. Die Schülerinnen und Schüler haben so die Möglichkeit, die Sana- Prüfung während des Schulunterrichts zu machen. Zur Belohnung für die Kursteilnehmer hat er auch schon eine Klasse zum Fischen auf Booten eingeladen.
Ausserdem erhält jeder Jungfischer bis 14 Jahren, der bei ihm die Ausbildung macht, eine seiner selbstentwickelten Fischerruten, die AS (Anglerschule) Drop-Shot. Bis heute hat er bereits 149 dieser Ruten an junge Fischer verschenkt.
Apropos selbstgemacht: «Ich vermittle sehr gern, dass man auch etwas selber machen soll», sagt Tobler, der nebst Rutenbaukursen auch das Erstellen von Fliegenfischerköder und vielem mehr anbietet.
Das Fliegenfischen ist übrigens seine Lieblingsart des Fischens. «Von mir aus gesehen ist dies die ehrlichste Art des Fischens. » Den Fisch zu überlisten mit einer künstlichen Fliege ohne grosse technische Hilfsmittel. Das nennt Ernst Tobler «Highdefinition-Fischen».
Wie der Vater, so der Sohn Auch sein Sohn Roger ist ein leidenschaftlicher Fischer. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und praktiziert den Sport Casting. Dort geht es vor allem darum, mit der Rute weit entfernte Ziele genau zu treffen (der Einsiedler Anzeiger berichtete vor einigen Jahren über Roger Tobler). «Mein Sohn Roger ist in meine Fussstapfen getreten und hat die Instruktorenschule gemacht. Im Fischereiverein in Wägital ist er Jungfischerobmann », erzählt Tobler stolz. Das Know-how von Ernst Tobler ist riesig und das Thema Fischen im Allgemeinen scheint in die Unendlichkeit zu gehen. So wusste er noch vieles zu erzählen, doch dies würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Am besten besucht man die Anglerschule an der Wänibachstrasse und spricht mit Ernst Tobler persönlich oder besucht einen seiner Kurse. Siehe Inserat.
Alle weiteren Informationen sind auf: www.anglerschule.ch zu finden.
«Ich will die Grundausrüstung anbieten und nicht, dass der Fischerwahnsinn ausbricht.»
Ernst Tobler in seinem Kurslokal an der Wänibachstrasse in Einsiedeln. Foto: Lukas Schumacher